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und hochgechrtes Mitglied des akademischen Lchrkörpers. Auch für
daS öffentliche Leben bewies er ein reges, lebhastes Jntereffe. Er
gehörte seit einer Reihe von Jahren dem Bürgerausschuffe als Stadt-
verordneter an, war Mtglied des evangelischen Kirchengemeinderates
und zeigte fich stetS als wahrer Vaterlandssreund, besonders in seiner
Thätigkeit für den Deutschen Schulverein. Bei der Trauerfeierlichkeit
in der Aula der Universität hielt Geh. Rat Bekker, der 22 jährige
Amtsgenoffe des Entschlafenen, namens der juristischen Fakultät die
Gedächnisrede.
Am 4. Juni verstarb der ftühere evangelische Kirchenbauinspektor
Dr. Franck-Marperger, unter deffen Leitung in den sechziger
Jahren die St. Peterskirche neu hergestellt wurde.
Am 18. Juni wurde Direktor Robert Salzer plötzlich und
unerwartet mitten aus seiner Wirksamkeil geriffen. Geboren zu Rhein-
bischossheim an, 18. März 1831, war er nach Abschluß seiner hiesigen
Gymnasial- und Universitätsstudien und nach mehrjähriger Thätigkeit
als Hauslehrer zuerst am Gymnasium dahier, hierauf in Psorzheim
und Karlsruhe in Stellung, bis er 1872 Vorstand der damaligen
hiesigen Höheren Bürgerschule wurde als Nachsolger von Profeffor
Dr. Georg Weber, dem wohlbekannten Geschichtsschreiber. Nach zwölf-
jähriger unermüdlicher Thätigkeit erlangte er die Erweiterung der
Anstalt zu einer siebenklassigen Nealschlule, und nach abermals zwölf
Jahren war es ihm beschieden, den Ausbau zu einer neunklassigen
Oberreakschule wenige Tage vor seinem Tode dem Abschluß nahe zu
bringen. Jn Rede und Schrift sür die Ziele moderner Schulbildung
rastlos wirkend, hat er nicht nur die hiesige Schule gefördert, sondern
an der gesamten Entwicklung des badischen RealschulwesenS bedeu-
tenden Anleil genommen. Obwohl er jeden Prunk und äußere Formen
geringschätzte, blieb doch seine Energie und Gerechtigkeit, sein Wohl-
wollen und die Gediegenheit seines Charakters den Schülern nicht
verborgen, und seine Kollegen wußten, daß er allzeit ihre Angelegen-
heiten zu den seinigen machte. Seine Studien waren hauptsächlich
auf die Geschichte der Pfalz gerichtet, der er verschiedene Monogra-
phien widmete*), wie er z« den verdienstvollsten Mitgliedern der
und hochgechrtes Mitglied des akademischen Lchrkörpers. Auch für
daS öffentliche Leben bewies er ein reges, lebhastes Jntereffe. Er
gehörte seit einer Reihe von Jahren dem Bürgerausschuffe als Stadt-
verordneter an, war Mtglied des evangelischen Kirchengemeinderates
und zeigte fich stetS als wahrer Vaterlandssreund, besonders in seiner
Thätigkeit für den Deutschen Schulverein. Bei der Trauerfeierlichkeit
in der Aula der Universität hielt Geh. Rat Bekker, der 22 jährige
Amtsgenoffe des Entschlafenen, namens der juristischen Fakultät die
Gedächnisrede.
Am 4. Juni verstarb der ftühere evangelische Kirchenbauinspektor
Dr. Franck-Marperger, unter deffen Leitung in den sechziger
Jahren die St. Peterskirche neu hergestellt wurde.
Am 18. Juni wurde Direktor Robert Salzer plötzlich und
unerwartet mitten aus seiner Wirksamkeil geriffen. Geboren zu Rhein-
bischossheim an, 18. März 1831, war er nach Abschluß seiner hiesigen
Gymnasial- und Universitätsstudien und nach mehrjähriger Thätigkeit
als Hauslehrer zuerst am Gymnasium dahier, hierauf in Psorzheim
und Karlsruhe in Stellung, bis er 1872 Vorstand der damaligen
hiesigen Höheren Bürgerschule wurde als Nachsolger von Profeffor
Dr. Georg Weber, dem wohlbekannten Geschichtsschreiber. Nach zwölf-
jähriger unermüdlicher Thätigkeit erlangte er die Erweiterung der
Anstalt zu einer siebenklassigen Nealschlule, und nach abermals zwölf
Jahren war es ihm beschieden, den Ausbau zu einer neunklassigen
Oberreakschule wenige Tage vor seinem Tode dem Abschluß nahe zu
bringen. Jn Rede und Schrift sür die Ziele moderner Schulbildung
rastlos wirkend, hat er nicht nur die hiesige Schule gefördert, sondern
an der gesamten Entwicklung des badischen RealschulwesenS bedeu-
tenden Anleil genommen. Obwohl er jeden Prunk und äußere Formen
geringschätzte, blieb doch seine Energie und Gerechtigkeit, sein Wohl-
wollen und die Gediegenheit seines Charakters den Schülern nicht
verborgen, und seine Kollegen wußten, daß er allzeit ihre Angelegen-
heiten zu den seinigen machte. Seine Studien waren hauptsächlich
auf die Geschichte der Pfalz gerichtet, der er verschiedene Monogra-
phien widmete*), wie er z« den verdienstvollsten Mitgliedern der