EHEMALS AUGUSTINERKLOSTER ST. VEIT
319
Fig. 250. Abzeichnung des Fensters bei der Orgel mit den Rechteckwappen der Groland, Behaim und Ebner
in der 7. Fensterzeile und drei weiteren Behaim-Rundwappen in der Mittelbahn.
StadtAN, Behaim-Archiv, E n/II, Nr. 3280.
10. Nicht mehr eindeutig zu lokalisieren sind die folgenden Fensterplätze: jener bei der Orgel, mit den drei großen
Wappen der Groland, Behaim und Ebner nebst weiterer kleinerer Behaim-Wappen (Fig. 250); diesem zur Rechten einer
mit den Wappen Kress, Ebner, Groland und Kress und der Jahrzahl 1616, jener über der Tür mit dem Wappen Imhoff
und zuletzt daneben einer mit dem Wappen Pessler14 * 16 * 18 19.
Abgesehen von diesen durch Beschreibungen überlieferten Glasmalereien, die sich im 18. Jahrhundert noch in der
Augustinerkirche befanden, bliebe abschließend noch die Möglichkeit zu bedenken, ob nicht auch jene ideale Darstel-
lung des Ordenslehrers im Kreise von Augustiner-Eremiten, die uns durch den berühmten Augustinuskarton Dürers( ?)
in Rotterdam in einer der seltenen originalgroßen Vorlagen für den Glasmaler erhalten geblieben ist, einst in einem
ausgeführten Fenster des Nürnberger Ordenshauses zu sehen gewesen war (Fig. 252)20. Die zumeist vertretene frühe
Datierung des Augustinuskartons, um 1496/97, läge zeitlich noch nahe genug bei der Vollendung des Langhausneubaus
1485 bzw. 1488, allerdings deutet das schmale Hochformat des Kartons (Maße: 846 x 364 mm), das den Ostchorfenstern
von St. Sebald nahekommt, mit hoher Wahrscheinlich-
keit auf eine Fensteröffnung des 14. Jahrhunderts. Auch
in den Chorfenstern von St. Veit scheinen sich keine
entsprechend schmalen Lanzetten befunden zu haben.
14 Vgl. auch für das Folgende stets Carbach 1733,8. 115E, und weite-
gehend wörtlich Würfel 1766, S. 244.
Rosenthal-Metzger 1931, S. 75, mit Hinweis auf eine Aqua-
rellskizze in der Amberger-Schwarzschen Bibliothek Bd. 95 oder 195
(mutmaßlich identisch mit StadtBN, Nor. K. 6096; vgl. Fig. 241).
16 Vgl. Biedermann 1748, Tab. 300. Derselbe Hans Löffelholz ließ
auch »das Hungertuch bey denen Augustinern machen«.
Würfel 1766, S. 244 überliefert: »unter dem ersten stehet das Ge-
schlecht der Haller von Hallerstein 1615«.
18 Rosenthal-Metzger 1931, S. 75.
19 Carbach 1733, S. 116.
20 Erstmals publiziert und für Dürer in Anspruch genommen von
Beets 1927/28, S. 17-24; vgl. Flechsig, II, 1931, S. 433 (nicht Dürer),
Winkler, I, 1936, Nr. 210 (Dürer), Strauss 1974, VI, S. 2968, XW.
210 (Dürer?), Scholz 1991, S. 43, 57 (Dürer?), und Koreny 2002/03,
S. 157, Abb. 36 (Schäufelein).
Fig. 251. Aquarell des Chorfensters n IV (Ausschnitt der unteren
Zeilen mit den Wappen Haller, Imhoff und Grundherr).
Nürnberg, GNM, Imhoff-Archiv, II, Nr. 9, Tab. 59.
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Fig. 250. Abzeichnung des Fensters bei der Orgel mit den Rechteckwappen der Groland, Behaim und Ebner
in der 7. Fensterzeile und drei weiteren Behaim-Rundwappen in der Mittelbahn.
StadtAN, Behaim-Archiv, E n/II, Nr. 3280.
10. Nicht mehr eindeutig zu lokalisieren sind die folgenden Fensterplätze: jener bei der Orgel, mit den drei großen
Wappen der Groland, Behaim und Ebner nebst weiterer kleinerer Behaim-Wappen (Fig. 250); diesem zur Rechten einer
mit den Wappen Kress, Ebner, Groland und Kress und der Jahrzahl 1616, jener über der Tür mit dem Wappen Imhoff
und zuletzt daneben einer mit dem Wappen Pessler14 * 16 * 18 19.
Abgesehen von diesen durch Beschreibungen überlieferten Glasmalereien, die sich im 18. Jahrhundert noch in der
Augustinerkirche befanden, bliebe abschließend noch die Möglichkeit zu bedenken, ob nicht auch jene ideale Darstel-
lung des Ordenslehrers im Kreise von Augustiner-Eremiten, die uns durch den berühmten Augustinuskarton Dürers( ?)
in Rotterdam in einer der seltenen originalgroßen Vorlagen für den Glasmaler erhalten geblieben ist, einst in einem
ausgeführten Fenster des Nürnberger Ordenshauses zu sehen gewesen war (Fig. 252)20. Die zumeist vertretene frühe
Datierung des Augustinuskartons, um 1496/97, läge zeitlich noch nahe genug bei der Vollendung des Langhausneubaus
1485 bzw. 1488, allerdings deutet das schmale Hochformat des Kartons (Maße: 846 x 364 mm), das den Ostchorfenstern
von St. Sebald nahekommt, mit hoher Wahrscheinlich-
keit auf eine Fensteröffnung des 14. Jahrhunderts. Auch
in den Chorfenstern von St. Veit scheinen sich keine
entsprechend schmalen Lanzetten befunden zu haben.
14 Vgl. auch für das Folgende stets Carbach 1733,8. 115E, und weite-
gehend wörtlich Würfel 1766, S. 244.
Rosenthal-Metzger 1931, S. 75, mit Hinweis auf eine Aqua-
rellskizze in der Amberger-Schwarzschen Bibliothek Bd. 95 oder 195
(mutmaßlich identisch mit StadtBN, Nor. K. 6096; vgl. Fig. 241).
16 Vgl. Biedermann 1748, Tab. 300. Derselbe Hans Löffelholz ließ
auch »das Hungertuch bey denen Augustinern machen«.
Würfel 1766, S. 244 überliefert: »unter dem ersten stehet das Ge-
schlecht der Haller von Hallerstein 1615«.
18 Rosenthal-Metzger 1931, S. 75.
19 Carbach 1733, S. 116.
20 Erstmals publiziert und für Dürer in Anspruch genommen von
Beets 1927/28, S. 17-24; vgl. Flechsig, II, 1931, S. 433 (nicht Dürer),
Winkler, I, 1936, Nr. 210 (Dürer), Strauss 1974, VI, S. 2968, XW.
210 (Dürer?), Scholz 1991, S. 43, 57 (Dürer?), und Koreny 2002/03,
S. 157, Abb. 36 (Schäufelein).
Fig. 251. Aquarell des Chorfensters n IV (Ausschnitt der unteren
Zeilen mit den Wappen Haller, Imhoff und Grundherr).
Nürnberg, GNM, Imhoff-Archiv, II, Nr. 9, Tab. 59.