SAMMLUNGEN
ELBERFELD Dem STÄDTISCHEN MU-
SEUM wurde kürzlich aus Anlaß feiner Erwei-
terung von Gönnern und Freunden eine An-
zahl wertvoller Gemälde gefchenkt, darunter
Arbeiten von Graf Kalckreuth, Karl Blechen,
Max Oppenheimer, Otto Heyder, eine Bronze-
plakette von Bildhauer Unterhölzer, ein Kupfer-
stich von Kaulbach, ferner Kupferfchmiedearbeiten
von Schülern der Kunftgewerbefdiule.
HÄGEN i. W. Im FOLKWANG-MUSEUM
find die Gefchenke ausgeftellt, die dem Mu-
feum kürzlich anläßlich feines zehnjährigen
Jubiläums geftiftet wurden. In einem von Prof.
Henry van de Velde entworfenen und in der
Weimarer Kunftgewerbefdiule hergeftellten Kar-
ton aus rotem Leder mit Goldverzierung wurde
eine große Anzahl graphifdier Blätter als Feft-
gabe der Künftlerfchaft vereinigt. Für ein Buch
mit literarifchen Beiträgen von Kunftfchriftftellern
fchuf I. M. Lauweriks einen filbernen Einband
(ausgeführt von F. Zwollo in der Hagener Silber-
fchmiede), und Kunftfreunde überreichten eine
ägyptifche Bronzekaße, die wahrfcheinlich der
XII. Dynaftie angehört. — Ferner ift ausgeftellt
ein Schmuckfchrein, den Albert Schulze in Han-
nover nach Entwurf von Thorn-Prikker ausge-
führt hat, ein hervorragendes Werk moderner
Holzintarfia-Arbeit. — Angekauft ift ein Gemälde
„Heiliger Sebaftian“ von Albert Weisgerber.
K. F.
KÖLN Die hiefigen Mufeen haben nachein-
ander zwei beträchtliche Stiftungen erhalten, fo
hinterließ der verftorbene Kommerzienrat Friß
Vorfter feiner Vaterftadt 100000 Mark zum Er-
werb von Kunftwerken und die Erben des Frei-
herrn Albert von Oppenheim haben ebenfalls
30000 Mark geftiftet, davon 20000 Mark für das
Wallraf-Richarß-Mufeum und 10000 Mark für
das Kunftgewerbemufeum.
LONDON Seit einiger Zeit hat das BRITI-
SCHE MUSEUM ofßziell Anfichtspoftkarten und
Photographien bedeutender Schäße aller Ab-
teilungen der reichen Sammlung herftellen und
im Mufeum felber verkaufen laffen, und diefer
Verkauf hat fich als Propaganda für das Mu-
feum und feine fonftigen Publikationen (Kataloge)
auf das ausgezeichnetfte bewährt. Der Verkauf
der leßteren ift feitdem ganz außerordentlich
geftiegen. Eines der beliebteren Stücke ift die
griechifche Statue einer Trauernden (einft in der
Trenthamkollektion des Herzogs von Suther-
land) und fodann die drei Schickfalsgöttinnen
aus dem Parthenonfaal. — Aus dem Jahres-
bericht des Britifchen Mufeums ift zu entnehmen,
daß der offiziell angeftellte Führer durch
die Sammlungen, von dem hier feinerzeit die
Rede war, ca. 10000 Perfonen während der
erften fechs Monate die Schäße des Mufeums
gezeigt und erklärt hat. Da der Erfolg fo groß
war, wurde der (akademifch gebildete) Führer
nach diefen fechs Monaten bleibend angeftellt.
An Neuerwerbungen wurden u. a. den ein-
zelnen Abteilungen zugeführt: Bücher 28022;
Magazine ufw. 70309; Manufkripte und Siegel
1512; orientalifche Bücher undHandfchriften 2388;
Stiche und Handzeichnungen 2890; ägyptifche
und affyrifche Antiquitäten 1740; griechifche und
römifche Antiquitäten 155; britifche und mittel-
alterliche Antiquitäten 3213; Münzen und Me-
daillen 4458. Alles in allem beftand der Zu-
wachs aus 379294 Stücken.
