I. Zur Geschichte des Wegebaus bei den Griechen. Qg
da,s Enneapylon auf einen durch 9 Thore hinter einander ge-
sperrten IVallgang gedeutet. Bis umfassende Ausgrabungen
unhedingt sichere Ergehnisse liefern, habe ich meine Ansicht
dahin ausgesprochen, dafs das Enneapylon ein den Burgfufs
umgebender, neunthoriger Mauerring war und mit dem Pelargikon
identisch. Anders ist der Name nicht zu deutenP)
Aus den an den Thorwegen rechts vorspringenden Mauer-
ecken entwickelten sich die Thürme als hesondere Bauglieder;
sie haben sich auck aufserhalb der Ringmauern hei einzelnen
Pafsbefestigungen gefunden, wie hei den Vorwerken jener von
Schönborn besuchten lykischen Stadt. Hier bildet der Thurrn
ein zweites Stockwerk, das in ansehnlicher Höhe weit vor-
gebaut ist, um das Ersteigen zu erschweren und den IVeg
sicherer zu beherrschen.
Die ursprünglich nur zu den Thoren gehörigen Thürme
wurden später im Umkreise der Ringmauer in gewissen Ab-
ständen, die man nach der Bogenschufsweite bestimmte, wieder-
holt. Auch hei den Thoren machte sich ein Trieb nach äufser-
licher Symmetrie geltend, indem man einen zweiten, links
gelegenen Thurm errichtete. So entstanden die den Thorweg
einfassenden Doppelthürme; so werden in Olbia die zrcpyoc
zaiA Tujy cqcn^cTÖr, die yrcpyoc ncccpörepoc yrpög rcctg ^ceyccöcccg
yrt'/.cng erwähnt. 0. I. Grr. n. 2058 B I. 44.
Nach Beschaffenheit der Thorwege unterscheiden sich die
Ausgänge der alten Städte sehr bestimmt in Haupt- und
Nebenthore und wiederum in Thore und Pforten (yro/G&g).
Der letztere Name bezeichnet die Ausgänge, welche durch die
Stadtmauer an den Hafenquai führen und den Zcrc-ocn, den
See- oder Flufsgäfschen, entsprechen; so die yro/c&g in Babylon
(Her. I 180), in Eleusis (Xen. Hell. II 4), in Torone, wo bei
dem öcccöornc öcd roo vrpög rö yröiayog recyocg (Thuk. IV 110)
natürlich solche Pforten vorauszusetzen sind.
Haupt- und Nebenthore unterscheiden sich nach der IVichtig-
keit der Thorstrafsen. So hatte das siebenthorige Theben nur
drei Hauptthore, das elektrische Thor, das nach Piataiai führte,
das prötidische nach Chalkis, das ne'itische nach Thespiai, die-
selben, welche die Heroensage durch hervorragende Kampf-
scenen auszeichnete.
^) Stadtgeschichte von Athen S. 47.
da,s Enneapylon auf einen durch 9 Thore hinter einander ge-
sperrten IVallgang gedeutet. Bis umfassende Ausgrabungen
unhedingt sichere Ergehnisse liefern, habe ich meine Ansicht
dahin ausgesprochen, dafs das Enneapylon ein den Burgfufs
umgebender, neunthoriger Mauerring war und mit dem Pelargikon
identisch. Anders ist der Name nicht zu deutenP)
Aus den an den Thorwegen rechts vorspringenden Mauer-
ecken entwickelten sich die Thürme als hesondere Bauglieder;
sie haben sich auck aufserhalb der Ringmauern hei einzelnen
Pafsbefestigungen gefunden, wie hei den Vorwerken jener von
Schönborn besuchten lykischen Stadt. Hier bildet der Thurrn
ein zweites Stockwerk, das in ansehnlicher Höhe weit vor-
gebaut ist, um das Ersteigen zu erschweren und den IVeg
sicherer zu beherrschen.
Die ursprünglich nur zu den Thoren gehörigen Thürme
wurden später im Umkreise der Ringmauer in gewissen Ab-
ständen, die man nach der Bogenschufsweite bestimmte, wieder-
holt. Auch hei den Thoren machte sich ein Trieb nach äufser-
licher Symmetrie geltend, indem man einen zweiten, links
gelegenen Thurm errichtete. So entstanden die den Thorweg
einfassenden Doppelthürme; so werden in Olbia die zrcpyoc
zaiA Tujy cqcn^cTÖr, die yrcpyoc ncccpörepoc yrpög rcctg ^ceyccöcccg
yrt'/.cng erwähnt. 0. I. Grr. n. 2058 B I. 44.
Nach Beschaffenheit der Thorwege unterscheiden sich die
Ausgänge der alten Städte sehr bestimmt in Haupt- und
Nebenthore und wiederum in Thore und Pforten (yro/G&g).
Der letztere Name bezeichnet die Ausgänge, welche durch die
Stadtmauer an den Hafenquai führen und den Zcrc-ocn, den
See- oder Flufsgäfschen, entsprechen; so die yro/c&g in Babylon
(Her. I 180), in Eleusis (Xen. Hell. II 4), in Torone, wo bei
dem öcccöornc öcd roo vrpög rö yröiayog recyocg (Thuk. IV 110)
natürlich solche Pforten vorauszusetzen sind.
Haupt- und Nebenthore unterscheiden sich nach der IVichtig-
keit der Thorstrafsen. So hatte das siebenthorige Theben nur
drei Hauptthore, das elektrische Thor, das nach Piataiai führte,
das prötidische nach Chalkis, das ne'itische nach Thespiai, die-
selben, welche die Heroensage durch hervorragende Kampf-
scenen auszeichnete.
^) Stadtgeschichte von Athen S. 47.