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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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23. Heft
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Roch, Wolfgang: Hubertusburger Steingut
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0763
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Hubertusburger Steingut

735

Äbb. 3. Bes.: Kgl. Kunstgewerbemuseum, Frhr. v. Mansberg,

Dr. Bochmann-Dresden

Fabrik keinen Eintrag, welche die außersächsische Konkurrenz (England, Rudolstatt
und Gera mit ihrem billigen Geschirr) bald verdrängte.

Nach dem im Juli 1814 erfolgten Tode Marcolinis übernahm das Kaiserl. rus-
sische Generalgouvernement von Sachsen Hubertusburg und übergab die Fabrik der
Meißener Direktion. Unterm 18. Juli 1815 verfügte König Friedrich August die Fort-
führung der Steingutfabrik für seine Rechnung.

Im Jahre 1815 hat die nunmehrige „Königl. sächsische Steingutfabrik Hubertus-
burg“ den Gipfel erreicht und die Entwicklung bewegt sich von hier an bergab.
Hauptsächlich1) war es wohl kaufmännische Unfähigkeit, welche das Unternehmen im
Konkurrenzkampf unterliegen ließ. Der Untergang konnte auch durch die technischen
und künstlerischen Verbesserungen2) nicht aufgehalten werden. Es nützte nichts, daß
Emailmalerei eingeführt, daß ein geschickter Modelleur — Riedrich —- angestellt und
daß der Meißener Malereivorsteher Kersting veranlaßt wurde, auch für Hubertusburg
zu arbeiten. Umsonst auch suchte man dem auswärts beliebten Kupferdruck durch
Steindruck (sächsische und schweizerische Landschaften) zu begegnen. Es half alles
nichts, und so wurde die Fabrik schließlich im Jahre 1835 an einen Leipziger Kauf-
mann verkauft. Sie ging durch mehrere Hände und das Jahr 1848 ist wohl als ihr
Todesjahr zu betrachten.

Die Erzeugnisse der Hubertusburger Fabrik sind im allgemeinen an einem

>) Über die Gründe des Niederqanas a. a. 0., S. 18ff.

*) A. a. 0., S. 20 ff.
 
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