* *
*
Im VICTORIA AND ALBERT MUSEUM (South
Kenfington) ift jeßt bis zum Jahresfchluß in
Saal 82 eine Peter de Wintausftellung
arrangiert, die u. a. 15 von der Enkelin Wints
geliehene Werke umfaßt. — Das Mufeum hat
jeßt nach dem Beifpiele der „Preußifchen Amt-
lichen Berichte“ begonnen, einen illuftrierten
Jahresbericht zum Preife von 1 Schilling zu
veröffentlichen, in dem jeweils die wichtigften
Erwerbungen des Mufeums behandelt werden
follen; diesmal find es: eine trefflich erhaltene
franzöfifche Skulptur aus der Mitte des 14. Jahr-
hunderts, eine Madonna mit Kind in Lebens-
größe darftellend, die ein Anonymus gefchenkt
hat, und zwei Beifpiele franzöfifcher Gotik: eine
Madonna mit Kind aus Stein von Ecouen und
Säulen aus grauem Marmor mit Steinbafen und
Kapitälen aus dem 13. Jahrhundert aus der Nähe
von Fontainebleau. Aus dem Bericht kann man
erfehen, wie viele Werke dem Mufeum wieder
gefchenkt worden find. Freilich bei dem ver-
hältnismäßig fehr geringen Ankaufsfund, über
den i'es verfügt, find diefe Gaben von um fo
größerer Wichtigkeit.
* *
*
In der Bond Street ift eine neue Galerie,
die NEW GROSVENOR GALLERY genannt, er-
baut worden. In ihr wird vor allem die Inter-
nationale Gefellfchaft der Bildhauer, Maler und
Malerradierer von nun an ausftellen.
* *
*
Der kürzlich verftorbene Maler und Akade-
miker Alma Tadema hat die ROYAL ACA-
DEMY in feinem Teftament auf das generöfefte
bedacht. Nach dem Tode feiner zwei Töchter
füllen der Academy £ 10000 zur Gründung
eines feinen Namen tragenden Schülerftipendiums
zufallen, deffen Bedingungen die Academy nach
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ELBERFELD Dem STÄDTISCHEN MU-
SEUM wurde kürzlich aus Anlaß feiner Erwei-
terung von Gönnern und Freunden eine An-
zahl wertvoller Gemälde gefchenkt, darunter
Arbeiten von Graf Kalckreuth, Karl Blechen,
Max Oppenheimer, Otto Heyder, eine Bronze-
plakette von Bildhauer Unterhölzer, ein Kupfer-
stich von Kaulbach, ferner Kupferfchmiedearbeiten
von Schülern der Kunftgewerbefdiule.
HÄGEN i. W. Im FOLKWANG-MUSEUM
find die Gefchenke ausgeftellt, die dem Mu-
feum kürzlich anläßlich feines zehnjährigen
Jubiläums geftiftet wurden. In einem von Prof.
Henry van de Velde entworfenen und in der
Weimarer Kunftgewerbefdiule hergeftellten Kar-
ton aus rotem Leder mit Goldverzierung wurde
eine große Anzahl graphifdier Blätter als Feft-
gabe der Künftlerfchaft vereinigt. Für ein Buch
mit literarifchen Beiträgen von Kunftfchriftftellern
fchuf I. M. Lauweriks einen filbernen Einband
(ausgeführt von F. Zwollo in der Hagener Silber-
fchmiede), und Kunftfreunde überreichten eine
ägyptifche Bronzekaße, die wahrfcheinlich der
XII. Dynaftie angehört. — Ferner ift ausgeftellt
ein Schmuckfchrein, den Albert Schulze in Han-
nover nach Entwurf von Thorn-Prikker ausge-
führt hat, ein hervorragendes Werk moderner
Holzintarfia-Arbeit. — Angekauft ift ein Gemälde
„Heiliger Sebaftian“ von Albert Weisgerber.
