I. August IM.
Fünfunddreißigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Airche, Schirle und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Modernste Malerei.
I. Die heilige Nacht von Frist v. Nhde.
Das Ganze ist nach Art der alten Triptychon-Altäre, die aus einem Mittel-
bild und zwei Flügeln bestehen, dreigeteilt. Das Mittelbild zeigt Maria mit
dem Kind nicht in einem Stall, — die übliche Krippe, Ochs und Esel, sowie
das Stroh der Armut fehlen —, sondern in einem Schuppen; an der zum oberen
Boden führenden Treppe lehnt sich mit dem Rücken Joseph, nur im Oberkörper
sichtbar. Der sonst leere Raum wird von der Seite durch eine an der Holzwand
hängende Laterne so weit erhellt, daß wir die Thür im Hintergrund erblicken.
Auf dem Bild links vom Beschauer nahen statt der Hirten drei von den in der
heutigen Malerei überaus beliebten verwetterten Arbeitergestalten, durch ein
Grubenlicht beleuchtet. Auf dem andern Seitenbild singen, auf Brettern und
Balken sitzend, oben zum Teil recht liebliche ungefiederte Engel, unten gefiederte,
nach Noten. Alle drei Bilder schillern in dem neumodischen Helldunkel, welches
Fünfunddreißigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Airche, Schirle und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Modernste Malerei.
I. Die heilige Nacht von Frist v. Nhde.
Das Ganze ist nach Art der alten Triptychon-Altäre, die aus einem Mittel-
bild und zwei Flügeln bestehen, dreigeteilt. Das Mittelbild zeigt Maria mit
dem Kind nicht in einem Stall, — die übliche Krippe, Ochs und Esel, sowie
das Stroh der Armut fehlen —, sondern in einem Schuppen; an der zum oberen
Boden führenden Treppe lehnt sich mit dem Rücken Joseph, nur im Oberkörper
sichtbar. Der sonst leere Raum wird von der Seite durch eine an der Holzwand
hängende Laterne so weit erhellt, daß wir die Thür im Hintergrund erblicken.
Auf dem Bild links vom Beschauer nahen statt der Hirten drei von den in der
heutigen Malerei überaus beliebten verwetterten Arbeitergestalten, durch ein
Grubenlicht beleuchtet. Auf dem andern Seitenbild singen, auf Brettern und
Balken sitzend, oben zum Teil recht liebliche ungefiederte Engel, unten gefiederte,
nach Noten. Alle drei Bilder schillern in dem neumodischen Helldunkel, welches