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Alterthum künstlich gefassten Quellen des Asklepieion gefunden, so dass die Südseite der Burg durch
ihren Wasservorrath ganz besonders bevorzugt erscheint. Die eigenthümliche Verbindung künstlicher
und natürlicher Wasserläufe erkennt man am deutlichsten im Ilissosthale; von den blauen Linien
bezeichnet die gerissene den im Uferrande angelegten Canal, welcher das gesammelte Wasser von der
Kallirrhoe hinabführte. Andere Canäle fingen das Wasser aus dem oberen Ilissosthale ab (in einer
Höhe von 107 m) und führten es der Stadt zu, deren höchster Punkt 105 m nicht überstieg. Einer geht
aus der Gegend des alten Lykeion in den nordöstlichen Stadttheil; ein anderer, vorzugsweise durch die
Quellen von H. Markos und H.Thomas östlich von Ampelokipi gespeist, in den Schlossgarten; von hier
wurden einerseits die alten 'Gärten' am Ilissos bewässert, andererseits die Gegend südlich von der
Burg. Die nördliche Stadt durchziehen zwei unterirdische Canäle, der eine nach dem sog. Theseus-
tempel, der andere an der Metropolis vorbei nach dem Dipylon gerichtet.
Am Westabhang des Hymettos bei dem 'Froschmaul' kommt ein wagerechter Wassergang zu
Tage. Die von ferneren Orten hergeleiteten Canäle werden erst auf den folgenden Sectionen deutlich
zu Tage treten; die bei Alopeke in unser Blatt eintretende Leitung füllt die grofse Wasserkammer am
südwestlichen Abhänge des Lykabettos, die Hauptleitung der Hadrianischen Stadt, aus welcher jetzt von
Neuem das Trinkwasser in die Stadt hinabströmt. Die zweite Leitung, von Norden kommend, geht am
südwestlichen Abhänge des Lykabettos vorbei und erreicht die heutige Stadt bei dem archäologischen
Institute der Franzosen.
Die beiden Blätter, Alt- und Neu-Athen, welche hier als Bestandtheile einer Sammlung der
Karten von Attica erscheinen, sind mit anderen, die Alterthümer der Stadt betreffenden Aufnahmen in
dem Atlas von Athen herausgegeben worden, den ich 1878 mit Herrn Kaupert im Auftrage des Deut-
schen Archäologischen Instituts veröffentlicht habe. Hier findet die Gesammt-Aufnahme der Stadt ihre
Ergänzung durch die Aufnahme des südwestlichen Athens (d. i. desjenigen Stadttheils, wo der antike
Felsboden mit allen Spuren des Alterthums freiliegt) im Maafsstabe von 1 .-4000; ferner durch die
Blätter, welche die alte Gräberstrafse vor dem Dipylon, die Doppelterrasse des Zeus (sogenannte Pnyx),
die Felsmonumente (Hausplätze, Altarterrasse, Siebensesselplatz), Felsgräber und Felskammern, die
Felsbildungen am Museion und Areopag, sowie an der Kallirrhoe und bei der Pansgrotte, ferner das
dionysische Theater und die Umgebung der Kallirrhoe, endlich den Südabhang der Akropolis mit dem
Asklepieion auf besonderen Karten darstellen. Dazu kommen die dem Texte eingedruckten Holzschnitte,
welche die Anlage des Dipylon, das Stadium, die Grundrisse der Felsbauten, die Felsen am Nordabhange
der Burg mit den daran wahrnehmbaren Spuren des Alterthums, die Anlage der Klepsydra, die Grund-
risse der wichtigsten Felsgräber anschaulich machen. Für das Detail der Alterthümer der Stadt Athen
kann also auf die Darstellungen des Atlas von Athen und den begleitenden Text verwiesen werden.
Seit Erscheinen des Atlas von Athen sind folgende Ueberreste des Alterthums zum Vorschein
gekommen und, soweit sie topographisch von Wichtigkeit sind, bei der neuen Auflage der Karten be-
rücksichtigt worden:
1. Auf der Akropolis wurden durch Ausgrabungen des französischen Institutes westlich vom
Erechtheion ausgedehnte Substruktionen aus Porös aufgedeckt, deren Zeit und Bedeutung noch nicht
klar ist; nördlich davon eine Strecke der Burgmauer, deren sauberes, mit dem Schlag versehenes
Quadergefüge gewiss nicht aus der Zeit des Themistokles stammt; vielmehr wird die Nähe des Erech-
theion, dessen Peribolos hier anstöfst, diese Kunstform veranlasst haben.
2. Gelegentlich einer Neuaufnahme der Propyläen, deren Veröffentlichung bevorsteht, hat der Bau-
meister Herr Bohn die ansteigende Felsfläche zwischen dem sog. Beule'schen Thor und dem Mittelbau
der Propyläen mit ihren alten und ältesten Spuren nunmehr beinahe vollständig gesäubert, auch die in
der Axe des Aufgangs liegende west-östliche Polygonalmauer ein Stück weiter nach Westen verfolgt.
Innerhalb der grofsen Bastion, auf der der Niketempel steht, zeigte sich gleichfalls eine durch
Ueberhöhung dieses Thurmes (während des Propyläenbaues) verdeckte Polygonalmauer, die in nord-
westlicher Richtung verläuft.
3. Die griechische archäologische Gesellschaft untersuchte das Terrain am Ost- und Südostfufse
der Burg. Statt der erhofften Ueberreste des Odeion fanden sich Stütz- und Füllmauern aus Conglomerat-
stein, auf welchen einst der Weg emporstieg, der durch die Cavea des Dionysostheaters zum Heiligthum
des Asklepios hinabführte. Auch zahlreiche Tripodenmonumente werden hier Aufstellung gefunden haben.
