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Aufgefallen ist uns nur, daß nicht auch von den Glocken die Rede geworden, über
deren reine Zusammenstinimung von den kirchlichen Behörden auf das Strengste

gehalten werden sollte.

G.

Preis-Ausschreilien.

Dcr Vorstand des Vereins für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche
hat in dem Wunsch, einerseits die Thätigkeit jüngerer Künstler zu neuen Schöpfungen
anzuregen, andererseits seinen Mitgliedern wieder ein Vereinsblatt darbieten zu können
und so in weiteren Kreisen segensreich zu wirken, beschlossen, für eine ihn befriedigende
Darstellung von
„Christi Heilung des 38 Jahre krank Gelegenen in den Hallen des Teiches
Bethesda (Ev. Joh. 5, 1—14)"
einen Preis von Vierzig Friedri chsd'or auszusetzen.
Es schien ihm dieser Gegenstand für seine Zwecke sich besonders zu eignen, weil er
sowohl in früheren großen Kunstepochen als in neuerer Zeit seltener behandelt ist, auch
durch den Gegensatz der erhabenen Erscheinung des Erlösers mit einigen Aposteln gegenüber
den, der Genesung harrenden Kranken, vielleicht auch des herabfahrenden Engels in der
Höhe, die Mittel darbietet, Handlung und Empfindung zu lebendiger Anschauung zu
bringen und, eine glückliche Lösung der Aufgabe vorausgesetzt, geeignet sein würde, den
Glauben an die Hülfe von oben in weiten Kreisen zu beleben und zu stärken.
Für die Darstellungsweise der Composition wird zur Bedingung gemacht, daß die-
selbe sich in den Maaßen von 12" Höhe und 16" Breite bewege, mit Bleistift oder
Kreide in Carton-Manier (nicht lediglich in Linien-Umrissen) solcher Art durchgeführt sei, daß
sie zu einer Vervielfältigung, sei es durch Kupferstich, Lithographie oder Holzschnitt, sich eignet.
Der Termin der Einlieferung wird auf den 1. Mai 1868 festgesetzt. Die Zeich-
nungen müssen bis zu diesem Tage an den Vorsitzenden unseres Vereins, Generalmajor
z. D. v. Meycrinck hiersclbst, Matthäikirchstr. 27, unter Beifügung eines verschlossenen
Zettels mit dem biamen des Künstlers, portofrei eingeliefert werden.
Die Zuerkennung des Preises geschieht im Laufe des Monats Mai 1868 durch die
Unterzeichneten Vorstands-Mitglieder unseres Vereins, und das Resultat wird in den-
jenigen Blättern, in denen diese Aufforderung enthalten, öffentlich bekannt gemacht werden.
Sollte unter den einbelieferten Concnrrenz-Arbeiten keine enthalten sein, welche in
künstlerischer Beziehung den an sie zu stellenden Anforderungen insoweit genügt, daß
unserem Vereine die Möglichkeit geboten wird, sic für seine Zwecke weiter zu verwerthen,
so behält sich der Vorstand die Versagung des oben genannten Preises vor, verpflichtet
sich dagegen, sodann den relativ besten Entwurf mit einer Summe von Zwanzig
Friedri chsd'or zu honoriren.
Ju beiden Fällen wird das prämiirte Blatt Eigenthum des Vereins, welcher im
elfteren Falle zugleich das alleinige Recht einer Vervielfältigung desselben und, wenn es
ihm räthlich erscheint, das Recht, die Composition als Gemälde ausführen zu lassen, erwirbt.
Die Rückgabe der nicht prämiirten Zeichnungen erfolgt unmittelbar nach Ertheilung
des Preises.
Lcrlni, den 10. Decembcr 1867.

v. Mehcrinck
Generalmajor z. D.,
Vorsitzender.

Schriftführer.

Elbkam
Bauratb,

Ernst
Verlags-Buchhändler,
Schatzmeiste r.

Abccken
Wirk. Geh. LegationSrath.

v. Bcthmann-Hollweg
Staatsministcr a. D.

Torner
Obcr-Consistvrialratli.

Träte
Professor, Bildhauer.

Hermann
Professor, Gcschichtsmalcr.

Frhr. Or. v. Ledebur
Director der Kunftkammer.

v>-, v. Miihlcr
Staats- und Cultuö-Minister.

Or. Nitzsch
Ober-Consistorialrath.

Pfannschmidt
Prof., Gcschichtsmalcr.

Strack
Obcr-Hofbaurath.

Nn-aniwortUche Rednclwu und Nering von ödiur L Scuverl in Slullgan.
Schnellpressendruck von Aug. Wörner, vormals I. G. Sprandel, daselbst.
 
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