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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 2 (Februar 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0058
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des seligen Kampanile von San Marco. Aber noch einfacher als dieser in
seinen Massen und Proportionen. In kühner Verjüngung steigt er in die Wolken.
Neber schmalem Bande setzt er ab und wird Auge und Mund zugleich. — Mit
Hellem Auge schaut er ins Land. Und der Glocken Klang erhallt aus Mund
und Mund. Diese langen, rechtwinkligen Schallfenster, die zugleich wie eine


hohe Säulenarkade wirken, geben dem Ganzen das lineare Grundmotiv. — Vom
Turm unter dem freien Himmel bis zum Altar in der stillen Chornische klingt
ein ornamentales Grundmotio: Gerade Linien, Rechteck und rechtwinkliger Kubus.
Der vierkantige Spitzturin löst das zweite primitive Grundmotiv aus: das
Dreieck, das harmonisch und symbolisch fast, an den zwei Dachgiebeln der Front-
seiten wiederklingt. Mit einem ruhigen Gleiten sinkt das Auge herab auf das
gewaltige Massiv des einfachen basilikaartigen Langbaus.
 
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