Alterthum künstlich gefassten Quellen des Asklepieion gefunden, so dass die Südseite der Burg durch
ihren Wasservorrath ganz besonders bevorzugt erscheint. Die eigenthümliche Verbindung künstlicher
und natürlicher Wasserläufe erkennt man am deutlichsten im Ilissosthale; von den blauen Linien
bezeichnet die gerissene den im Uferrande angelegten Canal, welcher das gesammelte Wasser von der
Kallirrhoe hinabführte. Andere Canäle fingen das Wasser aus dem oberen Ilissosthale ab (in einer
Höhe von 107 m) und führten es der Stadt zu, deren höchster Punkt 105 m nicht überstieg. Einer geht
aus der Gegend des alten Lykeion in den nordöstlichen Stadttheil; ein anderer, vorzugsweise durch die
Quellen von H. Markos und H.Thomas östlich von Ampelokipi gespeist, in den Schlossgarten; von hier
wurden einerseits die alten 'Gärten' am Ilissos bewässert, andererseits die Gegend südlich von der
Burg. Die nördliche Stadt durchziehen zwei unterirdische Canäle, der eine nach dem sog. Theseus-
tempel, der andere an der Metropolis vorbei nach dem Dipylon gerichtet.
Am Westabhang des Hymettos bei dem 'Froschmaul' kommt ein wagerechter Wassergang zu
Tage. Die von ferneren Orten hergeleiteten Canäle werden erst auf den folgenden Sectionen deutlich
zu Tage treten; die bei Alopeke in unser Blatt eintretende Leitung füllt die grofse Wasserkammer am
südwestlichen Abhänge des Lykabettos, die Hauptleitung der Hadrianischen Stadt, aus welcher jetzt von
Neuem das Trinkwasser in die Stadt hinabströmt. Die zweite Leitung, von Norden kommend, geht am
südwestlichen Abhänge des Lykabettos vorbei und erreicht die heutige Stadt bei dem archäologischen
Institute der Franzosen.
Die beiden Blätter, Alt- und Neu-Athen, welche hier als Bestandtheile einer Sammlung der
Karten von Attica erscheinen, sind mit anderen, die Alterthümer der Stadt betreffenden Aufnahmen in
dem Atlas von Athen herausgegeben worden, den ich 1878 mit Herrn Kaupert im Auftrage des Deut-
schen Archäologischen Instituts veröffentlicht habe. Hier findet die Gesammt-Aufnahme der Stadt ihre
Ergänzung durch die Aufnahme des südwestlichen Athens (d. i. desjenigen Stadttheils, wo der antike
Felsboden mit allen Spuren des Alterthums freiliegt) im Maafsstabe von 1 .-4000; ferner durch die
Blätter, welche die alte Gräberstrafse vor dem Dipylon, die Doppelterrasse des Zeus (sogenannte Pnyx),
die Felsmonumente (Hausplätze, Altarterrasse, Siebensesselplatz), Felsgräber und Felskammern, die
Felsbildungen am Museion und Areopag, sowie an der Kallirrhoe und bei der Pansgrotte, ferner das
dionysische Theater und die Umgebung der Kallirrhoe, endlich den Südabhang der Akropolis mit dem
Asklepieion auf besonderen Karten darstellen. Dazu kommen die dem Texte eingedruckten Holzschnitte,
welche die Anlage des Dipylon, das Stadium, die Grundrisse der Felsbauten, die Felsen am Nordabhange
der Burg mit den daran wahrnehmbaren Spuren des Alterthums, die Anlage der Klepsydra, die Grund-
risse der wichtigsten Felsgräber anschaulich machen. Für das Detail der Alterthümer der Stadt Athen
kann also auf die Darstellungen des Atlas von Athen und den begleitenden Text verwiesen werden.
Seit Erscheinen des Atlas von Athen sind folgende Ueberreste des Alterthums zum Vorschein
gekommen und, soweit sie topographisch von Wichtigkeit sind, bei der neuen Auflage der Karten be-
rücksichtigt worden:
1. Auf der Akropolis wurden durch Ausgrabungen des französischen Institutes westlich vom
Erechtheion ausgedehnte Substruktionen aus Porös aufgedeckt, deren Zeit und Bedeutung noch nicht
klar ist; nördlich davon eine Strecke der Burgmauer, deren sauberes, mit dem Schlag versehenes
Quadergefüge gewiss nicht aus der Zeit des Themistokles stammt; vielmehr wird die Nähe des Erech-
theion, dessen Peribolos hier anstöfst, diese Kunstform veranlasst haben.
2. Gelegentlich einer Neuaufnahme der Propyläen, deren Veröffentlichung bevorsteht, hat der Bau-
meister Herr Bohn die ansteigende Felsfläche zwischen dem sog. Beule'schen Thor und dem Mittelbau
der Propyläen mit ihren alten und ältesten Spuren nunmehr beinahe vollständig gesäubert, auch die in
der Axe des Aufgangs liegende west-östliche Polygonalmauer ein Stück weiter nach Westen verfolgt.
Innerhalb der grofsen Bastion, auf der der Niketempel steht, zeigte sich gleichfalls eine durch
Ueberhöhung dieses Thurmes (während des Propyläenbaues) verdeckte Polygonalmauer, die in nord-
westlicher Richtung verläuft.
3. Die griechische archäologische Gesellschaft untersuchte das Terrain am Ost- und Südostfufse
der Burg. Statt der erhofften Ueberreste des Odeion fanden sich Stütz- und Füllmauern aus Conglomerat-
stein, auf welchen einst der Weg emporstieg, der durch die Cavea des Dionysostheaters zum Heiligthum
des Asklepios hinabführte. Auch zahlreiche Tripodenmonumente werden hier Aufstellung gefunden haben.