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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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23. Heft
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Reiche, Richart: Das Rheinische Provinzial-Museum zu Bonn
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0759
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Das Rheinische Provinzial-Museum in Bonn

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Saal 26 ein Geflügelstück des seltenen Verheyden, von Ä. van de Velde eine Wieder-
holung des römischen Fährbootes, Landschaften in der Ärt von Hobbema und Jan
Both, ein unbekanntes Knabenbildnis von 1646 und von Rachel Ruysch ein Blumen-
stück. Im letzten Saal als Neuerwerbungen zwei Familiengruppenbilder des Coblenzers
Januarius Zick.

Schon diese kurze Übersicht wird erkennen lassen, daß die Bonner Gemälde-
galerie für die Zwecke des kunstgeschichtlichen Unterrichts eine ausgezeichnete Lehr-
sammlung ist, um die manche andere Universität die Bonner beneiden wird. Aber
auch das Publikum, das von den Werken der bildenden Kunst in erster Linie Er-
frischung und Erhebung verlangt, wird bei der durchgehends guten Qualität der Bilder
und der geschmackvollen Aufmachung zu seinem Rechte kommen. Und das ist doch
wohl noch wichtiger. Denn schließlich sollen unsere Museen keine Materialiensamm-
lungen für Gelehrte sein, sondern allen kunstliebenden Menschen zu Feierstätten stiller
Sammlung und beglückenden Genusses, zu stärkenden und läuternden Quellen der
Schönheit werden.

ln seinem freundlichen Heim wird das Bonner Provinzial-Museum von neuem
an seinem Teile dieser hohen und schönen Aufgabe der Museen dienen und viele mit
neuer Liebe zur Kunst der Vergangenheit erfüllen, die weiterwirkend die ganze künst-
lerische Kultur befruchten möge, die wir für unsere Gegenwart erstreben.

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