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Curtius, Ernst [Hrsg.]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 4): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1878-1879 — Berlin, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.767#0006
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zogen, «in das Pelopion zu sicher.!: er war z

eine Lücke -kr Grundmauer gegangen. Als ,

Heraion und ZeuStempel gründlich aufgeräumt wurde, trat

der vermisste Bezirk mit den ummauerten Grabhügel und

der gegen Westen vorgebauten Eingangshalle wieder an

das Tageslicht, seiner Lage und Hinrichtung nach ganz der

Beschreibung des Pausanlas entsprechend.

So wurde innerhalb der Allis auch die ganze Glie-
derung und Abstufung des heiligen Bezirks immer deut-
licher, die mächtige Zeuslerrasse, deren nördlicher Rand
das Pelopion berührt, während die südliche Stufe sich von
dem Thorc der Westmauer quer hindurch nach der Süd-
osthalle zog; man erkennt die Altarplätze, welche zu Ver-
sammlungen frei gehalten werden mussten, man folgt den
Strassen, welche die Festzöge wandelten zwischen den auf
beiden Seiten erhaltenen Postamenten für die Weihgcschenkc;
man Sieht, wie man innerhalb der allen Umgrenzung mit
möglichster Oekc-nc-mie des Raumes immer neue Anlagen
machte, so dass selbst die Altismauer hinausgeschoben
werden musste, wie bei dem Philippetori. Auch die klei-
neren und grösseren Thore der Altis sind immer vollstän-
diger zu Tage getreten; die beiden Weslthore, welche un-
mittelbar ins Freie gingen; zwei andere Ausgänge führten
aus der Altis in anliegende Baulichkeiten, der eine in das
Stadion, der andere in das Buleutcrion, wahrend der
Hauptzugang im SO. lag, wo in römischer Zeil ein
Triutnphthor an der Stelle des alten Prozessionstho.es erbaut
worden ist. Denn mit jedem Jahre haben wir deutlicher
erkannt, was für durchgreifende Umbauten in Olympia
stattgefunden haben, so dass die topographische Statistik
zu einer Geschichte der Allis und ihrer einzelnen Gebäude
wird, welche sich durch eine Reihe von Jahrhunderten hin-
durchzieht. In jedem ansehnlichen Monumente sind die
deutlichen Spuren verschiedener Bauperioden aufgefunden,
deren jede, vom urgriechischen Holzbau bis in die spä-
testen Zeiten byzantinischer Kunst, auf eine charakteristische
Weise vertreten isi.

In der Topographie und Baugeschichte von Olympia
konnten wir Schrill für Schritt methodisch Weiler gehen.
Der schwere Schutiuumtel, mit dem durch Absclnvcmmung
der Hügel und durch Austreten der Gewässer der alte
Boden eingehüllt war, ist wie eine Decke nach und
nach weggezogen worden; zu den Fundamenten, deren
Grundriss so wohl erhalten war. wie man nicht halle er-
warten können, fanden sich die in byzantinischen Bauten
verbrauchten Werkslücke, so dass ein Gebäude nach dem

treh Dadurch ist für den griechischen Tempelbau ein ganz neues
hen Material gewonnen, wie die Aufnahmen vom lleraion und
trat Melroou zeigen. Wichtige Gaumigen antiker Bauanlagen,
von denen uns in Griechenland jede Anschauung fehlte,
jffentHclie Vcrs.immhingsgebai.de beratender Behörden.
Stadthäuser mit inneren Höfen, Sälen und heiligen Stätten,
Gymnasien mit Ringplätzen, Hallen und Gemächern, Schatz-
häuser, prachtvolle Wasserbauten sind uns jetzt in Denk-
mälern bekannt. Den antiken Hallenbau können wir durch
:lie verschiedensten Stilformen begleiten. Der berühmteste
Festort von Hellas ist nicht nur nach seinem inneren Grund-

■ klar

nder

. Um

fassungsmauern vorgebauten Anlagen und endlich eine Reihe
von Aussenbauten, welche einen Kränz um die Altis bilden
und deren Menge uns völlig Überraschen musste. Denn
wir hatten uns draussen einen freien Raum gedacht, wo in
den Festtagen die zusammenströmenden Gäste ihre Zeile
aufschlugen. jetzt haben wir eine grosse, zweischiflige
Sndhnlle und im Westen ausser der Paläsira südlich von
der byzantinischen Kirche ein neues grosses Gebäude,
welches jeizi auftaucht und unser Interesse im höchsten
Grade anregt.

Alle diese Ergebnisse für Topographie und Architektur
konnten vom Centrum des Zeustempels aus in sicherm
Fortschritte planmässig gewonnen werden. Anders verhält
es sich mit der Auffindung plastischer Kunstwerke, Denn
wenn sich auch die Überzeugung immer mehr befestigt hat,
dass die Bruchstücke der Slaluen, deren Torseu an den
Fallstcllcn gefunden sind (wie sie die Fnndkartc im Band II
darstellt), nicht zerstört sondern nur verbaut und ver-
schleppt sind, so isl doch die Auffindung des Fehlenden
eine Sache des Glücks, und kein Scharfsinn kann die
Versteckplälze im Voraus ermitteln. Kinzelnes findet sich
noch lose im Schutt. Ganze Slaluen sind, Schulter an
Schuher stehend, innerhalb des byzantinischen Gemäuers
gefunden. Aber dies sind Werke römischer Zeit. Von den
Tempelbi kl werken haben sich die meisten Fragmente in
den Lehmhütten gefunden, welche auf den Trümmerhaufen
der Osthallen errichtet worden sind, drei Köpfe des Ost-

nd die

i Er.

nd des

sitzenden Alten, der Fuss der Nike des Paionios, fern,
drei Mctopcnköpfe. Auch Westgiebelstücke sind hieb
verschleppt. ■ Eine zweite Fundstätte ist im NW. e
öffnet, und namentlich ist für die Wicderherstellur
der zwölf Metopcntafcln, die einen so bedeutenden Pia

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