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brachten die Studenten nach alter Sitte einen Fackelzug, zum Dank
dem bald ausscheidenden, zur Begrüßung dem neuen Prorektor.
Das Jahr 1904 ist ruhig im Vergleich zu dem vorausgehenden
Jahre, dem Jubiläumsjahr der badischen Hochschule, verlaufen. Wir
entnehmen aus der Chronik der Hochschule:
Der Lehrkörper hat im Laufe 1903/4 mehrfache Veränderungen
erfahren; zunächst ist schmerzlicher Verluste zu gedenken: vier akade-
mische Lehrer sind der Universität durch den Tod entrissen morden.
Am 3. Januar starb in Leipzig der ordentliche Professor des römischen
und deutschen bürgerlichen Rechts, Geheimerat Dr. Otto Karlowa,
der 32 Jahre lang als Lehrer und Gelehrter hier gewirkt hatte; ihm
folgten die außerordentlichen Professoren: Hofrat Dr. Zacharias
Oppenheimer in der medizinischen Fakultät am 25. Juni, Dr.
Friedrich Eisenlohr am 21. Juli in der naturwissenschaftlich-
mathematischen Fakultät, Dr. Hermann Strauch am 28. Sep-
tember in der juristischen Fakultät, die alle eine lange Reihe von
Jahren dem Lehrkörper angehört hatten. — Auch den Tod dreier
hoffnungsvoller Studierender hatte die Hochschule zu beklagen: stud. med.
Charles Lilienfeld aus Frankfurt a. M. starb am 30. Dezember 1903,
stud. chem. Otto Klucke aus Ostharingen am 1. Januar, stud. phil.
August Schrader aus Mainz am 15. Februar. — Um in andere
Wirkungskreise überzutreten, schieden aus dem Verbände der hiesigen
Universität: der außerordentliche Professor Dr. Rudolf His als
ordentlicher Professor des Rechts, um nach Königsberg, der ordentliche
Professor der Psychiatrie Dr. Karl Bonhoeffer, der den Heidel-
berger Lehrstuhl nur ein Semester innegehabt hatte, um nach Breslau
überzusiedeln. Einem Rufe als etatsmäßige außerordentliche Professoren
folgten: der außerordentliche Professor Dr. Ludolf Brauer nach
Marburg und der außerordentliche Professor Dr. Georg Lands-
berg nach Breslau. Privatdozent Dr. Franz Soetbeer hat sich
an der Universität in Greifswald habilitiert. Honorarprofessor Dr.
Rudolf Brünnow ist aus dem Lehrkörper ausgeschieden. — Aber
auch neue Lehrkräfte sind der Hochschule zugeführt worden: Für
den durch Zuruhesetzung des ordentlichen Professors Dr. Max Weber
erledigten Lehrstuhl der Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
brachten die Studenten nach alter Sitte einen Fackelzug, zum Dank
dem bald ausscheidenden, zur Begrüßung dem neuen Prorektor.
Das Jahr 1904 ist ruhig im Vergleich zu dem vorausgehenden
Jahre, dem Jubiläumsjahr der badischen Hochschule, verlaufen. Wir
entnehmen aus der Chronik der Hochschule:
Der Lehrkörper hat im Laufe 1903/4 mehrfache Veränderungen
erfahren; zunächst ist schmerzlicher Verluste zu gedenken: vier akade-
mische Lehrer sind der Universität durch den Tod entrissen morden.
Am 3. Januar starb in Leipzig der ordentliche Professor des römischen
und deutschen bürgerlichen Rechts, Geheimerat Dr. Otto Karlowa,
der 32 Jahre lang als Lehrer und Gelehrter hier gewirkt hatte; ihm
folgten die außerordentlichen Professoren: Hofrat Dr. Zacharias
Oppenheimer in der medizinischen Fakultät am 25. Juni, Dr.
Friedrich Eisenlohr am 21. Juli in der naturwissenschaftlich-
mathematischen Fakultät, Dr. Hermann Strauch am 28. Sep-
tember in der juristischen Fakultät, die alle eine lange Reihe von
Jahren dem Lehrkörper angehört hatten. — Auch den Tod dreier
hoffnungsvoller Studierender hatte die Hochschule zu beklagen: stud. med.
Charles Lilienfeld aus Frankfurt a. M. starb am 30. Dezember 1903,
stud. chem. Otto Klucke aus Ostharingen am 1. Januar, stud. phil.
August Schrader aus Mainz am 15. Februar. — Um in andere
Wirkungskreise überzutreten, schieden aus dem Verbände der hiesigen
Universität: der außerordentliche Professor Dr. Rudolf His als
ordentlicher Professor des Rechts, um nach Königsberg, der ordentliche
Professor der Psychiatrie Dr. Karl Bonhoeffer, der den Heidel-
berger Lehrstuhl nur ein Semester innegehabt hatte, um nach Breslau
überzusiedeln. Einem Rufe als etatsmäßige außerordentliche Professoren
folgten: der außerordentliche Professor Dr. Ludolf Brauer nach
Marburg und der außerordentliche Professor Dr. Georg Lands-
berg nach Breslau. Privatdozent Dr. Franz Soetbeer hat sich
an der Universität in Greifswald habilitiert. Honorarprofessor Dr.
Rudolf Brünnow ist aus dem Lehrkörper ausgeschieden. — Aber
auch neue Lehrkräfte sind der Hochschule zugeführt worden: Für
den durch Zuruhesetzung des ordentlichen Professors Dr. Max Weber
erledigten Lehrstuhl der Nationalökonomie und Finanzwissenschaft