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https://doi.org/10.11588/diglit.44637#0137
1. 1893. Fünfunddreißigster Jahrgang.
Nr. 9.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Marl. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Große Berliner Kunstausstellung 1893.
Wohl selten ist der Eröffnung der jährlichen großen Kunstausstellung in
Berlin mit gespannteren Erwartungen entgegen gesehen worden, wie der dies-
jährigen, welche, zum erstenmale keine „akademische," sondern nach neuen Gründ'
sätzen eingerichtet, den Gegensatz zwischen „Alten" und „Jungen," zwischen
akademischem und sezessionistischem Geiste klar vor Augen stellen sollte. Als nun
der ersehnte Tag der Eröffnung da war, als in dem alten unschönen Gebäude
von Eisen und Glas sich der buntschillernde Inhalt dem schaulustigen Berliner
öffnete, da platzten die Gemüter heftig aufeinander, und noch jetzt kann sich der
entfachte Streit nicht beruhigen; dem einen ist es höchste Lust, dem andern ein
Greuel. — Leicht ist es allerdings nicht, den Bestrebungen der „Jungen" Ge-
rechtigkeit widerfahren zu lassen, das vorurteilsfrei anzuerkennen, was sie nun
einmal in ihrer Schaffenslust frei von akademischer Regel erstreben und teils
schon errungen haben. Es kostet durchaus sachliches Eingehen auf die Arbeiten
Nr. 9.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Marl. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Große Berliner Kunstausstellung 1893.
Wohl selten ist der Eröffnung der jährlichen großen Kunstausstellung in
Berlin mit gespannteren Erwartungen entgegen gesehen worden, wie der dies-
jährigen, welche, zum erstenmale keine „akademische," sondern nach neuen Gründ'
sätzen eingerichtet, den Gegensatz zwischen „Alten" und „Jungen," zwischen
akademischem und sezessionistischem Geiste klar vor Augen stellen sollte. Als nun
der ersehnte Tag der Eröffnung da war, als in dem alten unschönen Gebäude
von Eisen und Glas sich der buntschillernde Inhalt dem schaulustigen Berliner
öffnete, da platzten die Gemüter heftig aufeinander, und noch jetzt kann sich der
entfachte Streit nicht beruhigen; dem einen ist es höchste Lust, dem andern ein
Greuel. — Leicht ist es allerdings nicht, den Bestrebungen der „Jungen" Ge-
rechtigkeit widerfahren zu lassen, das vorurteilsfrei anzuerkennen, was sie nun
einmal in ihrer Schaffenslust frei von akademischer Regel erstreben und teils
schon errungen haben. Es kostet durchaus sachliches Eingehen auf die Arbeiten