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IL VON DEN PERSERKRIEGEN BIS ZU DEMETRIOS VON PHALERON.
Nur das gesondert gearbeitete Akroterion erhalten. — Dass
die Inschrift sich auf die 1. Hälfte der Giebelleiste beschränkt,
erklärt Brückner daraus, dass nur so weit in dem auf der Platte
unter dem Giebel vorauszusetzenden Relief die Darstellung
der athenischen Reiter, zu denen die Namen gehören, reichte,
und zwar seien die Reiter, da der Raum sonst für so viele
Figuren nicht ausreichen würde, in zwei Reihen übereinander
geordnet gewesen. Für diese Rekonstruktion wird namentlich
ein eleusinisches Votivrelief als Analogie benutzt.
1158. Grabmal des Dexileos. Taf. CCXLVIIL
Vor dem Dipylon, nach der Entdeckung im Jahre 1863
wieder an seinem Fundplatze aufgestellt auf einem niedrigen,
mit Stuck überzogenen Unterbau aus piräischem Stein von
i( \ , - • -
beistehend im Grundriss angegebener Form, die Nordseite dem
antiken Wege zugekehrt. Es ist jedoch zweifelhaft, ob das genau
die ursprüngliche Stelle ist. Rhusopulos, der bei der Auffindung
als sorgfältiger Beobachter zugegen war, sagt: To jivr(|xsTov, w?
rf<» vojit^co, feps-^s vd axalhjj y.axd tyjv -(«»viav xw> ~o<;ou (des Unter-
baus) tfjV popstav, Iv&a xal eüpsÖTj, pieicov irpö? dvatoldc "jji.aXX.ov
xal oir/i qotu ta>pa eüpbxcta: orr(jiivov, rXrplm SrjXaSrj xffi äkhrfi
azpa? xoo TOqosiöooc xzr/ion ttjc; voToavato/ax/j:, ecjtpajitisvov rcpoc
ßopsav dvsjiov. Für eine solche Aufstellung machen Curtius
und Kaupert geltend, dass dann die Vorderseite des Grabmals
dem von Osten her aus der Stadt Kommenden zugekehrt ge-
wesen wäre. Dörpfeld hat dagegen in beistehender Grundriss-
tind Ansichtskizze die Stele genau in die Mitte der Bogen-
mauer gesetzt, weil dort im Grundrisse eine Verstärkung der
Mauer vorhanden ist, die nur als Fundament für die Stele zu
erklären sei. In der Ansichtskizze sind die an ihrem Orte
erhaltenen Steine dunkel gezeichnet, die ergänzt gedachten
heller gelassen. Dass aber das Grabmal überhaupt auf jenen
Unterbau gehört, geht auch daraus hervor, dass seine Marmor-
basis mit der Inschrift entsprechend der Form des Unterbaus
vorn konkav ist, ferner daraus, dass auf der Nordseite des
Unterbaus später eingesetzt die Stelen zweier Angehöriger der
Familie des Dexileos am Platze stehend gefunden wurden
/CIA II, 2089. 2091. Vergl. 2088). Die Grabanlage zeigte auch
sonst Spuren wiederholter Benutzung, so dass es schwer ist,
die Einzelfunde im Innern, einen von Ost nach West gerich-
teten Sarkophag aus Porös mit Gebeinen, einem Schabeisen
und einem Alabastron, sowie umher gefundene Vasenscherben
bestimmt mit dem Grabe des Dexileos in Verbindung zu bringen.
'Ap/aiok. if'q\i. 1863, S. 284. S. 296 f., n. 343 und BullS,
dell' inst. 1863, S. 162 (Rhusfltgulos). Archäol. Zeitung,
Anzeiger 1863, S. 103* f. (E. Curtius). Revue archeol. 1863,
Taf. XV. S. 351 ff. (Wescher). Saunas und Seveso, / monu-
menti sepolcrali etc. presso la chiesa della Santa Trinita in
Atene (Turin 1863) Taf. II, S. 10 ff. 26. 28. 37. Fr. Lenormant,
La voie sacree Eleusinienne I, S. 73, n. 27. 'Ecpr||j.spt<; xwv
$'.Xo|i.a{Köv 1870, n. 736 vom 1. Mai, S. 2071 ff. (der ausführ-
liche Bericht über die Auffindung von Rhusopulos). Sybel
3312. Milchhöfer, Museen Athens S. 36, 1. Friederichs-Wolters
1005. Archäol. Zeitung 1872, Taf. 42. S. 14 (C. Curtius).
Curtius und Kaupert, Atlas von Athen, Blatt IV. Loch, De
titulis graecis sepulcralibus (Königsberg 1890) S. 15. 27 f.
