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Dante
Monarchie — München, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.41520#0065
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DAS DRITTE BUCH

R schloß den Löwen das Maul, und sie taten i Kapitel
mir kein Leid: denn vor ihm ward Gerechtig-
keit in mir erfunden.» / Im Beginn dieses Wer-
kes war geplant, drei Fragen nachzuforschen,
soweit der Gegenstand es sich gefallen ließe:
und die zwei ersten sind,wie ich glaube,in den
vorangehenden Büchern zur Genüge verhandelt Jetzt aber bleibt
von der dritten zu handeln: und es mag wohl die Wahrheit in
ihr, weil sie nur zum Erröten mancher Leute auftauchen kann,
Ursache mancher Empörung gegen mich werden. Aber weil auf
ihrem unwandelbaren Throne die Wahrheit selbst für mich bit-
tet, weil auch Salomo,denWald der Sprüche betretend, uns nach
seinem Beispiele die Wahrheit zu bedenken, das Gottlose aber
zu verfluchen unterweist, und der Lehrer der Sitten, der Philo-
soph^as Häusliche zu zerstören rät derWahrheit zulieb: so fasse
ich Vertrauen aus den vorangestellten Worten Daniels,in wel-
chen auf die göttliche Macht als den Schild für die Verteidiger
derWahrheit gedeutet wird, und indem ich nach der Ermahnung
Pauli den Panzer des Glaubens anlege, will ich mit der Glut je-
ner Kohle, die einer der Seraphim vom himmlischen Altäre nahm
und Jesajas Lippe berührte / nun diese Arena betreten, um in der
Kraft dessen,der uns von den Gesetzen der Finsternis in seinem
Blute befreit hat, den Gottlosen und Lügner / eine Schau für die
Welt /vom Kampfplane zu stoßen.Was mag ich fürchten? da der
Geist, ewig wie Vater und Sohn, durch den Mund Davids ver-
kündet: «im ewigen Gedächtnis wird sein der Gerechte,und vor
bösem Gerede sich nicht fürchten».
Die neue Frage also, deren Untersuchung bevorsteht,wägt zwi-
schen den zwei großen Leuchten, dem römischen Priester und

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