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Lichkeit, mildert die erregten Gefühle, und in sanfter
angenehmer Rührung treten wir vor den Sarkophag
Eginhardts, der hier in einem besondern Nebenkapell-
chen aufbewahrt wird *). Gerade ein Jahrtausend ist
verschwunden, seit die Gunst Ludwig des Frommen
diesem Lieblinge Carls des Großen die Gegend um
Michelstadt und Erbach zum Eigenthum übergab **).
Mit Eginhardt beginnt daher die besondere Ge-
schichte des Erbachischen Landes; von ihm leitet eine
alte, zwar nicht erwiesene, jedoch auch nicht bestimmt
widerlegte Sage, den Ursprung des Erbachischen Gra-
fenhauses ab; ihn halten selbst manche für einen ge-
bornen Odenwälder; also Beziehungen genug, um
seinem Andenken gerade an dieser Stelle ein würdiges
Denkmal zu errichten. Und gern wird jeder ihm die
Huldigung darbringen, welche seine seltenen Talente
und Kenntnisse, sein vortrefflicher Charakter als
Mensch, Gatte Und Staatsmann, so wie das Ver-
trauen und die Gunst seines großen Erziehers und
Kaisers, in Anspruch nehmen.
Eine Treppe höher finden wir in demselben
Schlosse ganz andere Gegenstände. Die Wohnzimmer
des Herrn Grafen Franz zu Erbach enthalten nämlich
*) Dieser Sarkophag stand früher in dem Kloster Seeligenstadt/
woselbst Eginhardts Gebeine darin verwahrt waren, bis sie in
einen neuen und prächtigeren gelegt wurden.
*-) Der Schenkungsbrief ist am 11. Januar 815 zu Aachen ausge-
stellt.
Lichkeit, mildert die erregten Gefühle, und in sanfter
angenehmer Rührung treten wir vor den Sarkophag
Eginhardts, der hier in einem besondern Nebenkapell-
chen aufbewahrt wird *). Gerade ein Jahrtausend ist
verschwunden, seit die Gunst Ludwig des Frommen
diesem Lieblinge Carls des Großen die Gegend um
Michelstadt und Erbach zum Eigenthum übergab **).
Mit Eginhardt beginnt daher die besondere Ge-
schichte des Erbachischen Landes; von ihm leitet eine
alte, zwar nicht erwiesene, jedoch auch nicht bestimmt
widerlegte Sage, den Ursprung des Erbachischen Gra-
fenhauses ab; ihn halten selbst manche für einen ge-
bornen Odenwälder; also Beziehungen genug, um
seinem Andenken gerade an dieser Stelle ein würdiges
Denkmal zu errichten. Und gern wird jeder ihm die
Huldigung darbringen, welche seine seltenen Talente
und Kenntnisse, sein vortrefflicher Charakter als
Mensch, Gatte Und Staatsmann, so wie das Ver-
trauen und die Gunst seines großen Erziehers und
Kaisers, in Anspruch nehmen.
Eine Treppe höher finden wir in demselben
Schlosse ganz andere Gegenstände. Die Wohnzimmer
des Herrn Grafen Franz zu Erbach enthalten nämlich
*) Dieser Sarkophag stand früher in dem Kloster Seeligenstadt/
woselbst Eginhardts Gebeine darin verwahrt waren, bis sie in
einen neuen und prächtigeren gelegt wurden.
*-) Der Schenkungsbrief ist am 11. Januar 815 zu Aachen ausge-
stellt.