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zerte gegeben, eine rühmliche Leistung neben seiner Arbeit im The-
ater, in den Aufführungen des Bachvereins und bei andern Veran-
staltungen. Die Einnahmen, die der Voranschlag auf 49,300 Mk.
veranschlagt hatte, blieben auch dieses Jahr zurück und betrugen nur
46,071.25 Mk.; die angenommenen Einnahmen aus Gesellschaften
und privaten Veranstaltungen wurden noch etwas übertroffen, die
aus öffentlichen Konzerten blieben um 3443.45 Mk?) zurück, so daß
die Stadtkasse statt 33,078 Mk. 35,678 Mk. zuschießen mußte.
Das musikalische Leben in unserer Stadt ist 1904 nicht
weniger lebhaft gewesen wie 1903, hat vielleicht an Fülle und Zahl
der Konzerte alle vorausgehenden Jahre übertroffen, wenn auch die
großen Tage des Oktober 1903, mit denen die neue Stadthalle als
Musikhalle eingeweiht worden war, nicht überboten werden konnten.
Neben den Konzerten, die von den Vereinen, vor allen dem Bach-
verein, ausgingen und sich zumteil der Unterstützung der „Musika-
lischen Gesellschaft" erfreuten, standen die Aufführungen, die von der
Stadt veranlaßt wurden, und die zahlreichen Darbietungen einzelner.
Unzweifelhaft verdienen wieder die Bachvereinskonzerte unter
Professor Dr. Wolfrums Leitung zuerst der Erwähnung, von
denen die drei letzten der Saison 1903/04 und die drei ersten des
Winters 1904/05 in Betracht kommen. Sie boten wieder eine Fülle
seltener Genüsse; es kamen zur Aufführung Werke von Bach (Can-
tate: „Ich bin ein guter Hirt", in der Bearbeitung von PH. Wolf-
ruin, Magnisicat (5 stimmig), in der Bearbeitung voll Rob. Franz),
L. van Beethoven (Symphonien in O-äur und I^-äur, Messe in 0,
Konzert für Klavier und Orchester in O-moll), I. Benzon (Wiegen-
lied), H. Berlioz (Ouvertüren: Zur biblischen Legende: „Die Flucht
aus Ägypten" und „Römischer Carneval"), Joh. Brahms (Orchester-
variationen über ein Thema von I. Haydn), El. Debussy (Romauce),

*) Sie brachten 39,856.55 Mk., nämlich 38,912.90 Mk. aus Sommer-
konzerten und 943.65 Mk. aus den in das Jahr 1904 fallenden Symphonie-
konzerten. Bei den Sommerkonzerten rührten wieder 16,402 Mk. von den
Abonnements-, 22,510 Mk. von den Tageskarten her. Von dem letztem Be-
trag verteilten sich 14,578 Mk. auf die Schloß-, 7932 Mk. auf die anderen
Konzerte.
 
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