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Demmin, August
Handbuch der bildenden & gewerblichen Künste: geschichtliche, archäologische, biographische, chronologische, monogrammatische und technische Encyclopaedie der Baukunst, Bilderkunde, Bildhauerei, Buchbinderei, Buchdruckerei, Buchmalerei ... (Band 1): Encyclopädie der Schriften-, Bilder und Wappenkunde, Trachten, Geräthkunst, Gefässkunde, der bürgerlichen und kirchlichen Baukunst, Kriegsbaukunst und Schiffsbaukunst: mit über 1000 Abbildungen — Leipzig, [1877]

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23810#0299
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Säulenordnungen.

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schwerem Gebälk. Unter diese Abtheilung' gehören auch alle
Ordnungen, die man als französische, deutsche, kriegerische
etc. Ordnung hat aufstellen wollen.

6) Die persische Ordnung oder Karyatidenordnung ist eigentlich
keine Säulenordnung, denn statt der Säulen treten hier mensch-
liche Figuren auf, zuerst am Erechtheion auf der Akropolis
von Athen, wo Kariatinnen, d. h. Weiber in der Tracht von
Karien, zum Andenken an einen Sieg der Athener über diese
Landschaft, als Trägerinnen des Gebälks am Herkos (d. h.
Zaun) des heiligen Oelbaums aufgestellt wurden. Anderwärts
nun wurde diess nachgeahmt, und es wurden Perser, Atlanten,
Telamonten etc. als Gebälkträger verwendet, in welchem Fall
man auch die Ordnung eine atlantische nennt.

7) Die Attika, nicht mit der attischen Ordnung zu verwechseln,
ist eine Reihe von Zwergpilastern, über einer grösseren Ord-
nung als Obergeschoss oder zum Verstecken des Daches
aufgestellt.

Ein umfassendes Verzeichniss der wichtigsten Werkausdrücke aus
dem Gebiet der Baukunst, sowie eine Liste der bedeutendsten Bau-
meister von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart findet der Leser
am Schluss dieses Theils.
 
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