BILDWERKE IN EISEN. ZUR GUSSEISEN-AUSSTELLUNG IN BERLIN
um 1804 entftanden. Aber auch
auf dem eigentlichften Gebiete der
Bildhauerei verfuchte man [ich mit
viel Erfolg und hier fteht wohl
in erfter Reihe der Formermeifter
Stilarsky, der den bereits bei
der Bronze üblichen Hohlguß auf
das Eifen übertrug. Seine Gneife-
nau-Statuette (Abb. 8) kann getroft
mit allen gleichzeitig entftandenen
Skulpturen feiner Umgebung zu-
fammengeftellt werden; die feine
Charakteristik des ausdrucksvollen
Kopfes kommt troß des kleinen
Maßftabes glänzend zur Geltung.
Wir fehen hier unter den Statu-
etten alle führenden Köpfe Preu-
ßens, und naturgemäß, da die
Könige befonderes Intereffe dafür
bezeugten, vor allem den Hof und
dieHofgefehfchaft. Eine der fchön-
ften Büften ift die der fpäteren
Großfürftin Alexandra von Rauch
aus dem Jahre 1816 {Abb. 9); wir
fehen die fchöne Frau hier in meh-
reren Geftalten, auch zu Pferde.
Zum Schluß fei noch auf die heu-
tigen Verfuche hingewiefen, den
Eifenguß für die Plaftik zu ver-
wenden, wofür die Statuetten
des Reichskanzlers, von Weddigen
u. a. Beifpiele bieten. Die Berliner
Eifengießerei wurde 1873 in Er-
mangelung der Aufträge gefchloffen; die Zeit begünftigte einen anderen Gefchmack
und erft jet^t fcheint das Intereffe dafür zu erwachen, was auch in der eingangs er-
wähnten gefteigerten Sammeltätigkeit der lebten Jahre zum Ausdruck kommt.
Abb. 9. GROSSFÜRSTINALEXANDRA, Büfte nach Rauch.
Aus dem Führer der Ausheilung.
483
um 1804 entftanden. Aber auch
auf dem eigentlichften Gebiete der
Bildhauerei verfuchte man [ich mit
viel Erfolg und hier fteht wohl
in erfter Reihe der Formermeifter
Stilarsky, der den bereits bei
der Bronze üblichen Hohlguß auf
das Eifen übertrug. Seine Gneife-
nau-Statuette (Abb. 8) kann getroft
mit allen gleichzeitig entftandenen
Skulpturen feiner Umgebung zu-
fammengeftellt werden; die feine
Charakteristik des ausdrucksvollen
Kopfes kommt troß des kleinen
Maßftabes glänzend zur Geltung.
Wir fehen hier unter den Statu-
etten alle führenden Köpfe Preu-
ßens, und naturgemäß, da die
Könige befonderes Intereffe dafür
bezeugten, vor allem den Hof und
dieHofgefehfchaft. Eine der fchön-
ften Büften ift die der fpäteren
Großfürftin Alexandra von Rauch
aus dem Jahre 1816 {Abb. 9); wir
fehen die fchöne Frau hier in meh-
reren Geftalten, auch zu Pferde.
Zum Schluß fei noch auf die heu-
tigen Verfuche hingewiefen, den
Eifenguß für die Plaftik zu ver-
wenden, wofür die Statuetten
des Reichskanzlers, von Weddigen
u. a. Beifpiele bieten. Die Berliner
Eifengießerei wurde 1873 in Er-
mangelung der Aufträge gefchloffen; die Zeit begünftigte einen anderen Gefchmack
und erft jet^t fcheint das Intereffe dafür zu erwachen, was auch in der eingangs er-
wähnten gefteigerten Sammeltätigkeit der lebten Jahre zum Ausdruck kommt.
Abb. 9. GROSSFÜRSTINALEXANDRA, Büfte nach Rauch.
Aus dem Führer der Ausheilung.
483