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Chronik für vervielfältigende Kunst — 2.1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.3593#0013
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! VERVIELFÄLTIGENDE KUNST

Die „Chronik" erscbeint zwülsmal im Jahre
und körtet jährlich besonders und direcT; bezogen 8 Mark.
Als Beiblatt unentgeltlich
wird sie geliesert den Abnehmern des „Galenewerkes", der „Graphischen Künlte"
und der „Geschichtswerke" der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.


Briefe und Manuscripte für die „Graphischen Künste" und die „Chronik" sind an den Schriftleiter Dr. Richard Graul, Wien,
VI., Luftbadgasfe 17 zu richten.
INHALT: Graul: Vereine zum Schutze der Vorzugsdrucke von graphischen Kunst werken. — Societe des bibliophiles contemporains. —
Besprechungen und Anzeigen1. Jessen: Deutsche Erscheinungen über japanische Kunst. — Reimers: Lichtwark, Ornamentstich
der deutschen Früh-Renaissance. — Charles Bigot, Peintres francais contemporains, — Zeichnungen von Albrecht Durer. — Edwin Bor-
mann's Liederhort. — Verlag von S. Kende in Wien. — Neue Photographien von Giacomo Brogi in Florenz. — „Revue des Musees." —
„Musikalische Paläographie." — Exposition des peintres-graveurs. — Anfrage. — Gründer der Gesellschaft. — Inserate.

Vereine zum Schutze der Vorzugsdrucke von graphiichen Kunstwerken.


D'

I.
t ie grossartige Entwicklung des Handels mit den Werken vervielfältigender Kunst
hat bereits vor längerer Zeit Bestrebungen hervorgerufen zur schützenden Ober-
wachung der kostspieligen Vorzugsdrucke nach Anzahl und Gattung ihrer verschiedenen
Ausgaben. Denn je mehr die Erfolge der Galvanoplastik in der Vervielfältigung von Kupfer-
stichen und Radirungen den althergebrachten Ruf der ersten Abzüge, der Vorzugsdrucke
zu beeinträchtigen drohten, insofern sie es ermöglichen, mit Hilfe einer beliebig vermehrten
Anzahl von galvanischen Platten eine unbegrenzte Menge gleichmässig guter Abdrücke
zu erzielen, umsomehr schien es geboten, die von der Originalplatte hergestellten kostbaren Vorzugsdrucke durch eine
jeden Missbrauch ausschliessende Controle zu schützen. Erst durch eine jeder Übervortheilung des Publicums wehren-
den Gewährleistung der Seltenheit und Kostbarkeit dieser Drucke erhält die ausserordentlich hohe Bewerthung der-
selben im Kunsthandel eine gewisse Begründung. Wer, wie wir es vor Kurzem erlebt haben, für einen der 50 ersten
Vorzugsdrucke der Waltner'schen Radirung nach Rembrandt's „Nachtwache" 2500 Franken zahlen soll, dem muss
allerdings eine über jeden Zweifel erhabene Garantie für die Seltenheit und Kostbarkeit seiner Erwerbung geboten
werden. Selbstverständlich verbürgt diese Garantie von Seiten des Verlegers oder Herausgebers
nicht auch den künstlerischen Werth der registrirten und mit einem Controlstempel bezeich-
neten Blätter; wir dürfen nicht vergessen, dass wir es lediglich mit einem geschäftlichen Vor-
gang zu thun haben, dessen Berechtigung (ich steigert mit der wachsenden Anerkennung der
Controle in den Kreisen der Sammler und Liebhaber.
Im gelobten Lande der das Geld nicht ansehenden Sammler, in England, waren die
Kunstverleger natürlich rasch bei der Hand mit der Bildung eines Vereines, der es (ich zur
Aufgabe machte, den Vorzugsdrucken diesen nothwendig gewordenen Schutz zu ge-
währen. Es bildete sich in London 1847 ein Kunstverleger-Verein — the Printsellers
Association. In seinem Memorandum sprach sich der Verein über seinen Zweck in fol-
genden Satzungen aus — wir heben die wichtigsten hervor: Anzahl und Gattung der



I
Ulli
 
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