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https://doi.org/10.11588/diglit.7196#0022
Rechenſchaflsbericht
des
Bonifacius · Vereins für das ahr 1878.
Jndem wir vorliegenden Rechenſchaftsbericht der Oeffentlichkeit übergeben, erſtatten wir vorerſt allen Freunden und
Gönnern des Bonifacius-Vereins, die in irgend einer Weiſe durch Gebet und Unterſtützung deſſen Jntereſſen förderten,
unſern tiefgefühlteſten Dank. Möge der liebe Gott Geber und Gaben ſegnen für Zeit und Ewigkeit.
Das verfloſſene Vereinsjahr war durch die ausgezeichnete Wohlthätigkeit einzelner Gönner ein recht glückliches.
Wir regiſtriren dieſe Thatſache um ſo freudiger als die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe im ſocialen und kirchlichen Leben
ihre düſtern Schatten auch auf die jungen kathol. Pflanzungen im Miſſionsgebiete werfen. Allein gerade deßhalb tritt die
Pflicht um ſo gebieteriſcher an jeden Katholiken heran, durch Gebet dieſelben zu ſegnen und zu ſchützen und durch
Liebesgaben zu friſten. Wir haben den Mangel einer geordneten Seelſorge noch nie ſo recht ſchmerzlich empfunden, wie
jene armen Katholiken in der deutſchen Diaspora. Dieſe, unſere Glaubens- und Volksgenoſſen, deren beſtes und heilig-
ſtes Beſitzthum — ihr hl. Glaube — in Gefahr iſt, ſind uns gleichſam vorgeſtellt durch jenen macedoniſchen Mann,
der nach der Erzählung der Apoſtelgeſchichte (Kap. 16, 9) dem hl. Paulus erſchien, da er auf den Trümmern Troja's
weilte. Der Mann bat St. Paulus, indem er zu ihm ſprach: ,,Komme hinüber nach Macedonien und hilf uns.'' So
rufen die verlaſſenen Glaubensbrüder in den gemiſchten Gegenden Deutſchlands uns herüber: Kommet zu uns und
helfet uns. Kommet zu uns mit der Liebe eures Herzens, mit euerm fürbittenden Gebete und mit euern Liebesgaben,
damit auch wir des Glückes katholiſche Gotteshäuſer und chriſtliche Schulen zu erlangen gewürdigt werden. Schützet nicht
die vielen Armen in eurer Nähe vor, denn auch wir ſind arm, ſogar ſehr arm, da uns das geiſtige Brod der Seele
mangelt, und ob wir auch ferne von euch ſind, ſo ſind wir doch nahe; in Jeſu ſind wir euch nahe verbunden. Schützet
nicht eure eigene Mittelloſigkeit vor, denn auch das Weib im Evangelium, das ja auch nur einen Heller in den Opfer-
kaſten warf, hat nach der Verſicherung unſeres göttlichen Heilandes doch mehr gegeben als Reiche und Vermögliche. So
reden zu uns, wie einſt zu St. Paulus der macedoniſche Mann, dieſe unſere armen verlaſſenen Glaubensgenoſſen; und
könnten und dürften wir wohl einen ſolchen Hülfe- und Schmerzensruf gleichgiltig überhören! —
Jn Anbetracht der eminent wichtigen Aufgabe und Bedeutung des Bonifaciusvereins für die kath. Kirche in Deutſch-
land hat deßhalb der Generalvorſtand zu Anfang des gegenwärtigen Jubiläums wiederum ſeine Stimme erhoben und
einen Aufruf erlaſſen, worin er die dringliche Bitte allen deutſchen Katholiken ans Herz legt, des Bonifaciusvereins bei
Spendung des Jubiläumsalmoſen eingedenk zu ſein. —
Die Einnahmen mit dem nicht verausgabten Reſte des Jahres 1877 beträgt im verfloſſenen Vereinsjahre 26,926
20 ; darunter ſind die Beiträge der einzelnen Dekanate und exempten Pfarreien mit 26,516 4ſ. 48 und außer-
ordentliche Einnahmen mit 409 A6. 72 . Nach Abzug einzelner, im Laufe des Jahres erfolgter Anweiſungen, Pro-
viſionen, Porti, Druckkoſten rc. bleibt eine verfügbare Summe von 24,361 6. 76 , wovon 12,290 6. für die aus-
wärtigen Miſſionsſtationen und 6741 6. 43 in unſerer Diöceſe zur Verwendung kamen. Der Reſt nach Ab-
zug des Salairs für den Rendanten mit 130 6. wurde als Reſerveſumme mit 5200 h. 33 in Einnahme dekretirt.
Dieſe unſere Distribution wurde durch Beſchluß des Generalvorſtandes in Paderborn vom 15. März d. J. genehmigt.
Nachſtehend folgt das Verzeichniß der Einnahmen und Ausgaben.
A. Einnahmen.
1. Freiburg, Stadt .
2. St. Peter exempt.
3. Decanat Heidelberg
4. Lahr
5 Wieſenthal
6. Breiſach
7. Ottersweier
8. Ettlingen
9. Villingen
10. Lauda
15623 E. 39
90,, — ,,
645 28
633 , 98,
607, 84,
596, 68,
425,, 17
518,, 89,,
494, 95
46s o5
11. Decanat Gernsbach
12. Buchen.
13. Bruchſal.
14. St. Leon
15. Hegau
16. Waibſtadt
17. Offenburg
18. Freiburg
19. Linzgau.
20. Konſtanz.
422 6. 95
419,, 59,,
414 42,
392,, 97
335,, 76
324,, 33
317, 45
315,, 55
312, 62
27 5s
des
Bonifacius · Vereins für das ahr 1878.
