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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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19. Heft
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Sauerlandt, Max: Die Fayencemanufaktur im Dorotheenthal bei Arnstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0712

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DIE FAYENCEMANUFAKTUR IM DOROTHEENTHAL BEI ARNSTADT

diefer Fabrik, die fich erweislich aus der braunfchweigifchen entwickelt hat, von An-
fang an Braunfehweiger Einflüffe ftark mitfprechen.

Evident ift auch die Dekorverwandtfchaft der hier abgebildeten Dorotheenthaler
Stücke mit der von mir (Cicerone II, S. 181 ff.) vermutungsweife für Bernburg in An-
fpruch genommenen Gruppe von Fayencen. Die definitive Entfcheidung über die Hin-
gehörigkeit diefer Stücke wird fchließlich doch auch erft möglich fein, wenn es ge-
lingt, die Buchftabenmarken aufzulöfen. Ich werde darauf fpäter zurückkommen; fchon
jeßt aber fei bemerkt, daß eine Dekorverwandfchaft zwifchen den Schwarzburger und
den Bernburger Fayencen fich vielleicht aus den engen Beziehungen erklären wird,
die zwifchen den beiden nahe benachbarten Fürftenhöfen gerade in der erften Hälfte
und in der Mitte des 18. Jahrhunderts beftanden haben3: Drei Söhne und zwei Enkel
Chriftian Wilhelms von Sondershaufen haben zwifchen 1712 und 1762 bernburgifche
Prinzeffinnen geheiratet; zwei diefer Prinzeffinnen waren Schweftern, zwei waren
Töchter Victor Friedrichs, in deffen Regierungszeit, wie ich nachgewiefen habe, in
Bernburg eine Fayencemanufaktur beftanden hat.2

1 Vgl. Oskar Vater, Das Haus Schwarzburg-Rudolftadt 1894.

2 Wie Dr. E. W. Braun mir mitteilt, befißt auch das Mufeum in Troppau eine ÄLEX markierte
Fayence, einen Blumentopf mit Chinoiferien in Blaumalerei.

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