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kalt, daß dadurch die Temperaturmittel zu niedrig ausfielen. Der
Luftdruck war im Mittel 1 mw niedriger, als man ersahrungsgemäß
annehmen durste.

Das Jahr 1899 hat wescntlich mehr Sonnenschein als seine
drei letzten Vorgänger gebracht, und dabei ist es meist etwas zu
warm und zu trocken und schneearm gcwesen. Der WitterungSver-
laus wieS viele einschneidende Unregelmäßigkciten auf. Der ganze
Wintcr war, wie in den beiden letzten Jahren, mild und trüb. Be-
sonders warm war es im Februar, in dem die höchsten Einzeltempera-
turen seit dem Jahre 1869 verzeichnet wurden. Der Vorfrühling
war heiter und trocken und etwas zu marm, gcgen Ende März trat
aber verhältnismäßig strenges Frostwetter eiu, und danach verblieb
der ganze Frühling trüb, kühl nnd regnerisch. Mit geringer Unter-
brechung zu Beginn des Juli hielt dieser ungünstige Witterungs-
charakter bis zum Ende der ersten Woche des Juli an; bis zum
Beginn des September war eS dann vormiegend heiter, trocken und
warm. September und Oktober hatten die diollen, die sie in nor-
malen Jahren spielen, vertauscht; der Herbstanfang war durchaus
trüb, kühl und regnerisch, währeud sich das eigentliche September-
wetter mit den vielen klaren und trockenen Tagen und dcn höchsten
Schwankungen in der Temperatur erst im Oktober einstellte und sast
den ganzen Monat hindurch anhielt. Spätherbst und Winteransang
waren wieder trüb und, von einer im Dezember 14 Tage anhalten-
den strengen Frostzeit abgesehen, sehr mild.
 
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