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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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8. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0346

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STATTGEHÄBTE AUKTIONEN o KLEINE NACHRICHTEN

Nr. 29. Die drei Grazien: 270 M.; Nr. 30. Minerva:
240 M.; Nr. 31. Pomona: 400 M.; Nr. 32. Put-
tengruppe: Allegorie auf den Frühling und 33.
Gegenftück. Allegorie auf den Sommer: 610 M.;
Nr. 33a. Liebespaar: 800 M.; Nr. 34. Herr 300 M.;
Nr. 35. Kavalier mit Maske und 36. Gegenftück.
Dame mit Maske: 910 M.; Nr. 37. Schäfer 210 M.;
Nr. 38. Schäferin: 275 M.; Nr. 39. Der Blumen-
händler und Nr. 40. Die Obfthändlerin: 385 M.;
Nr. 43. Putto: 200 M.; Nr. 47. Tete-ä-tete,
220 M.

Arbeiten in Glas: Nr. 73. Großer gedeckelter
Pokal: 700 M.; Nr. 74. Pokal: 190 M.; Nr. 75.
Warzenglas: 150 M.; Nr. 78. Kelchglas: 450 M.

Arbeiten in Edelmetall: Nr. 90. Gedeckelter
Pokal: 1800 M.; Nr. 91. Desgleichen: 2000 M.;
Nr. 92. Desgleichen: 220 M.; Nr. 93. Pokal:
200 M.; Nr. 94. Henkelkrug: 950 M.; Nr. 96.
Stollenbecher: 325 M.; Nr. 116. Etui: 350 M.

Ringe: Nr. 151. Ring: 450 M.; Nr. 153.
Desgleichen: 700 M.; Nr. 157. Desgleichen 240 M.;
Nr. 158. Desgleichen: 200 M.; Nr. 159. Desgleichen:
440 M.; Nr. 188. Desgleichen 200 M. Nr. 247.
Großer, maffiver Ring: 160 M.

Arbeiten in verfchiedenem Metall: Nr.
324. Bronzeftatuette: 1200 M.; Nr. 332. Gotifche
Alonftranz: 200 M.; Nr. 346. Modell eines Renais
sance-Anhängers: 285 M.; Nr. 350. Sehr kleine
Kaffette: 200 M.; Nr. 364. Meffer: 220 M.;
Nr. 369. Lange Flinte: 380 M.

Diverfes: Nr.405.Limoges. Der Kalvarienberg:
3000 M.; Nr. 458. Männliche Büfte: 245 M.;
Nr. 470. Großer Schrank: 1400 M.

AUKTIONEN IN AMERIKA Der Ver-
kauf der Dofen aus dem 18.' Jahrhundert aus
der Sammlung Garland, der in New-York am
26. Februar ftattfand, hat 255205 Fr. ergeben.

Eine Schnupftaßaksdofe in emailliertem Golde
mit einer Liebefzene in der Art von Boucher
hat20250Fr.ergeben; eineBonbonniereLouisXVI.
mit einer gemalten Szene, die ein Feft in einem
Dorfe darftellt, hat 5125 Fr. erreicht. Weitere
Dofen in Gold haben 2000 bis 3000 Fr. er-
reicht.

Bei der Verweigerung der modernen Gemälde
der Kollektion Ladd, wurde bezahlt „LaTrico-
teufe“ von Ifraels von den Herren Knoedler
mit 18000 Fr.; eine Landfcbaft von Cazin
15000 Fr.; „L’Avenue“, Aquarellgemälde von
Mauve 16500 Fr.; ein Gemälde von Rico
12500 Fr.; „The Old Ploughman“ von Mauve
8125 Fr.; „Le Jardinier“ von Mauve, 5000 Fr.

Bei der Verweigerung der Kollektion Harri fon
wurde ein Gemälde „Chevaux attaques par des
loups“ für 21000 Fr. verkauft. O. N.

KLEINE NACHRICHTEN

ERHÖHUNG DER ZÖLLE AUF
ORIENTALISCHE TEPPICHE

Der franzöfifche Senat hat in feiner Si^ung vom
21. März, in der er dieRevifion des allgemeinen
Zolltarifs erörterte, zwei Artikel genehmigt, die
die Zölle auf orientalifche Teppiche bedeutend
erhöhen.

Gewebe aus reiner Wolle: Geknüpfte oder
gerollte Teppiche jeden Urfprungs, aucn Nach-
ahmungen. Die Oberfläche berechnet fich nadi
der Gefamtheit des Teppichs, d. h. nach dern
Mittelftück, den Rändern und den Franken. Eine
Nachficht von 2°/0 ift in dem Abzählen der Reihen
zugeiaffen.

Auf 200 Reihen der Quadratmeter: Allgemeiner
Tarif 10 fs.; Minimaltarif 6,50 fs.

Von 201—350 Reihen der Quadratmeter: All-
gemeiner Tarif 12 fs.; Minimaltarif 8 fs.

Über 351 Reihen der Quadratmeter: Allge-
meiner Tarif 18 f.; Minimaltarif 12 fs.

Wie man aus Vorftehendem erfieht, taxiert
man von jeijt ab die Zahl der Fadenreihen per
Quadratmeter, d. h. je dichter das Gewebe ift,
defto höher ift der Zoll.

Nach Angaben Barbiers, der den Tarif aufs
Lebhaftefte bekämpft hat, fchwankt die Erhöhung
zwifchen 20 und 73°/0 und erreicht fogar, wie
der Minifter geäußert hat, auf qewiffen Tep-
pichen bis 100 °/0.

Barbier hat auch geltend gemacht, daß das
Syftem, die Fadenreihen zu zählen, zahlreiche
Streitigkeiten zwifchen der Zollverwaltung und
den Äbfendern herbeiführen würde, weil der
Eifer der Beamten oft ihre Kenntniffe über-
fchreite. Der Präfident der Kommiffion hat da-
gegen geäußert, daß der Zollverwaltung äußerft
kompetente Sachverftändige zur Seite ftänden.
Barbier machte dagegen geltend, „wir müffen
keine Gefefje machen, die fo fchwer anzuwenden
find, daß man die Inanfpruchnahme der Sach-
verftändigen fchon vorausfieht. Wir müffen
durchaus wünfchen, daß Sachverftändige über-
flüffig werden und daß die Zollerhebung mög-
lichft erleichtert wird“.

In zwanzig Jahren hat die Einfuhr der orien-
talifchen Teppiche um 225% zugenommen, wenn
man in Betracht zieht, daß im Jahre 1892 der
Import nach Frankreich 145 000 kg und 1909
441 000 kg betrug.

Für die anderen Teppiche hat man folgenden
Tarif per 100 kg angenommen:

Jacquardt-eppiche, geknotet oder gewirkt: All-
gemeiner Tarif 120 fs.; Minimaltarif 80 fr.

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