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181

konsul Sergius Paulus uus ein Text dar, durch welchen das Bild vollkommen
und in einfachster Weise verständlich wird.
Gegen die Leiden Apostel erhob sich ein bei dem Statthalter einflußreicher
jüdischer Zauberer Namens Elymas. Es kommt zn einer öffentlichen Disputation
(v. 8), in welcher Elymas den Paulus heftig angreift. „Paulus aber, erfüllt
von dem heiligen Geiste und seine Augen auf ihn richtend, sprach: „ . . . Und
jetzt siehe, die Hand des Herrn kommt über dich und du sollst blind sein." -
„Alsogleich aber kam dichte Nacht über ihn" (v. 11). Als der Statthalter dies
sah, wurde er gläubig „und verwunderte sich der Lehre des Herrn" (v. 12).
In diesen Worten ist also gegeben: 1) Ein Erscheinen der beiden Streitenden
vor dem Prokonsul, der sich zum Richter über dieselben setzt. Aus dieser Eigen-
schaft desselben aber erklärt sich, daß ihn der Künstler an einem erhöhten Platze,
auf einem Tribunal stehend, dargestellt hat. 2) Eine göttliche Eingebung des
Apostels Paulus, welche das verklärte Antlitz desselben äußerlich offenbart.


3) Ein Erstaunen, Erschrecken des Statthalters über das von Paulus vollzogene
Strafwunder (vgl. v. 12).
So erklären sich der Mann auf dem Tribunal und der demselben gegen-
überstehende Jüngling in der einfachsten Weise als der cyprische Prokonsul und
der vor ihm auftretende Apostel Paulus. Ebenso unmittelbar ergibt sich aus
dem Texte, wer unter dem rechts neben Paulus stehenden bärtigen Manne zu
begreifen ist: es ist Elymas, in dem Augenblicke aufgefaßt, wo er das Licht
seiner Augen erlöschen fühlt und erschreckt mit der Hand nach dem Gesichte
greifen will.
Die außerhalb der eigentlichen Scene gestellte Figur kann nur der Begleiter
des Apostels Paulus, Barnabas, sein, obgleich sich nicht verhehlen läßt, daß
diese Anordnung seltsam und in ihrem Grunde nicht ganz klar ist. Aber der
Umstand, daß Barnabas in der Apostelgeschichte zwar als bei der Disputation
anwesend genannt wird (v. 8), in der Handlung jedoch ganz zurücktritt, dürfte
 
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