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fnndcn, nahebei der völlig anpassende Kopf mit'Hals und Schulter derselben 'Taf. XXXV). Immer unzweifel-
hafter wurde es, dass wir die Reste einer Giebelgruppe in Hunden hatten, die -/.war sofort als den bisher
bekannten Giebelgruppen wenig ebenbürtig sich erwies. Sonst wurde ein spater Zeit angehöriges bronzenes
Gürtelschlossstück mit Email an diesem Tage noch gefunden (Holzschn. 4. dunkelblau, if lieht blaugrün,
IHJIJ weiss). Der i5. Mai brachte im Nordosten den Gicbeleckstcin
eines anstossenden Gebäudes sammt zugehörigen Bruchstücken der
Siraa (Taf. XLSX), der 16. einige Terrakottaornamente. Wir er- _
kannten jetzt die Nordwestecke des Fundaments genauer und be-
gannen mit der Beseitigung eines grossen Eichbaumes vor der Nord-
ostecke, unter dem aber nach vieler Mühe schliesslich nichts beson-
ders. Merkwürdiges zum Vorschein kam. Am ig. Mai fand sich unter
Anderem an der Nordwestecke ein kleiner männlicher Fuss von
weissem Marmor (Taf. LI unten). An den folgenden Tagen bestand
die Hauptarbeit in weiterer Verfolgung der östlichen und westlichen
Langseite des Gebäudes; an der Nordostecke drang man in die Tiefe
bis auf ein nahe anstossendes Fundament hinab (Holzschn. 15, A. B).
Im Westen begannen jetzt die später ununterbrochen in das Erd-
reich gemischten Stücke rothbemalten Wandputzes (Holzschn. 23) sich
4- zu zeigen. Es kam auch einmal wieder ein kleines Fragment auf

dieser Seite zum Vorschein, auf dem 'O.\ü].umov (M und TT in Ligatur) zu lesen war. Einen Bezug auf Ha-
drian anzunehmen, lag nahe, um so mehr, als später die grosse Hadriansinschrift (Inschr. n. 1) gefunden
war. Auf der Ostseite wurde zwischen den Architekturstückeh des Hauptbaues Allerlei gefunden: kleine
Skulpturreste verschiedener Art, ein jämmerlich zerstörter weiblicher Kopf, ferner die beiden ihrer Bestimmung
nach uns heute wie damals räthselhaften Reliefköpfe in quadratem Felde (Taf. LI, links und rechts), dann
abermals einige Terrakottaornamente (Taf. L, Fig. II. III) und ein Fragment mit dem Anfange einer wie auf
Samothrake üblich datirten Inschrift:

ATAO [fj tv%t)
In] TIBAI [iXäuc ....

Am 22. Mai waren die Brocken roth bemalten Wandputzes im Erdreiche auf der Westseite sehr zahlreich.
Sie sind auf der Ostseile im Ganzen spärlicher geblieben, obgleich sie auch da nicht ganz fehlten. Neben
mehreren anderen Dachtheilen fanden sich heute auch zwei Stirnziegel, davon der eine von ungewöhnlich
glücklicher Erhaltung (Taf. XXXI). Die Arbeit am 2'S. Mai wurde namentlich durch die Aufdeckung der Mar-
morplatten mit den Spuren der zweiten Säulenreihe der Prostasis belohnt (Taf. XII), und westlich neben dem
Fundamente durch den Fund einer grossen Basis mit einer Ehreninschrift Hadrians (Inschr. n. 1). Bei dem
Graben längs der West- und Ostseite hörten von nun an Säulentrommeln und -capitäle völlig auf, welche
auf der Nordseite unter den Trümmern vorwiegend gewesen waren. Am 24. Mai kamen die ersten zwei
samothrakischen Kupfermünzen in unsere Hände, deren nachher noch einige von den Arbeitern eingeliefert
wurden1). Wir gruben inzwischen noch immer den beiden Langseiten nach. Ungeduldig, das hintere Ende

') Die bei den Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen Münzen sind nach Kenner's Besiiiunmng und Busch reib uns die folgenden:

1. Samothrake. JE 4. Diobolon. Pallaskopf von rechts. R. Inschrift verwischt. Kybcle von links, thronend, mit Schale und

Stab, unter dem Throne ein Löwe von rechts. (Die Bezeichnung des Noniinals stützt sich auf ein von Mionnet suppl. 11, p. 544, n. 14

beschriebenes Bronzestück mit der Aufschrift IAM0OPAK0N . , , EIPONOI . TP1A80AO (sie). Da dieses Stück Grösse G hat, so werden die

hier beschriebenen StUelie 1—S ^4 Diobola, 9—14 JE 1 und 4 Oboloi sein.)

1. Samothrake. iE 4. Aehnliches Gepräge. Auf der Rückseite steht in senkrechten Zeilen vor der Kybele IAM]0OPA[KON,

ihr /

=E.

3. 4. Samothrake. Glci-
5. Samothrake. JE 4$,

erdorbene Stücke,

11er eingeschlagenen Comremarque ^;.

■r gegenständlich gleichen! GeprLige. Die Inschrift CAMOO ..
 
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