DOI Heft:
Nr. 1 (1. Januar 1880)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44530#0024
16
Gutachten sind ferner erbeten nnd erstattet worden nach vorgängiger Orts-
schan durch Professor Arnold zn einem Umbau der Kirche in Flöha, sowie
wegen einer von einem Privatcomits unter Vorsitz des Diakonns Hardeland beab-
sichtigten Restanrirnng der Drcifaltigkeitskirche zu Zittau. Der Verein
konnte das Vorhaben des Comitvs, eine stilgemäße Wiederherstellung eines der wenigen
in Zittau noch vorhandenen Denkmäler ans gothischer Zeit herbeiznführen, nur
mit Freuden begrüßen. Andererseits konnte man vom Standpunkte der kirchlichen
Kunst den Plan nicht empfehlen, dermalen mit möglichst geringen Mitteln nur einen
gothischen Altar nnd eine dergleichen Kanzel aufznstellen, die mit der übrigen inneren
Ausstattung der Kirche nicht stimmen, demnach als ein Flickwerk sich darstellen
nnd einem später zn planenden umfassenderen Wiederherstellung vielleicht nicht ent-
sprechen würde. Es wurde dem Zittauer Comitö anheimgegeben, vor der Hand sich
damit zu begangen, das allgemeine Interesse für eine baldige gründliche Wiederher-
stellung des Baudenkmals wach zu erhalten und mit der Sammlung von Geldbei-
trägen fortznfahren, nm mit der Zeit zu einer würdigen und allenthalben entsprechenden
Erneuerung der ganzen Kirche die erforderlichen Mittel zusammenzubringen, in welchem
Fall cs dem Vereine dann eine große Freude sein würde, wenn ihm der ehrenvolle
Auftrag zu Theil würde, die Beschaffung eines geeigneten umfassenderen Bauplanes
zn vermitteln. Die Kosten des abgegebenen Gutachtens einschließlich der Zeichnungen
hat der Verein ans seine Mittel übernommen.
Eingeleitet ist die Beschaffung eines Altarbildes für die Kirche in Liebethal,
die Wiederherstellung der Schnitzwerke an Altar und Kanzel in Ottendorf nnd die
Aufstellung der restaurirten Cranach'schen Altarbilder auf einen neuen Altar, statt
auf den vorhandenen Zopfaltar in der Kirche zu Schneeberg, wozu das Landescon-
sistorium die Hilfe des Vereins begehrt hat.
Der Verein kann hiebei nicht unterlassen, das warme Interesse und die nach-
drückliche Förderung, welche die sächsische Oberkirchenbehörde der Entwickelung der kirch-
lichen Kunst angedeihen läßt, ans das Dankbarste anzuerkenncn. Abgesehen von den mate-
riellen Unterstützungen, welche sie allen dahingcrichteten Bestrebungen gewährt, sind
in dieser Beziehung besonders zwei von ihr erlassene Verordnungen vom 6. und 15.
Februar vorigen Jahres, die Veräußerung von Kircheninventar-Gegenständen, sowie
die Baulichkeiten an Kirchengebäuden betreffend, hervorzuheben, wonach sich dieselbe
bei den crstgedachten Veräußerungen in jedem einzelnen Falle die Genehmigung vorbehält
nnd in Betreff der Baulichkeiten in allen Fällen, in welchen Neu- oder größere Reparatur-
bauten von Kirchen, in den Erblanden insbesondere, wo es sich nm alte interessante Denk-
mäler handelt, in Frage kommen, die vorgängige Einsendung der Baupläne angeordnet hat.
Schließlich wird der schon oft geäußerte Wunsch wiederholt, daß alle bei
Kirchcnbauten beteiligten Organe, insbesondere, wo es sich um alte Denkmäler
handelt, gleich von vornherein sich an tüchtige, im Kirchcnbau bewährte
Architekten wenden möchten, wobei das Vereinsdirektorium sich zu Rath uud
That, soweit möglich auf Kosten des Vereins, erbietet.
Inhalt: Rückblick. — Die Einhüllung des Veichnams Jesu. Bo» Pros. Psaunschnndl. —
Eine wiederhergestellte Wandmalerei in Meklenburg. Von C. Andrea. I. Die Bülow-
kapelle zu Doberan. — Karl Schnaase. Von W. Lübke. — Der sechszehnte Jahresbericht
des Vereins für christliche Kunst im Königreich Sachsen auf das Jahr 1878.
Verantwortliche Redaktion: Prälat Ur. H. Mer? in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Ztrinkopf in Stuttgart.
Lerder'sche verlagsdandlung in Freiburg (Baden).
Soeben erschienen nnd durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Kraus, Vr. F. X., Rcal-KichcloMic dcr christ-
lichen Alterthümcr. Unter Mitwirkung mehrerer Fachgenosscn bearbeitet. Mit zahl
reichen, zum größten Theil Martina/« Uiotimmniro llon nntignUo» ellrotiemwa ent-
nommenen Holzschnitten. Erste Lieferung, gr. 8". (VIII u. 9t> S.)1.80.— Das
Werk wird in etwa 12 Lieferungen von 5—7 Bogen zum Preise von I. 80 erscheinen.
