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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 1 (Januar 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0007
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Erscheint monatlich in einem Heft zu 32 Seiten mit Umschlag. Preis fiir das Vierteljahr 2 Marl.
Zu beziehen durch alle Postämter und Buchhandlung en.

Unser Ziel: Kunst für die deutsche ChristeuheU!
Vom Herausgeber
So sind wir mm gewandert vom alten Verlag Steinkopf zum neuen Ver-
leger Georg D. W. Callwey. Manche unsrer Freunde wollten darin auch eineu
Programm-Wechsel sehen. Das ist nicht so. Wir haben ja auch in den letzten
4 Jahren nicht immer den Beifall unsrer konservativeren Leser gefunden. Wir
mußten mancherlei sagen, was ihnen neu und in der Form manchmal zu aggressiv
ivar. Gut gemeint war's immer und wenn man kämpft, werden die Gewehr-
läufe heiß.
Es war uns immer ein Ideal, daß eS im wogenden Meer dogmatischer
Kämpfe in unsrer evangelischen Kirche doch auch eine stille Insel der Seligen
gibt, die christliche Kunst. Die katholische Kirche hat diese Insel immer gehabt.
Aber bei uns hat auch diese Insel vulkanischen Boden, der gelegentlich rumort.
Auch die protestantische Kunst ist dem protestantischen Nrgesetz dienstbar: dem
Suchen nach der Wahrheit. Hier ist es ein Suchen nach der Wahrheit des
künstlerischen Ausdrucks- Für die protestantische Kunst kann es weder in der
Bild- noch in der Baudarstellung einen byzantinisch erstarrten kanonischen Aus-
druck geben. Sofern den alten, bis auf die christliche Antike znrückgehenden
Ausdrucksformen Ewigkeitswerte zugrunde liegen, nehmen auch wir für alle Zu-
kunft an diesen künstlerischen Prägungen teil. Ja man hat, als das neu-
protestantische Kunstbewußtsein erwachte, gerade in den Urformen der christlichen
Antike — vor allem in den basilikalen Bauformen die neu verpflichtende Norm
finden wollen sowohl für unsere Gesetze der Zweckmäßigkeit als der Sicherheit.
Aber beim Suchen nach Wahrheit gibt es niemals eine mechanische Kopie
gewesener Ausdrncksformen. Die Menschen werden andere. Also verlangt die
innere Wahrheit auch andere Ausdrucksgebilde. Man kann nicht sagen, daß
 
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