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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 14.1990

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Oehlke, Horst: Infragestellung einer Profession
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https://doi.org/10.11588/diglit.31838#0106
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Die apokalyptischen ökologischen Perspekti-
ven provozieren Verdrängungsmechanismen
in der Gesellschaft. In den perfekt funktio-
nierenden und prosperierenden Wirtschaften
gerät Design immer mehr zur verabreichten
Droge, während es in der DDR nicht verfüh-
rerisch funktionierte, sondern eher als hilflose
Fassade.

Das fehlende Wissen, die mangelnde Kompe-
tenz hinsichtlich ökologischer Probleme und
Lösungen, auch bei Disziplinen die dazu an-
gesprochen sind und andererseits die Flut von
Informationen, unselektiert, nicht mehr bewert-
bar durch tradierte Methoden, charakterisiert
die Existenz eines neuen zum Teil in engen
Grenzen hochqualifizierten, eben spezialisier-
ten Analphabetentums.

Das industrielle Design in seinen heutigen pro-
fessionellen Grenzen eingeschlossen. Das ist
die Ausgangssituation auf deren Basis künf-
tige Konzepte für gestalterisches Handeln in
allen Bereichen des industriellen Design zu su-
chen sind. Es hat keinen Sinn trotzigen Opti-
mismus zu zeigen. Skepsis, aber ohne Hoff-
nungslosigkeit ist heute konstruktiver.

Prof. Dr. phil. Horst Oehlke
Burg Giebichenstein
Hochschule für Kunst und Design
Halle/Saale

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