K. F.
KÖLN Die hiefigen Mufeen haben nachein-
ander zwei beträchtliche Stiftungen erhalten, fo
hinterließ der verftorbene Kommerzienrat Friß
Vorfter feiner Vaterftadt 100000 Mark zum Er-
werb von Kunftwerken und die Erben des Frei-
herrn Albert von Oppenheim haben ebenfalls
30000 Mark geftiftet, davon 20000 Mark für das
Wallraf-Richarß-Mufeum und 10000 Mark für
das Kunftgewerbemufeum.
LONDON Seit einiger Zeit hat das BRITI-
SCHE MUSEUM ofßziell Anfichtspoftkarten und
Photographien bedeutender Schäße aller Ab-
teilungen der reichen Sammlung herftellen und
im Mufeum felber verkaufen laffen, und diefer
Verkauf hat fich als Propaganda für das Mu-
feum und feine fonftigen Publikationen (Kataloge)
auf das ausgezeichnetfte bewährt. Der Verkauf
der leßteren ift feitdem ganz außerordentlich
geftiegen. Eines der beliebteren Stücke ift die
griechifche Statue einer Trauernden (einft in der
Trenthamkollektion des Herzogs von Suther-
land) und fodann die drei Schickfalsgöttinnen
aus dem Parthenonfaal. — Aus dem Jahres-
bericht des Britifchen Mufeums ift zu entnehmen,
daß der offiziell angeftellte Führer durch
die Sammlungen, von dem hier feinerzeit die
Rede war, ca. 10000 Perfonen während der
erften fechs Monate die Schäße des Mufeums
gezeigt und erklärt hat. Da der Erfolg fo groß
war, wurde der (akademifch gebildete) Führer
nach diefen fechs Monaten bleibend angeftellt.
An Neuerwerbungen wurden u. a. den ein-
zelnen Abteilungen zugeführt: Bücher 28022;
Magazine ufw. 70309; Manufkripte und Siegel
1512; orientalifche Bücher undHandfchriften 2388;
Stiche und Handzeichnungen 2890; ägyptifche
und affyrifche Antiquitäten 1740; griechifche und
römifche Antiquitäten 155; britifche und mittel-
alterliche Antiquitäten 3213; Münzen und Me-
daillen 4458. Alles in allem beftand der Zu-
wachs aus 379294 Stücken.
* *
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Im VICTORIA AND ALBERT MUSEUM (South
Kenfington) ift jeßt bis zum Jahresfchluß in
Saal 82 eine Peter de Wintausftellung
arrangiert, die u. a. 15 von der Enkelin Wints
geliehene Werke umfaßt. — Das Mufeum hat
jeßt nach dem Beifpiele der „Preußifchen Amt-
lichen Berichte“ begonnen, einen illuftrierten
Jahresbericht zum Preife von 1 Schilling zu
veröffentlichen, in dem jeweils die wichtigften
Erwerbungen des Mufeums behandelt werden
follen; diesmal find es: eine trefflich erhaltene
franzöfifche Skulptur aus der Mitte des 14. Jahr-
hunderts, eine Madonna mit Kind in Lebens-
größe darftellend, die ein Anonymus gefchenkt
hat, und zwei Beifpiele franzöfifcher Gotik: eine
Madonna mit Kind aus Stein von Ecouen und
Säulen aus grauem Marmor mit Steinbafen und
Kapitälen aus dem 13. Jahrhundert aus der Nähe
von Fontainebleau. Aus dem Bericht kann man
erfehen, wie viele Werke dem Mufeum wieder
gefchenkt worden find. Freilich bei dem ver-
hältnismäßig fehr geringen Ankaufsfund, über
den i'es verfügt, find diefe Gaben von um fo
größerer Wichtigkeit.
* *
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In der Bond Street ift eine neue Galerie,
die NEW GROSVENOR GALLERY genannt, er-
baut worden. In ihr wird vor allem die Inter-
nationale Gefellfchaft der Bildhauer, Maler und
Malerradierer von nun an ausftellen.
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Der kürzlich verftorbene Maler und Akade-
miker Alma Tadema hat die ROYAL ACA-
DEMY in feinem Teftament auf das generöfefte
bedacht. Nach dem Tode feiner zwei Töchter
füllen der Academy £ 10000 zur Gründung
eines feinen Namen tragenden Schülerftipendiums
zufallen, deffen Bedingungen die Academy nach
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