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Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]; Treu, Georg [Bearb.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 3): Die Bildwerke von Olympia in Stein und Thon — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.779#0296
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278

IV. Bildwerke der Römifchen Epoche.

M. Aurel, neben dem L. Verus, wie wir oben S. 265 zu
n.8 fahen, in der VI. Pfeilernifche geftanden haben wird.
In derfelben Gegend wurde der in zwei Teile zerfpaltene
Kopf auch ausgegraben (Tagebuch vom 27. März 1877,
Inv. II n. 534). — Höhe des Kopfes 0,295 m.

Hirfchfeld, Ausgrabungen zu Olympiall Taf.28

S.12. — Bernoulli, Rom. Ikonographie II2 S.235 n.61.

— Dittenberger, Index scholarum in Universitate

Halensi per hiemem 1892—93 habendarum S. 17 zu

n.6. — Dittenberger und Purgold, Olympia Bd. V

zu n. 618.

Zu den männlichen Köpfen der Exedra-

ftatuen gehören nach Fundort und Arbeit auch noch

die folgenden Bruchftücke:

Exedra des Hcrodes: Lockenbruchltück (i -.4).

Abbildung 307. Lockenfragment, am 3. Mai
1877 im oberen Halbrund der Exedra gefunden (Inv. II
n. 537&) Höhe 0,14; Breite0,10; Dicke 0,12m. — Man fühlt
fich durch die ftark unterhöhlte Arbeit an Köpfe, wie
den des athenifchen Nationalmufeums bei Brunn-Arndt,
Griech. und Rom. Port. n. 310, erinnert (Kavvadias n. 373,
von Sybel n. 682). So mögen die männlichen Köpfe aus
der Herodesfippe in der That etwa ausgefehen haben.
Den gleichen Stil zeigen auch die folgenden Fragmente:

308

Exedra des Herodes: Ohr und Bartfragment (1:4).

Abbildung 308. Bruchftück von Ohr und
Bart, im unteren Baffin der Exedra gefunden (Tagebuch
vom ig. März 1878; Inv.III n. 818«). Höhe 0,09; Breite
0,20; Dicke 0,09 m.

Exedra des Herodes: Hals- und Lockenfragment (1:4).

Abbildung 309. Hals- und Lockenbruch-
ftück von einem männlichen Kopfe. Am 4. Januar 1879
in der Exedra aufgelefen (Inv. IV n. 1061«). Höhe 0,11;
Breite 0,12; Dicke 0,11 m.

Die vorftehend befchriebenen Fragmente, fo winzig
fie find, fcheinen zu beftätigen, dafs auch die männlichen
Bildniffe aus der Herodesfamilie forgfältiger gearbeitet
waren als die Kaiferftatuen (man vergleiche die Köpfe auf
Taf. LX1X, den Hinterkopf S. 272 Abb. 301 und die Aus-
führungen auf S. 270).

Den Exedrabildwerken verwandt, aber ihnen doch
nicht mit Sicherheit zuzuweifen find die folgenden bei-
den Bruchftücke:

Nackenlocken von einem Bildnis antoninifcher Zeit (1:4).

Abbildung 310. Nackenftück mit darüberhän-
gendem, halblang gelocktem Haar. Wohl von einem
Bildnis antoninifcher Zeit. Am n.Mai 1878 in der Pa-
läftra aufgelefen. Inv. III n. 953 c. Pentelifcher Marmor.
Höhe 0,30, Breite 0,21 m.

311

Weiblicher Haarfchopf (i :4).

Abbildung 311. Haarfchopf, fpiralförmig gewun-
den, von einem Frauenbildnis antoninifcher Zeit (vergl.
Abb. 302 und die Bemerkungen dazu auf S. 274). Der
Fundort der beiden zufammenpaffenden Fragmente ift
unbekannt. Die Arbeit vernachläffigt, was in einer Auf-
ftellung vor Nifche oder Wand, wie in der Exedra des
Herodes, feinen Grund haben mag. Den rundlichen
 
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