»9
an, und stellte sich dem Auge dar. In dem
einen Falle war es ein Sännspruch, in dem
andern einSinnbild. Jene gesammteSpruch-
weisheit des alten Orients, und die dem mor-
genländischen Charakter getreue Lehr Weisheit
der Griechen, was ist sie anders als ein be-
ständiges Ausprägen inhaltsreicher Bilder Die
Apologen eines Wischnu-Sarma und Pilpai,
die Sprüche der Hebräischen Propheten , die
Orakel der Griechen, die Symbola des Pytha-
goras kommen in der gemeinschaftlichen Ei-
genschaft iiberein, dafs sie in Beharrlichem
verweilen und für das Auge mahlen. Der
Lehrkreis, den sie beschreiben, ist die blei-
bende Ordnung der Natur und ihre sichtbaren
Erscheinungen, die bestandige Harmonie der
Himmelskörper, die sprechenden Farben und
Formen des Pflanzenreichs und sein Kreislauf
und die Bestandheit und Lebendigkeit der Thier-
charaktere. Auf diese Gesetze der sichtbaren
"Welt weisen sie hin, und auf sie gründen
sie die verborgenen Gesetze unseres Verhal-
tens. In den Spiegel eines solchen Vortrags
aufgefafst wird die Handlung eines Thieres,
das Leben, Aufblühen und Verblühen einer
Pflanze das belehrende Bild einer sittlichen
Wahrheit. So gewinnt das ernste Wort der
Lehre einen sinnlichen Bestand, und dringt
sich in dem fruchtbaren Moment einer ein-
zigen Erscheinung zusammen. Daher auch
die Umsetzung solcher alten Sinnsprüche und
Gnomen in ein Bild fürs Auge so leicht ge-
schiehet, und ohne wesentliche Veränderung
ihres Inhalts, Bild und Wort, Bildnerei und
B 2
an, und stellte sich dem Auge dar. In dem
einen Falle war es ein Sännspruch, in dem
andern einSinnbild. Jene gesammteSpruch-
weisheit des alten Orients, und die dem mor-
genländischen Charakter getreue Lehr Weisheit
der Griechen, was ist sie anders als ein be-
ständiges Ausprägen inhaltsreicher Bilder Die
Apologen eines Wischnu-Sarma und Pilpai,
die Sprüche der Hebräischen Propheten , die
Orakel der Griechen, die Symbola des Pytha-
goras kommen in der gemeinschaftlichen Ei-
genschaft iiberein, dafs sie in Beharrlichem
verweilen und für das Auge mahlen. Der
Lehrkreis, den sie beschreiben, ist die blei-
bende Ordnung der Natur und ihre sichtbaren
Erscheinungen, die bestandige Harmonie der
Himmelskörper, die sprechenden Farben und
Formen des Pflanzenreichs und sein Kreislauf
und die Bestandheit und Lebendigkeit der Thier-
charaktere. Auf diese Gesetze der sichtbaren
"Welt weisen sie hin, und auf sie gründen
sie die verborgenen Gesetze unseres Verhal-
tens. In den Spiegel eines solchen Vortrags
aufgefafst wird die Handlung eines Thieres,
das Leben, Aufblühen und Verblühen einer
Pflanze das belehrende Bild einer sittlichen
Wahrheit. So gewinnt das ernste Wort der
Lehre einen sinnlichen Bestand, und dringt
sich in dem fruchtbaren Moment einer ein-
zigen Erscheinung zusammen. Daher auch
die Umsetzung solcher alten Sinnsprüche und
Gnomen in ein Bild fürs Auge so leicht ge-
schiehet, und ohne wesentliche Veränderung
ihres Inhalts, Bild und Wort, Bildnerei und
B 2