Jndem wir vorliegenden Rechenſchaftsbericht der Oeffentlichkeit übergeben, erſtatten wir vorerſt allen Freunden und
Gönnern des Bonifacius-Vereins, die in irgend einer Weiſe durch Gebet und Unterſtützung deſſen Jntereſſen förderten,
unſern tiefgefühlteſten Dank. Möge der liebe Gott Geber und Gaben ſegnen für Zeit und Ewigkeit.
Das verfloſſene Vereinsjahr war durch die ausgezeichnete Wohlthätigkeit einzelner Gönner ein recht glückliches.
Wir regiſtriren dieſe Thatſache um ſo freudiger als die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe im ſocialen und kirchlichen Leben
ihre düſtern Schatten auch auf die jungen kathol. Pflanzungen im Miſſionsgebiete werfen. Allein gerade deßhalb tritt die
Pflicht um ſo gebieteriſcher an jeden Katholiken heran, durch Gebet dieſelben zu ſegnen und zu ſchützen und durch
Liebesgaben zu friſten. Wir haben den Mangel einer geordneten Seelſorge noch nie ſo recht ſchmerzlich empfunden, wie
jene armen Katholiken in der deutſchen Diaspora. Dieſe, unſere Glaubens- und Volksgenoſſen, deren beſtes und heilig-
ſtes Beſitzthum — ihr hl. Glaube — in Gefahr iſt, ſind uns gleichſam vorgeſtellt durch jenen macedoniſchen Mann,
der nach der Erzählung der Apoſtelgeſchichte (Kap. 16, 9) dem hl. Paulus erſchien, da er auf den Trümmern Troja's
weilte. Der Mann bat St. Paulus, indem er zu ihm ſprach: ,,Komme hinüber nach Macedonien und hilf uns.'' So
rufen die verlaſſenen Glaubensbrüder in den gemiſchten Gegenden Deutſchlands uns herüber: Kommet zu uns und
helfet uns. Kommet zu uns mit der Liebe eures Herzens, mit euerm fürbittenden Gebete und mit euern Liebesgaben,
damit auch wir des Glückes katholiſche Gotteshäuſer und chriſtliche Schulen zu erlangen gewürdigt werden. Schützet nicht
die vielen Armen in eurer Nähe vor, denn auch wir ſind arm, ſogar ſehr arm, da uns das geiſtige Brod der Seele
mangelt, und ob wir auch ferne von euch ſind, ſo ſind wir doch nahe; in Jeſu ſind wir euch nahe verbunden. Schützet
nicht eure eigene Mittelloſigkeit vor, denn auch das Weib im Evangelium, das ja auch nur einen Heller in den Opfer-
kaſten warf, hat nach der Verſicherung unſeres göttlichen Heilandes doch mehr gegeben als Reiche und Vermögliche. So
reden zu uns, wie einſt zu St. Paulus der macedoniſche Mann, dieſe unſere armen verlaſſenen Glaubensgenoſſen; und
könnten und dürften wir wohl einen ſolchen Hülfe- und Schmerzensruf gleichgiltig überhören! —
Jn Anbetracht der eminent wichtigen Aufgabe und Bedeutung des Bonifaciusvereins für die kath. Kirche in Deutſch-
land hat deßhalb der Generalvorſtand zu Anfang des gegenwärtigen Jubiläums wiederum ſeine Stimme erhoben und
einen Aufruf erlaſſen, worin er die dringliche Bitte allen deutſchen Katholiken ans Herz legt, des Bonifaciusvereins bei
Spendung des Jubiläumsalmoſen eingedenk zu ſein. —
Die Einnahmen mit dem nicht verausgabten Reſte des Jahres 1877 beträgt im verfloſſenen Vereinsjahre 26,926
20 ; darunter ſind die Beiträge der einzelnen Dekanate und exempten Pfarreien mit 26,516 4ſ. 48 und außer-
ordentliche Einnahmen mit 409 A6. 72 . Nach Abzug einzelner, im Laufe des Jahres erfolgter Anweiſungen, Pro-
viſionen, Porti, Druckkoſten rc. bleibt eine verfügbare Summe von 24,361 6. 76 , wovon 12,290 6. für die aus-
wärtigen Miſſionsſtationen und 6741 6. 43 in unſerer Diöceſe zur Verwendung kamen. Der Reſt nach Ab-
zug des Salairs für den Rendanten mit 130 6. wurde als Reſerveſumme mit 5200 h. 33 in Einnahme dekretirt.
Dieſe unſere Distribution wurde durch Beſchluß des Generalvorſtandes in Paderborn vom 15. März d. J. genehmigt.
Nachſtehend folgt das Verzeichniß der Einnahmen und Ausgaben.
A. Einnahmen.
1. Freiburg, Stadt .
2. St. Peter exempt.
3. Decanat Heidelberg
4. Lahr
5 Wieſenthal
6. Breiſach
7. Ottersweier
8. Ettlingen
9. Villingen
10. Lauda
15623 E. 39
90,, — ,,
645 28
633 , 98,
607, 84,
596, 68,
425,, 17
518,, 89,,
494, 95
46s o5
11. Decanat Gernsbach
12. Buchen.
13. Bruchſal.
14. St. Leon
15. Hegau
16. Waibſtadt
17. Offenburg
18. Freiburg
19. Linzgau.
20. Konſtanz.
422 6. 95
419,, 59,,
414 42,
392,, 97
335,, 76
324,, 33
317, 45
315,, 55
312, 62
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