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Molkenkur beginnen, aus einer etwa 55 m langen Brücke die Fahr-
straße und den Fußweg nach dem Königstuhl überschreiten, um dann
in einer der Bergbildung sich anlehnenden Biegung, die schließlich in
eine gerade Linie auslausen sollte, die 35 m westlich vom Königstuhl
liegende Endstation zu erreichen. Der Höhenunterschied zwischen
Molkenkur-AuSgangsstation und Königstuhl-Endstalion war auf 261 m,
die Bahnlänge bei einer zwischen 22°,'^ und 40"/, sich bewegenden
Steigung auf 1020 m berechnet. Die mutmaßlichen Betriebskosten
samt Abschreibungen und Rücklagen waren auf 14,000 Mk. im Jahr,
die Einnahmen auf 25,900 Mk. angenommen; das Unternehmen
hätte danach das angesetzte Anlagekapital von 260,000 Mk. um über
4°/o verzinst. Fast gleichzeitig hatte die Gesellschast durch den Auf-
sicht-rat, in der VorauSsetzung, daß ihr das für Bau und Betrieb
der Bahn erforderliche Gelände abgelreten und das Baukapital zu
4 von der Stadt vorgeschossen werde, sich bereit erklärt, die neue
Bahn auSzuführen und bis 1938, d. h. bis zum Ablaus der alten
Bergbahnkonzession anf eigene Rechnung zu betreiben; uud sich gleich-
zeitig zu verpflichten, dar vou der Stadt entliehene Kapital nach
einem auf 50 Jahre berechneten TilgungSplan abzutragen. Zunächst
hatte die Stadtverwallung ein Gutachten des städtischen Forstamtes
eingeholt. Dieses hatte wohl gewisse Bedenken vom forstwirtschaft-
lichen Standpunkte geäußert, vor alleni, weil die neue Bahnlinie das
Waldgebiet des KönigstuhlabhangeS in zwei völlig getrennte Teile
zerlege, hatte auch verlangt, daß die Öffnungen der beiden Bahn-
einschnitte zur Herstellung flacherer Böschungen erweitert und die
auSgehobenen Erdmassen nach verdeckten Stellen verbracht würden,
aber doch auch wichtige Vorteile für die Besucher des Berges und
vor allem keine Gefahr sur das landschaftliche Bild durch das Unter-
nehmen gesrhen. So hatte der Stadtrat nicht gezögert, durch dar
Bezirksamt (Bericht vom 24. Jan. 1905) die ministerielle Konzession
zur Erbauung der Bergbahn Molkenkur-Königstuhl zu erwirken, die
ohne weiterer ertrilt wurde, da grundsätzliche Bedenken gegen das
Unternehmen nicht vorlagen. Jetzt konnte sich der Stadtrat mit Be-
richt vom 18. Dezember 1905 an den Bürgerausschuß wenden, da-
mit er dem Bau seine Zustimmung gebe. Merdings halte eine noch-
 
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