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Literatur.
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Knnstdenkmäler der Provinz Sachsen
und angrenzender Kunstgebiete. Herausgegeben von der Historischen Conunisston
der Provinz Sachsen. Erstes Heft. Der Kreis Zeitz. Unter Mitwirkung von
vr. M. Heinrich Otte, xmbt. ein., bearbeitet von Gustav Sommer, Königl.
Bauinspektor a. D. Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel,
1879. Preis 3 Mark.
Das Unternehmen, von dem das vorliegende Heft die erste Probe ist, be-
rührt sich mit den Interessen und Tendenzen des Christlichen Kunstblattes so
vielfach und so nahe, daß eine ausführlichere Besprechung des angezeigten Heftes
den Lesern des Blattes nicht unwillkommen sein wird.
Die Herstellung des geeinigten deutschen Reichs hat älteren, theils vergeblich,
theils vereinzelt gebliebenen Versuchen, ein beschreibendes Jnventarium des gesummten
in Deutschland noch vorhandenen Bestandes an Ban- und Kunstdenkmälern der
älteren Zeit herzustellen, ernente kräftige Anregung und innerlich wie äußerlich
erweiterte Ausdehnung gegeben. Vorangegangen sind darin die neuen Provinzen
Preußens und das wiedererworbene Reichsland, die in den Arbeiten von Mithoff
über Hannover, von Lotz über Hessen, von Kraus über Elsaß treffliche und
mustergültige Darstellungen erhalten haben. Anch in anderen deutschen Staaten,
namentlich aber in den älteren Provinzen Preußens, ist die Sache inzwischen an-
geregt und energisch in Angriff genommen worden, nachdem die neuen Provinzial-
behörden sich der Förderung derselben bereitwillig zugewaudt haben. Den Reigen
hat die Provinz Sachsen eröffnet und sie tritt zuerst mit der Erstlingssrucht ihrer
einschlägigen Bemühungen hervor.
Nachdem auch hier trotz warnender älterer Erfahrungen der erfolglose
Versuch gemacht worden, durch Ausgabe von Fragebogen, welche von den
Ortsbehörden und Geistlichen ausgefüllt werden sollten, ein brauchbares, die
ganze Provinz umfassendes statistisches Material znsammenzubringen, hat die
1876 ins Leben gerufene Historische Kommission der Provinz den erfolg-
reicheren und weniger weitsichtigen Weg eingeschlagen, mit der Bearbeitung
einzelner Kreise vorzugehen und für dieselbe mit den bezüglichen Gebieten
ohnedies vertraute Fachmänner zu gewinnen, die nach Beruf und Erfahrung
genügende Bürgschaften für eine ersprießliche Förderung" der Kunstwissenschaft
bieten. Sie beabsichtigt auf diese Weise „zunächst den betheiligten Kreisen sozu-
sagen eine kunstarchäologische Heimatskunde darzubieten und das Interesse für
eine liebevolle Erhaltung der vorhandenen Baudenkmäler zu stärken," jedoch geht
die Tendenz über den Bereich der Kreiseingesesscnen hinaus, sie beabsichtigt und
hofft „auch dem Forscher manche Bereicherung zu bieten." Zuvörderst ist mit
der Bearbeitung einer größeren Anzahl thüringischer Kreise der Bauinspektor
a. D. Sommer zu Zeitz beauftragt worden, und daß eine Autorität wie O. Otte,
der die Muße seiner Zurückgezogenheit von seinem Pfarramte dem Werke widmet,
als Mitarbeiter auf dem Titel erscheint, ist nicht wenig dazu geeignet, das Ver-
trauen zu dem ganzen Unternehmen aufs beste zu fördern.
Das vorliegende erste Heft beschäftigt sich mit dem Kreise Zeitz, der nur
 
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