Gutachten sind ferner erbeten nnd erstattet worden nach vorgängiger Orts-
schan durch Professor Arnold zn einem Umbau der Kirche in Flöha, sowie
wegen einer von einem Privatcomits unter Vorsitz des Diakonns Hardeland beab-
sichtigten Restanrirnng der Drcifaltigkeitskirche zu Zittau. Der Verein
konnte das Vorhaben des Comitvs, eine stilgemäße Wiederherstellung eines der wenigen
in Zittau noch vorhandenen Denkmäler ans gothischer Zeit herbeiznführen, nur
mit Freuden begrüßen. Andererseits konnte man vom Standpunkte der kirchlichen
Kunst den Plan nicht empfehlen, dermalen mit möglichst geringen Mitteln nur einen
gothischen Altar nnd eine dergleichen Kanzel aufznstellen, die mit der übrigen inneren
Ausstattung der Kirche nicht stimmen, demnach als ein Flickwerk sich darstellen
nnd einem später zn planenden umfassenderen Wiederherstellung vielleicht nicht ent-
sprechen würde. Es wurde dem Zittauer Comitö anheimgegeben, vor der Hand sich
damit zu begangen, das allgemeine Interesse für eine baldige gründliche Wiederher-
stellung des Baudenkmals wach zu erhalten und mit der Sammlung von Geldbei-
trägen fortznfahren, nm mit der Zeit zu einer würdigen und allenthalben entsprechenden
Erneuerung der ganzen Kirche die erforderlichen Mittel zusammenzubringen, in welchem
Fall cs dem Vereine dann eine große Freude sein würde, wenn ihm der ehrenvolle
Auftrag zu Theil würde, die Beschaffung eines geeigneten umfassenderen Bauplanes
zn vermitteln. Die Kosten des abgegebenen Gutachtens einschließlich der Zeichnungen
hat der Verein ans seine Mittel übernommen.
Eingeleitet ist die Beschaffung eines Altarbildes für die Kirche in Liebethal,
die Wiederherstellung der Schnitzwerke an Altar und Kanzel in Ottendorf nnd die
Aufstellung der restaurirten Cranach'schen Altarbilder auf einen neuen Altar, statt
auf den vorhandenen Zopfaltar in der Kirche zu Schneeberg, wozu das Landescon-
sistorium die Hilfe des Vereins begehrt hat.
Der Verein kann hiebei nicht unterlassen, das warme Interesse und die nach-
drückliche Förderung, welche die sächsische Oberkirchenbehörde der Entwickelung der kirch-
lichen Kunst angedeihen läßt, ans das Dankbarste anzuerkenncn. Abgesehen von den mate-
riellen Unterstützungen, welche sie allen dahingcrichteten Bestrebungen gewährt, sind
in dieser Beziehung besonders zwei von ihr erlassene Verordnungen vom 6. und 15.
Februar vorigen Jahres, die Veräußerung von Kircheninventar-Gegenständen, sowie
die Baulichkeiten an Kirchengebäuden betreffend, hervorzuheben, wonach sich dieselbe
bei den crstgedachten Veräußerungen in jedem einzelnen Falle die Genehmigung vorbehält
nnd in Betreff der Baulichkeiten in allen Fällen, in welchen Neu- oder größere Reparatur-
bauten von Kirchen, in den Erblanden insbesondere, wo es sich nm alte interessante Denk-
mäler handelt, in Frage kommen, die vorgängige Einsendung der Baupläne angeordnet hat.
Schließlich wird der schon oft geäußerte Wunsch wiederholt, daß alle bei
Kirchcnbauten beteiligten Organe, insbesondere, wo es sich um alte Denkmäler
handelt, gleich von vornherein sich an tüchtige, im Kirchcnbau bewährte
Architekten wenden möchten, wobei das Vereinsdirektorium sich zu Rath uud
That, soweit möglich auf Kosten des Vereins, erbietet.
Inhalt: Rückblick. — Die Einhüllung des Veichnams Jesu. Bo» Pros. Psaunschnndl. —
Eine wiederhergestellte Wandmalerei in Meklenburg. Von C. Andrea. I. Die Bülow-
kapelle zu Doberan. — Karl Schnaase. Von W. Lübke. — Der sechszehnte Jahresbericht
des Vereins für christliche Kunst im Königreich Sachsen auf das Jahr 1878.
Verantwortliche Redaktion: Prälat Ur. H. Mer? in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Ztrinkopf in Stuttgart.
Lerder'sche verlagsdandlung in Freiburg (Baden).
Soeben erschienen nnd durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Kraus, Vr. F. X., Rcal-KichcloMic dcr christ-
lichen Alterthümcr. Unter Mitwirkung mehrerer Fachgenosscn bearbeitet. Mit zahl
reichen, zum größten Theil Martina/« Uiotimmniro llon nntignUo» ellrotiemwa ent-
nommenen Holzschnitten. Erste Lieferung, gr. 8". (VIII u. 9t> S.)1.80.— Das
Werk wird in etwa 12 Lieferungen von 5—7 Bogen zum Preise von I. 80 erscheinen.