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David, Ludwig
Photographisches Praktikum: Lehrbuch der Photographie — Halle a.S.: Verlag von Wilhelm Knapp, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.70287#0691
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Benennung und Wesen verschiedener Kopier- und Druckmethoden. 665
Naturfarbendruck oder richtiger Dreifarbendruck ist eine
Buntdruckmethode, die mit Hilfe der Dreifarbenphotographie und spek-
troskopisch geprüfter Druckfarben alle Farben des Originals getreu
wiedergibt; entweder auf der Buchdruckpresse mittels der Autotypie
oder durch den Lichtdruck.
Naturselbstdruck. Herstellung von Kopien oder vertieften Druck-
formen nach natürlichen flachen Gegenständen, z. B. von gepreßten
Pflanzenblättern oder Spitzengeweben.
Negrographie. Lichtpausverfahren bei Anwendung von Buch-
druckfarbe, auf den Eigenschaften einer chromierten Gummiarabikum-
schicht ^beruhend.
Öldruck. Photographisches Kopierverfahren mit chromierter Ge-
latine und bei Verwendung von Fettfarbe, z. B. Kupferdruckfarbe zum
Einfärben, die nur von den belichteten, nicht aber von den unbelichteten
nassen Stellen des Bildes angenommen wird, so wie beim Lichtdruck.
Ozobromverfahren. Ein Kopierverfahren, bei dem ein Brom-
silberbild durch Kontaktwirkung auf dem Wege einer chemischen Re-
aktion (also ohne Hilfe des Lichtes) in ein Pigmentbild umgewandelt
wird. Dieses Verfahren beruht auf der Reaktion der auf Chromat-
gelatine gerbend wirkenden Nebenprodukte, die bei der Bleichung
des Silberbildes in einer Lösung von rotem Blutlaugensalz entstehen.
Verwendung beim Bromöldruck.
Photochromie. Bezeichnung für Farbendrucke verschiedener
Drucktechniken und für kolorierte Photographien. Die bekannten Zü-
richer Photochroms sind photographische Kopien, die durch Buntstein-
druck koloriert werden.
Photo - Engraving. In England und Amerika gebrauchte Be-
zeichnung für Halbtonätzungen in Metall.
Photogalvanographie. Verfahren, um durch die Photographie
erhaltene Gelatinereliefs mittels der galvanischen Abformung als Halb-
tontiefdruckplatten druckbar zu machen.
Photokeramik oder Emailphotographie. Ein Verfahren zum
Übertragen und Einbrennen von Photographien auf Glas oder Porzellan
mit Hilfe des Einstaubverfahrens und bei Anwendung von Schmelzfarben.
Photolithographie oder Lichtsteindruck. Ein Verfahren, bei
dem die Zeichnung durch Einwirkung des Lichtes auf Chromgelatine
(Chromeiweiß oder Asphalt) mittels Druckerschwärze direkt oder durch
Umdruck auf den lithographischen Stein gebracht wird. Sie eignet sich
besonders für Strichzeichnungen.
Photoplastographie. Verfahren, bei denen unter dem Einflusse
des Lichtes durch Chromgelatine mit Hilfe des Quellverfahrens Leim-
reliefs oder überhaupt plastische Gebilde entstehen.
Phototypie. Bezeichnung für alle Verfahren, um auf photo-
mechanischem Wege Metallhochätzungen darzustellen.
 
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