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Curtius, Ernst [Hrsg.]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 5): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1879-1880 und 1880-1881 — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.769#0036
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Mi verschiedenen Zeilen
die oblonge Cell« cr-
mgefügt. Wir scliliesscn

zwei ans Porosqttadcrn
«, ist die Vorhalle mit

iinischen Festungsmauer aufgefunden und zwar <iic Geisa
und Triglyphen der Vorhalle in der zuerst erbauten Ost-
maucr, die Arcllitravc aber und die Säulen derselben sowie
die Geisa der Cella in der später errichteten Westmauer.
Da nach Auffindung dieser Bausteine eine Restauration des
Grundrisses und des Aufrisses möglich wurde, so ist auf den
Tafeln XXXIII und XXXIV eine vorläufige Mittheilung des
interessanten Hauwerkes erfolgt.

Der Grundriss besteht aus zwei
erbauten Theilen; zuerst wurde im
richtet und erst später dcrl'ronaos In
dies aus folgenden Thatsachen:

i) Während der Hauptraum nui
bestehende Fundnmenlschichtcn besi
einer aus kleinen Feldsteinen hergestellten Mutier fundanien-
tirt; letztere Art der Fundamcntirung ist nur bei den 5 west-
lichsten Schatzhäusern, welche wahrscheinlich die jüngsten
sind, angewendet worden.

2) Wie ein Blick auf den Situationsplan zeigt, sind
sämmt liehe Thesauren so angelegt, dass ihre südlichen
Fronten ungefähr in einer geraden Linie liegen. Nur die
Vorhalle des Gela-Schatzhauses springt vor diese Bauflucht
vor, während seine südliche Ceilawand gerade die richtige
Fluchtlinie einhält

3) Die an der NWEcke des Pronaos auf dem Kiesel-
fundamente noch in si'/tf befindlichen Quadern haben andere
Schichthöhen als die Fundamentsteine der Cell« und sind
stumpf gegen diese gestosseu.

4.) Die naive, halbrohe Art und Weise, wie die Halb-
säulcn an die Ceilawand angelehnt sind, kann nicht ursprüng-
lich sein; au den aufgefundenen Halbknpitalen ist nämlich
noch deutlich zu erkennen, dass ein Stück der Halbirungs-
lläehe über die Mauerkante der Cella vorsprang und mit
feinem Putze bedeckt war.

5) Die drei Stufen der Cella sind erst später um diese
herumgelegt worden; sie stehen in gar keinem Zusammen-
hange mit den Fundamenten der Ceilawand und haben ganz
andere Schichthöhen wie diese. An der Oslseite liegen die
einzelnen Stufen sogar um c. 0,38 m liefer als im Westen
und Norden.

Ist hiernach die Krlxiinuig des Sehat/iuuises zu zwei ver-
' schiedeneu Zeilen erfolgt, so müssen auch zwei verschiedene
Gebälksorten vorhanden sein. Nun befinden sich unter den
llaustüeken der byzantinischen Mauer ein vollständiges dori-
sches Gebälk mit 0,513 m breiten Triglyphen und 0,752 m
breiten Metopcn und viele zugehörige Säulen trommeln mit
16 Halbkapitellen, von denen 14 erst von den Byzantinern

zum bequemeren Transporte halbirt worden sind. Dieses
Material muss einem Bau angehört haben, der mindestens
7 ganze Säulen und 2 Halbsäulen besass und dessen Säulen-
Axwciie :,53 m betrug. Beide Forderungen erfüllt aber die
Vorhalle des Schatzhauses von Gela vollkommen, denn bei
Annahme von 11 Triglyphen und 10 Metopcn, also 6 Säulen,
au der Vorderfront ergiebt die Addition genau das Brciten-
maass des Schatzhauses von 13.17 m; ferner ist die Vorhalle
gerade so tief, dass an jeder Seite 2 Axweiten mit einer an
die Ceilawand angelehnten lialbsäule angeordnet werden
können.

Als Beweis für die Zugehörigkeit kann ausserdem noch
angeführt werden, dass die Säulen und Arehitrave in der
byzantinischen Westmauer neben denjenigen Steinen ver-
mauert waren, welche inschriftlieh als zum Schatzhause der
Megareor gehörig erwiesen sind. Im Bande IV S. 43 haben
wir diese Säulen und Arehitrave ohne die Triglyphen und
Geisa dem Nordbau des Buleuterion zuzuschreiben versucht,
haben aber damals das Bedenken nicht verhehlt, dass einer-
seits die äusseren und inneren Säulen dieses Baues von
gleichen Abmessungen hauen sein müssen und dass sich
andrerseits für die Halbsäulen kein passender Platz nach-
weisen lasse. Nachdem die zu diesen Arehiiraven gehörigen,
in der byzantinischen Ostmauer verbauten Triglyphen und

Geisa gefunden waren,
selbst als irrig, da wi
glyphen und Geisa hat!
Die Bausteine von
sind auf Tafel XXXII
Die Säulcn mit starker

ergab sich diese Combinatio

en zutheilen können,
der Vorhalle des Gela-Schntzl

;vl>hVbe.



stimmt. Der sehr hohe Architrav besitzt rtgit/a
das Triglyphon, bedeutend niedriger als der Architrav, ist
so abgetheilt, dass sich die Triglyphe zur Metopc wie 2:3
verhält; letztere ist genau quadratisch. Das Geison ist ver-
liältnissmässig niedrig und besitzt vine ohne Tropfen. An-
steigende Giebelgeisa und Tympnnoiiquadern sind nicht ge-
funden worden, so dass die Existenz eines Giebels nicht nach-
gewiesen werden kann.

vom Schatzhause der Megareer

Neben den Baus
wurden aber in der
reiche Geisa und Ty
ders dcsshnlb von ai

sie mit vorgenagelte

sehe:

We.

zahl-
 
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