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Clément, Charles; Clauß, Carl [Bearb.]
Michelangelo, Leonardo, Raffael: mit 40 Holzschnitten und zwei lithographirten Tafeln — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.71514#0239
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Madonna mit der Caraffe (Vasari VII, p. 17) gehörte Clemens VII.
Im XVII. Jahrhundert befand sie sich noch im Vatican. (ck'XrASuviUs, XOrs^tz
cis 1a vis äss psiutrss, karis 1762, I x. 118.)
Das Medusenhaupt. (Vasari VII, p. 18.) In den Uffizien zu Florenz.
Dieses Gemälde ist mit Oelfarbe auf Holz gemalt. Breite: 66 s. Höhe: 43 s.
Zu Vasari's Zeit gehörte es dem Herzog Cosimo und es scheint seit damals die
Sammlung nicht verlassen zu haben. Seine Echtheit ist indessen angezweifelt
worden. Man hat gesagt, daß es eine Wiederholung aus dem XVII. Jahrhundert
fei. Ich habe es wiederholt gefehen und glaube fest, daß es ein Jugendwerk
Leonardo's ist.
1480—1483?
S. Hieronymus. Der Heilige mit dem Löwen zur Seite, in einer Grotte.
Grisaille. Figuren ^ natürlicher Größe. Höhe 1 Mtr., Breite 74^ Ctm. Im
Museum des Vaticans. Diese schöue Skizze ist offenbar von der Hand Leonardo's
und muß der Zeit feines ersten Aufenthaltes in Florenz zugetheilt werden. Sie
ist aus der Galerie Fesch in den Vatican gekommen. Lange Zeit besaß der
Cardinal nur den Kopf des Heiligen, welcher, aus dem Bilde herausgeschnitten
worden war. Eines Tages fand er bei einem Kunsthändler in Rom die übrige
Tafel noch mit dem viereckigen Loch, in welches das Stück, das er besaß, genau
hineinpaßte.
Maria mit dem Christuskinde. Ehemals bei dem Lord Norwick, in
Thirlestaine-Houfe. Ich habe das Gemälde nicht gesehen, welches, Waagen zufolge,
authentisch ist und aus den letzten Jahren stammt, die Leonardo in Florenz zu-
brachte. (IVaa^su, Ursasurss ob art in Lirsat Li'itai u III, x. 196.)
Anbetung der Könige. Uffizien zu Floreuz. Diefe wundervolle Arbeit
befand sich zu Vasari's Zeit bei Amerigo Benci. (Vasari VII, x. 19.) Entwurf
auf Holz. Neber 30 Figuren; die im Vordergrnude befindlichen sind 1 Mtr. hoch.
Die Zeichnung der Jungfrau erinnert an die VisrAS aux roMsrs und sicher sind
die beiden Gemälde Zeitgenossen. Während die Anbetung eine der letzten Ar-
beiten sein dürfte, die Leonardo in Florenz ausführte, ist die Visrg-s aux roelmrs
wahrscheinlich in der ersten Zeit seines Mailänder Aufenthaltes geschaffen worden.
1483?
Visr^s auxrosIrsrs, Museum des Louvre. Höhe: 1 M.99., Breite 1M.22
oben abgerundet, Figuren unter Naturgröße. Für eiue Kapelle der Franciscaner-
kirche zu Mailand ausgeführt. (Uoma^o, Drattato äsll' arte clsUa pittura.
Ikoma, 1844, lid. II.) Das Gemälde hat Franz l, gehört. Ursprünglich auf Holz ge-
malt, ist es vor einigeu Jahren auf Leinwand übertragen worden. Es epistirt eine
fehr fchöne Copie oder Wiederholung bei dem Herzog von Snffolk. Einige be-
trachten dieselbe sogar als das Original. Zwei Engel, welche an den Seiten dieses
 
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