Oft wieder abgebildet und besprochen, so bei Murray, Ahis-
story of Greek sculpture II, Taf. 30, 2. S. 330, Harrison,
Mythology and monuments of ancientAthens S. 530. Collignon,
Histoire de la sculpture grecque II, S. 187 ff. P. Gardner,
Sculptured tombs of Hellas, Taf. XII, S. 147 f. und Heiberg,
Attiske Gravmaeler (Kopenhagen 1895), S. 59. Sonst "über
Einzelnes Athen. Mitth. des Inst. 1880, S. 23 (Furtwängler),
Furtwängler, Sammlung Sabouroff, Einl. zu den Skulpt. S. 41,
Anm. 8, Wochenschrift für klass. Philologie 1888, Sp. 65
(Stürenberg), Jahrbuch des Inst. 1895, S. 204 ff. (Brückner). —
Kumanudis 540. Dittenberger, Sylloge 55. CIA II, 2084.
Das Denkmal ist in seinen zwei Teilen, der Stele mit
dem Bildwerke und dem Untersatze mit der Inschrift, aus un-
terem, weifsen, etwas streifigem pentelischen Marmor gear-
beitet (Lepsius, Marmorstudien S. 101). Dass beide Teile zu-
sammengehören, steht aufser allem Zweifel auch durch die
Form, der Einsatzvertiefung in der Basis. — H. im Ganzen
1,75. Br. 0,46—0,42.
Die Stele wurde in zwei Stücke zerbrochen gefunden,
aufserdem zwar beschädigt namentlich am Kopfe und an den
Beinen des Pferdes und an der r. Hand, der Nase, dem r.
Unterschenkel und Fufse des Reiters, die erhaltenen Teile
aber in sehr gutem Zustande der plastischen Form.
Ein Giebel mit Akroterien kragt nur nach vorn über die
quadrate Fläche des, Bildfeldes vor, die ohne Seitenpfeiler,
ganz von der in Hochrelief ausgearbeiteten Kampfgruppe ein-
genommen wird. Ein junger Reiter, der nach Angabe der
Inschrift zwanzigjährige Dexileos, sprengt zu Pferde nach r. hin.
Mit der 1. Faust hält er den Zügel, der in Metall angefügt
war, die r., Hand hebt er zum Stofse mit dem ebenfalls einst
in Metall angesetzten Speere. Er ist bekleidet mit einem ge-
IL VON DEN PERSERKRIEGEN BIS ZU DEMETRIOS VON PHALERON.
Nur das gesondert gearbeitete Akroterion erhalten. — Dass
die Inschrift sich auf die 1. Hälfte der Giebelleiste beschränkt,
erklärt Brückner daraus, dass nur so weit in dem auf der Platte
unter dem Giebel vorauszusetzenden Relief die Darstellung
der athenischen Reiter, zu denen die Namen gehören, reichte,
und zwar seien die Reiter, da der Raum sonst für so viele
Figuren nicht ausreichen würde, in zwei Reihen übereinander
geordnet gewesen. Für diese Rekonstruktion wird namentlich
ein eleusinisches Votivrelief als Analogie benutzt.
1158. Grabmal des Dexileos. Taf. CCXLVIIL
Vor dem Dipylon, nach der Entdeckung im Jahre 1863
wieder an seinem Fundplatze aufgestellt auf einem niedrigen,
mit Stuck überzogenen Unterbau aus piräischem Stein von
i( \ , - • -
beistehend im Grundriss angegebener Form, die Nordseite dem
antiken Wege zugekehrt. Es ist jedoch zweifelhaft, ob das genau
die ursprüngliche Stelle ist. Rhusopulos, der bei der Auffindung
als sorgfältiger Beobachter zugegen war, sagt: To jivr(|xsTov, w?
