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I. Historischer Thetl.


heims von einem alten Deutschen Könige her, der
Mannus geheißen und inr Jahr der Welt 2042 die
Stadt erbaut haben soll; nach ihm wäre sie dann Mann/
heim, Heimath des Mannus, genannt worden. In der
Folge hätten noch die Fränkischen Könige Theodobert
und Siegebert Mannheim besessen, 490 nach christli-
cher Zeitrechnung sey .es aber von den Hunnen zerstört
worden. Eine ähnliche Sage erzählt, es sey zur Zeit
Kaiser Valentinians schon eine bedeutende Stadt gewe-
sen, von ihm zerstört und 364 wieder an seiner Stelle
eine Veste gegen die Alemannen erbaut worden. So
unerweislich dieß auch ist, so zeugen doch mehrere hier
gefundene Idole, Schalen und Münzen, besonders
aber ein Stein, auf dem ein Taurobolium *) ausge-
hauen ist, der hier ausgegraben wurde und in dem Rath-
hause des alten Mannheims eingemauert stand, unwider-
sprechlich für der Römer Aufenthalt an dieser Stelle,
ohne jedoch zu beweisen, daß Mannheim der Ort ist,
von dem Ammianus Marcellinus (QUr. XXV1H - 2.)
spricht.
Nur in den Urkunden des Klosters Lorsch finden wir
die ersten sichern Nachrichten von dem Bestehen des
Do rfes Mannenheim oder Manninheim, wahrschein-
lich von einem Manno so genannt. Andere erklären

*) Eine Sündenabwaschung durch Ochsenblut»
 
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