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Dell, Josef
Das Erechtheion in Athen: bauanalytisch, unters., erkl. u. ergänzt — Brünn [u.a.], 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.6030#0037
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NACHTRAGSBEMERKUNG

Der vorliegende Lösungsversuch des Erechtheion-Problems war im Jahre 1905
fertiggestellt worden, erschien aber erst im Jahre 1933 im Druck. Inzwischen erfolgte
eine vom amerikanischen archäologischen Institute in Athen durch die Forscher Paton
und Stevens vollführte, im Jahre 1927 veröffentlichte eingehende Untersuchung der
Ruine1), zu deren Kenntnisnahme, von wohlwollender Seite aufmerksam gemacht,
der Verfasser später gelangte. Dem mühevollen jahrelangen Ruinenstudium ist eine
Rekonstruktion beigeschlossen. So trefflich aber auch ersteres ist, so bedenklich ist
die Auswertung zur letzteren, denn es wird dabei gar nichts versucht, um das Mauer-
werk des Innern, welches ja da war, aber spurlos verschwunden ist, wieder aufzufinden.
Besonders hinderlich dabei war ein Irrweg, der beschritten wurde, in dem unterlassen
wurde, die fünf Luken in der höheren Orthostatenschichte der Süd- und gegenüber
in der Nordmauer als ursprünglich griechisch zu erkennen, sondern dieselben als byzan-
tinische Fensteröffnungen anzunehmen. Dieser ursächliche Fehler führte in der Re-
konstruktion zur Anlage einer evident ungriechischen Sprengwerk-Balkenkonstruktion,
um Decke und Dach des Hauptbaues zu tragen. Damit lenkte der Weg vom Ziel ab,
und führte in eine Sackgasse. Um aus der Ratlosigkeit, die sich bei dieser Lösung er-
gibt, herauszukommen, bleibt nichts anderes übrig, als den in vorliegender Abhandlung
beschrittenen natürlichen Weg zur richtigen Lösung zu verfolgen, bei welchem allen
Anforderungen Rechnung getragen wird, sowohl der Bauidee, der dazu nötigen Kon-
struktionen, ferner der bekannten Benützungsart des Baues und nicht minder der
geforderten griechischen Note.

J) The Ercchtheum, measured, drawn and restored by Gorhain Phillips Stevens. Ediled by
James Morton Paton 1927 Cambridge. Massachusetts. U. S. A.

NACHTRÄGLICHE RICHTIGSTELLUNGEN

Es kommen leider in der vorliegenden Studie für die Gewinnung der Ergänzungen
eine Reihe von Ungenauigkeiten und Auslassungen vor; in den Profilen des Felsbodens,
in der Austeilung der Dacheindeckung der Nordhalle und am Hauptbau; der unrichtig
bezeichnete Ort der Kekropsgruft, das Puteal in der Nordhalle u. a. m. Doch sind die
Mängel in keiner Weise störend für die Gewinnung der ehemaligen monumental ein-
lachen Gebäudeanlage, insoweit die Ermittlung derselben noch im Bereiche der Mög-
lichkeit liegt. Es mögen die bezeichneten Fehler mit gütiger Nachsicht aufgenommen,
entschuldigt und unter Hinweis auf die bezüglichen Stellen bei Paton-Stevens berich-
tigt werden.

DELL.
 
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