rf<» vojit^co, feps-^s vd axalhjj y.axd tyjv -(«»viav xw> ~o<;ou (des Unter-
baus) tfjV popstav, Iv&a xal eüpsÖTj, pieicov irpö? dvatoldc "jji.aXX.ov
xal oir/i qotu ta>pa eüpbxcta: orr(jiivov, rXrplm SrjXaSrj xffi äkhrfi
azpa? xoo TOqosiöooc xzr/ion ttjc; voToavato/ax/j:, ecjtpajitisvov rcpoc
ßopsav dvsjiov. Für eine solche Aufstellung machen Curtius
und Kaupert geltend, dass dann die Vorderseite des Grabmals
dem von Osten her aus der Stadt Kommenden zugekehrt ge-
wesen wäre. Dörpfeld hat dagegen in beistehender Grundriss-
tind Ansichtskizze die Stele genau in die Mitte der Bogen-
mauer gesetzt, weil dort im Grundrisse eine Verstärkung der
Mauer vorhanden ist, die nur als Fundament für die Stele zu
erklären sei. In der Ansichtskizze sind die an ihrem Orte
erhaltenen Steine dunkel gezeichnet, die ergänzt gedachten
heller gelassen. Dass aber das Grabmal überhaupt auf jenen
Unterbau gehört, geht auch daraus hervor, dass seine Marmor-
basis mit der Inschrift entsprechend der Form des Unterbaus
vorn konkav ist, ferner daraus, dass auf der Nordseite des
Unterbaus später eingesetzt die Stelen zweier Angehöriger der
Familie des Dexileos am Platze stehend gefunden wurden
/CIA II, 2089. 2091. Vergl. 2088). Die Grabanlage zeigte auch
sonst Spuren wiederholter Benutzung, so dass es schwer ist,
die Einzelfunde im Innern, einen von Ost nach West gerich-
teten Sarkophag aus Porös mit Gebeinen, einem Schabeisen
und einem Alabastron, sowie umher gefundene Vasenscherben
bestimmt mit dem Grabe des Dexileos in Verbindung zu bringen.
'Ap/aiok. if'q\i. 1863, S. 284. S. 296 f., n. 343 und BullS,
dell' inst. 1863, S. 162 (Rhusfltgulos). Archäol. Zeitung,
Anzeiger 1863, S. 103* f. (E. Curtius). Revue archeol. 1863,
Taf. XV. S. 351 ff. (Wescher). Saunas und Seveso, / monu-
menti sepolcrali etc. presso la chiesa della Santa Trinita in
Atene (Turin 1863) Taf. II, S. 10 ff. 26. 28. 37. Fr. Lenormant,
La voie sacree Eleusinienne I, S. 73, n. 27. 'Ecpr||j.spt<; xwv
$'.Xo|i.a{Köv 1870, n. 736 vom 1. Mai, S. 2071 ff. (der ausführ-
liche Bericht über die Auffindung von Rhusopulos). Sybel
3312. Milchhöfer, Museen Athens S. 36, 1. Friederichs-Wolters
1005. Archäol. Zeitung 1872, Taf. 42. S. 14 (C. Curtius).
Curtius und Kaupert, Atlas von Athen, Blatt IV. Loch, De
titulis graecis sepulcralibus (Königsberg 1890) S. 15. 27 f.
Oft wieder abgebildet und besprochen, so bei Murray, Ahis-
story of Greek sculpture II, Taf. 30, 2. S. 330, Harrison,
Mythology and monuments of ancientAthens S. 530. Collignon,
Histoire de la sculpture grecque II, S. 187 ff. P. Gardner,
Sculptured tombs of Hellas, Taf. XII, S. 147 f. und Heiberg,
Attiske Gravmaeler (Kopenhagen 1895), S. 59. Sonst "über
Einzelnes Athen. Mitth. des Inst. 1880, S. 23 (Furtwängler),
Furtwängler, Sammlung Sabouroff, Einl. zu den Skulpt. S. 41,
Anm. 8, Wochenschrift für klass. Philologie 1888, Sp. 65
(Stürenberg), Jahrbuch des Inst. 1895, S. 204 ff. (Brückner). —
Kumanudis 540. Dittenberger, Sylloge 55. CIA II, 2084.
Das Denkmal ist in seinen zwei Teilen, der Stele mit
dem Bildwerke und dem Untersatze mit der Inschrift, aus un-
terem, weifsen, etwas streifigem pentelischen Marmor gear-
beitet (Lepsius, Marmorstudien S. 101). Dass beide Teile zu-
sammengehören, steht aufser allem Zweifel auch durch die
Form, der Einsatzvertiefung in der Basis. — H. im Ganzen
1,75. Br. 0,46—0,42.
Die Stele wurde in zwei Stücke zerbrochen gefunden,
aufserdem zwar beschädigt namentlich am Kopfe und an den
Beinen des Pferdes und an der r. Hand, der Nase, dem r.
Unterschenkel und Fufse des Reiters, die erhaltenen Teile
aber in sehr gutem Zustande der plastischen Form.
Ein Giebel mit Akroterien kragt nur nach vorn über die
quadrate Fläche des, Bildfeldes vor, die ohne Seitenpfeiler,
ganz von der in Hochrelief ausgearbeiteten Kampfgruppe ein-
genommen wird. Ein junger Reiter, der nach Angabe der
Inschrift zwanzigjährige Dexileos, sprengt zu Pferde nach r. hin.
Mit der 1. Faust hält er den Zügel, der in Metall angefügt
war, die r., Hand hebt er zum Stofse mit dem ebenfalls einst
in Metall angesetzten Speere. Er ist bekleidet mit einem ge-