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//. Jahrgang.


Briefe und Manuscripte für die „Graphis ch en Künste" und die „Chronik" sind an den Schriftleiter Dr. Richard Graul, Wien,
VI., Luftbadgasfe 17, zu richten.
INHALT: An die Mitglieder und Freunde der Gesellschast sür vervielfältigende Kunst. — Bericht des Verwaltungsrathes. —
„LeLivre." — Anzeigen und vermischte Nachrichten: v. Lützow's „Vervielfältigende Kunst der Gegenwart". Auclion Coppen-
rath in Leipzig. Halm-Maffei'sche Sammlung. Printsellers' Association. Graphische Ausstellung in Stuttgart. — Ins erate.

An die Mitglieder und Freunde der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.


ie erste und höchsle Aufgabe der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst war von Anbeginn an die sorgfäl-
tige Pflege des Galeriewerkes, als des Trägers der vornehmsten graphischen Kunst — des Kupferstiches.
Das Galeriewerk war es auch, welches durch eine lange Reihe hervorragender Verösfentlichungen den
Ruf der Gesellschaft begründet und weit über die engeren Grenzen ihres Wirkungskreises hinaus ver-
breitet hat. Die Gesellschaft war unablässig und mit Aufwendung grosser Mittel bemüht, ihr Unternehmen auf eine
immer höhere Bedeutung hinsichtlich des Werthes der einzelnen Veröffentlichungen zu heben. So fasste sie vor zwei
Jahren den Entschluss, nach den Publicationen der „Schule von Athen" und des „Allerheiligen-Bildes" neuerdings mit
einem grossen Stiche, mit Hans Holbein's „Darmstädter Madonna" hervorzutreten.
Leider bereiten die Erfolge der photomechanischen Vervielfältigungsarten, welche den Kupferstich in seiner
Entwicklung aufzuhalten drohen, der Gesellschaft in ihrem gewiss ehrenvollen Bestreben, unter grösstmöglicher
Anspannung all ihrer Kräfte, den Kupferstich zu stützen und zu heben, ansehnliche Schwierigkeiten. Die Abnehmer
des Galerievverkes vermindern sich jährlich, so dass die Ausführung der Stiche unverhältnismässig grosse Kosten
erfordert.
Diese Thatsachen veranlassten daher die Gesellschaft in neuerer Zeit, der Sicherung des Galeriewerkes, als
ihrer vornehmsten Verösfentlichung eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Wir erwähnen in dieser Beziehung
den am 17. Mai 1888 gefassten Beschluss des Curatoriums, die Anzahl der Drucke von Blättern des Galeriewerkes zu
beschränken, wodurch einerseits deren Preis im Verhältnisfe zu ihrer grösseren Seltenheit und Kostbarkeit gesteigert
und andererseits der Versuch gemacht werden sollte, dem Galeriewerke auch den Kunsthandel zu erschliessen.
Auf Grund dieser Bestimmungen werden überhaupt nicht mehr als 450 Drucke mit der Schrift auf Chinapapier
hergestellt, und wir bemerken, dass von dieser beschränkten Anzahl die Hälfte in festen Händen sich befindet.
Die Bemühungen der Gesellschaft werden den angestrebten Zweck nur dann zu erreichen vermögen, wenn es
gelingt, dem Galeriewerke noch neue Freunde zuzuführen, um den Kreis seiner Abnehmer bis auf die festgesetzte
Anzahl von 450 zu erweitern. Da nun zu diesem Behufe gewiss die persönliche Intervention als das wirksamste
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