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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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19. Heft
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Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0711
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DIE FAYENCEMANUFAKTUR I/W DOROTHEENTHAL BEI ARNSTADT

Äbb.2. Fayencefchüffel, Dorotheenthal 1726 Bremen, Gewerbe-

Durdimeffer: 34 cm. (Vgl. Marke b) mureum

oder ausgekra^t ift — ähnlich wie die Jahreszahl auf den wohl mit Recht der Dres-
dener Fayencefabrik Johann Friedrich Böttgers zugewiefenen Apothekergefäßen der
Warfchauer Hofapotheke mit dem Auguftus Rex-Monogramm.

Übrigens ift diefer Bremer Teller reicher dekoriert als die Devotionsplatte bei Herrn
Lockner: mit pflanzlichen Motiven verbindet fich reines Laub- und Bandelwerk, fchat-
tierte Fächer und Quadrillefelder, wie wir es in reinerer Zeichnung auf einem fünften
von Alex gemalten Stücke finden.

3. Es ift dies eine 50,5X38,5 cm große ovale Tifchplatte in der Sammlung der
Altertumsgefellfchaft in Arnftadt (Abb. 3 [Tafel]). Die Signatur ift unten links der Mitte des
figürlichen Bildfeldes dem Bodendekor klein eingefchrieben. Auch hier ift der präch-
tige, 7 cm breite Ornamentftreifen und die Jagdfzene im Mittel ganz in tiefem, fehr
dicht aufgetragenem Blau gemalt. Nach der Flüffigkeit der Malerei und dem Charakter
des Dekors ift diefe Tifchplatte fpäter anzufetjen als der 1726 datierte Teller des
Bremer Gewerbemufeums.

Vermutungsweife ließen fich der Dorotheenthaler Fabrik noch zahlreiche Fayencen
zuweifen — doch wird man gut tun, mit der Beftimmung zurückzuhalten bis die ver-
wickelte Markenfrage der Thüringer Fayencen wenigftens etwas mehr geklärt ift, als
dies bis jefct der Fall ift. Die Sache liegt für Arnftadt befonders fchwierig, weil bei

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