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Chronik.
AlterMmer. Die Ilsvus ^roUöoIoAicius bringt die Abbildung mehrerer thönernen Lampen,
welche in den Sammlungen von Genf und Lausanne sich befinden. Darunter sind zwei alt-
christliche, deren eine von dem Genfer Bürger Fol aus Italien mitgebracht und nebst vielen
andern archäologischen Funden seiner Vaterstadt zum Geschenke gemacht worden ist. Sie stellt
das bekannte Bild des guten Hirten, umrahmt von Trauben und Nebenblättern, dar und ent-
hält auf dem Boden die Aufschrift was offenbar den Stempel der Fabrik bezeich-
net, der den Namen FlMviauus oder LbMZÜuuus, 8bMeuri8, 8INlvkuräu8 darbietet.
Den gleichen Fabrikstempel entdeckte Herr Fol auf einer anderen Lampe, welche den Kopf des
Bacchus in einem Kranze von Epheublättern zeigt. Es erhellt daraus, daß im 2. und 3.
Jahrhundert christlicher Zeitrechnung es Fabriken gab, welche zugleich für heidnische und christ-
liche Kunden in Arbeit standen. Die andre altchristliche Lampe, welche Hr. Edmond Le Blant,
welchem die Nevuo die Besprechung dieser Gegenstände verdankt, in Civitavecchia 1854 erworben
hat und welche jetzt dem Museum zu Lausanne einverlcibt ist, zeigt das Opfer Abrahams und
unter den vierzehn Kreisen, welche das umgebende Ornament bilden, sind acht mit dem Mono-
gramm Christi ausgefüllt.
Auf einem der altchristlichen Sarkophage von Arles befindet sich die Darstellung des sitzen-
den Christus, das Buch in der einen Hand, zu seinen Füßen zwei knieende Beter, und außer
diesen, auf beiden Seiten dem Herrn zugewandt, je eine das Haupt iu einem Tuche verhüllende
Gestalt, ohne Zweifel, um die Thränen, welche ihr Gebet begleiten, zu trocknen.
Am 23. Dec. 1874 wurde zu Rom in einer hinter der Petronillabasilika gelegenen kleinen
Krypta ein merkwürdiges Freskogcmälde aus dem 3. oder 4. christlichen Jahrhundert entdeckt.
Dasselbe nimmt die Hinterwand eines Arkosolium ein und zeigt zwei weibliche Gestalten von
etwa halber Lebensgröße, zu deren Seite sich eine Kapsel mit Schriftrollen befindet. Rechts
steht eine Matrone in gelbem oder rothbraunem Gewände, das sanft geneigte Haupt mit einem
tief herabfallenden Weißen Schleier verhüllt und die Hände seitwärts nach antiker Weise zum
Gebet ausbreiteud. Darüber liest man in rother Farbe: (1)^.), ein im 4. Jahrhun-
dert häufiger Name, und die schwer zn entziffernde Monats- und Tagesangabe ihrer Beisetzung.
Neben ihr sicht man eine jugendliche weibliche Figur, deren rechte Hand von der ersteren verdeckt
aber augenscheinlich an die Schulter derselben gelegt zu denken ist, während die linke Hand auf
die danebeustehende Kapsel mit Schriftrollen, ohne Zweifel die hl. Schriften, deutet. Ihr Ge-
wand ist von grünlich blauer Farbe, der umgcworfene Mantel gelb und röthlich braun gestreift,
das einfach geordnete blonde Haar nnverschleiert und, während der Blick sich der Veneranda
znweudet, richtet diese das Auge auf die Schriftkapsel. NLNNOMIW^ s f Hl) lautet
die Beischrift. Das Ganze macht den Eindruck edler Einfachheit und innigen Ausdrucks in
den Gesichtsformen und Bewegungen. Die legendäre Tochter des Apostels Petrus ist hier als
Vermittlerin der Schriftlehre dargestcllt.
In No. 7 S. 103 Z. 20 ist zu lesen: 10. Nov. 1867.
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in IVür/burF.
Verantwortliche Redaction und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
Druck von Gebrüder Krüner daselbst.
 
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