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Curtius, Ernst
Gesammelte Abhandlungen (Band 1) — Berlin, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.33814#0245
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YI.

Zui' Stadtgeschichte von Ephesos.

(HierzLiIafell.)

Die Stadtlage von Ephesos ist von der aller tibrigen Städte
Ioniens wesentlich verschieden. Denn mit Ausnahme von Myus,
der frtih untergegangenen Zwölfstadt, ist Ephesos die einzige,
welche heine offene Kiistenlage hat. Vielmehr ist ihr Stadt-
gebiet vom Meere getrennt und zwar durch ein hohes, unweg-
sames Feisgebirge, das von der Bucht von Scala-Nuova land-
einwärts streicht und dann fast in rechtem Winhel umhiegend
einen his gegen 1300 Fufs hohen Felsriichen bildet, der in
gerader Linie von SO. nach NAV. auf den Eaystros zuläuft.
Sein letzter Ausläufer bildet eine hesondere Felshöhe, die
durch einen tiefen Sattel mit dem Hauptrücken zusammenhängt
und mit steilen Wänden unmittelbar zur Flufsniederung abfällt;
sie ist durch die wohl erhaltenen Uberreste eines antiken
Befestigungsthunns, welche auf ihrem Gipfel stehen, weithin
gekennzeichnet; es ist derselbe Thurm, dem die Legende den
Namen des St. Paul-Gefängnisses gegeben hat. Das ganze
Gebirge vom Meer bis zur Kaystrosmündung hiefs bei den
Alten Koressos. So erklärt es sich, dafs es auch einen Hafen-
platz dieses Narnens gab, wo die Ionier landeten, um den
Marsch üher Ephesos nach Sardes anzutreten, und einen Gipfel
desselben Narnens, dessen Entfernung von der Stadt auf
40 Stadien angegeben wird. *)

Der Koressos im engern Sinne, wie er auf der beifolgen-
den Planskizze von Ephesos dargestellt ist, hildet die westliche
Schranke des aiten Stadtlokals, während er im Osten mit einem
um die Hälfte niedrigeren Berge in Zusammenhang steht,.

i) Herod. V 100. Diodor. XIY 99.
 
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