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Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]; Treu, Georg [Bearb.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 3): Die Bildwerke von Olympia in Stein und Thon — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.779#0297
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Abb. 307 — 314. Exedrafragrr

Anfatzbruch an der äufseren Windung weifs ich nicht zu
erklären. Pentelifcher Marmor. Länge 0,18, Breite 0,12 m.
Hinten Bruch.

;e, verfchiedene Bruchftücke.

279

Anhangsweife zählen wir hier einige Bruchftücke
auf, welche fich nicht mit Sicherheit an anderen Stellen
unterbringen liefsen:

Hinlerkopf mit Zopfreft (1:4].

Abbildung 312. Lebensgrofser Hinterkopf mit
dem Reft eines gedrehten Zopfes im Nacken. Glattes, ge-
fcheiteltes Haar. Gefunden in der Nähe des Leonidaions
(Tagebuch vom 17. Mai 1879. Inv. IV n.1300).. Wohl von
einem weiblichen Bildnis römifcher Zeit. Höhe 0,17,
Tiefe 0,20 m. Das Geficht famt den Ohren abgefplittert.

Langlocldger Hinterkopf mit Ronbinde (1:4).

Abbildung 313. Langlockiger Hinterkopf
mit Rollbinde, von der Statue eines Gottes oder
Heros Die hinten lang herabhängenden, dichten Haar-
fträhnen find auf der rechten Seite über die Schulter
nach vorn genommen, in zwei Bruchftücken aus der

fpä'ten Mauer über den Nordoftgemächern der Paläftra
hervorgezogen, Tagebuch vom 21. April 1878. Der ganze
Vorderkopf abgefplittert. Pentelifcher Marmor. Höhe
0,32, Breite 0,34, Dicke 0,15 m (Abgüffe in Berlin und
Dresden).

Angeliiickie Ful'sfpiiz

3M
:r (akrolithen ?) KoloffalItatue (1:4).

Abbildung 314. Überlebensgrofse linke Fufs-
fpitze auf hoher (3«/* cm ftarker) Sohle. Höhe o,io,
Breite 0,14, Länge 0,16 m. Nach einer Mitteilung des
Herrn Heron de Villefoffe, denen Freundlichkeit auch
der in Abb. 314 wiedergegebene Abgufs verdankt wird,
ift der Marmor dem der Metopen des Zeustempels
ähnlich, jedoch etwas feinkörniger. Der in der Samm-
lung des Louvre befindliche Fufs wurde 1829 von
Dubois etwa 8 m öftlich von der nördlichsten Oft-
SäulenÖffnung des Zeustempels ausgegraben (Expedition
de Moree I Taf. 62 bei ad). Nur wenig weiter öftlich da-
von, etwa in der Gegend der vor der Nordoftecke des
Tempels befindlichen drei halbkreisförmigen Bafen, kam
im zweiten Arbeitswinter unferer Ausgrabung die ent-
flechtende rechte Fufsfpitze zu Tage (Tagebuch vom
28. November 1876, Inv.IIn.206; Höhe 0,09, Breite 0,14,
Länge 0,15 m. Ich habe es leider verfäumt, den Fufs
abformen oder aufnehmen zu laffen). Nach den überein-
ftimmenden Fundorten der Fufsfpitzen fcheint die Statue,
welcher fie angehörten, in der That hier vor der Nord-
oftecke des Zeustempels geftanden zu haben. Sie wird
von faft anderthalbfacher Lebensgröfse gewefen fein, und
war, nach der Art der Anftückung zu fchliefsen, in ein
bis auf die Füfse herabfeilendes Gewand gekleidet, mithin
wahrfcheinlich weiblich. Vielleicht darf man weiter fogar
auf ein Akrolith fchliefsen, da beide Fufsfpitzen an der-
felben Stelle die gleiche, eigentümliche Zurichtung behufs
gefonderter Anftückung aufweifen. Diele befteht in einer
rechtwinklig ausgefpitzten Rinne auf dem Blatt, welche
offenbar für den Gewandfaum beftimmt war, fowie Ab-
meifselungen unter der Sohle und an den Innenfeiten der
Füfse. Die wenig lebendige Arbeit — man fehe z. B. die
wulftige Andeutung der Hautfalten über den Gelenken —
fcheint auf fpätere, wohl fchon römifche Zeit hinzudeuten.
Expedition de Moree I Taf. 76,6 mit S.72 und
Taf. 6iaa mit S.6ga«. — Clarac, Musee de Sculp-
ture II Taf. 195 bis, m) mit II, j S. 555m. — Dubois
bei Lenormant, Bullettino dell' Inst. 1832 S. 19. —
Welcker, Rhein. Mufeum I (1833) S. 514 Anni.14. Akad.
Kunftmufeum zu Bonn 2 S. 164 Anrn. 17. Alte Denk-
mäler I S. 179 Anm. i. — Michon, Revue Archeo-
logique 1S95 II S. 83 .und S. 107 n. 299 mit Anm. 9. —
Siehe endlich oben S. 140 f. Anm. 1 unter e.
 
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