behandelter Randschlag zu erkennen ist. Bei anderen,
wahrscheinlich einer jüngeren Wiederherstellung an-
gehörigen Blöcken ist der Randschlag durch stärkere
Glättung deutlicher hervorgehoben. Die fundament-
artige Unterlage der Mauer wird anscheinend durch
ein bis zwei etwas niedrigere Quaderschichten ge-
bildet, von denen es bei der nicht genau zu bestimmen-
den Höhenlage des antiken Niveaus zweifelhaft bleibt,
wie weit sie der aufgehenden, sichtbaren Wand zuzu-
rechnen sind. Darüber sind je nach der Quaderhöhe zwei
bis drei, auch fünf Lagen erhalten. Im südlichen Teil
zeigen die aufgehenden Schiditen von unten nach oben
Höhen von 0,526 m, 0,488 m bis 0,516 m, 0,467 m bis
0,520 m. Im weiteren Verlauf der Mauer stehen zwischen
den anderen Quadern zwei, die heiden oberen der er-
haltenen Schichten zusammenfassende, große Haken-
blöcke von etwa 0,95 m Höhe. Es folgt eine Strecke, bei
der über der durchlaufenden unteren, etwa 0,50 m hohen
Schicht eine solche aus verschieden hohen und stellen-
weise auf den Oberlagern Ausklinkungen für die Blöcke
der dritten Schicht zeigenden, orthostatenartigen Qua-
dern von 0,75 m bis 0,90 m Höhe liegt, über der 0,60 m
hohe Teile der dritten Schicht erhalten sind. Nördlich
von der zweiten Treppe — von Süden gezählt — ändert
sich die Bauweise der Mauer wiederum: Über der hier
etwas höher hinaufreichenden, unteren Lage folgen drei
Schichten von 0,42 m, 0,30 m und 0,41 m Höhe, so daß
die Oberkante der letzten derselben ungefähr in der
Flucht der Oberkante der zweiten Schicht südlich der
Treppe liegt; darüber folgt eine Fortsetzung der dor-
tigen, dritten, höheren Schicht, deren Blöcke auf dem
Oberlager wiederum Ausklinkungen für die folgende
Lage zeigen. Im weiteren Verlauf tritt ein noch mannig-
faltigerer Wechsel durch Ausklinkungen und Einschaltung
niedrigerer Doppelschichten in Erscheinung.
Von der dritten bis zur vierten Treppe folgt eine lange
Strecke, die sich durch die gleichmäßige Durchführung
der Horizontalfugen, das Felilen von Ausklinkungen und
die Art des Schichtwechsels von den anderen Mauerzügen
unterscheidet. Über der untersten, hier etwas deutlicher
als Fundamentschicht erscheinenden, niedrigenLage folgt
eine 0,30 m hohe Schicht, darüber die etwa 0,54 m hohe
Orthostatenschiclit, auf der eine 0,31 m starke Band-
schicht liegt, über der bei der dritten Treppe noch einige
Quader der zweiten, 0,42 m hohen Blockschicht und der
dritten, einer 0,25 m starken Bandschicht, erhalten ge-
blieben sind. In der Fundamentschicht dieses Mauerteiles
zwischen der dritten und vierten Treppe sind mehrere
Stücke des großen archaischen Eierstabes verbaut (F 622
Tf. 224), der das ursprüngliche Abschlußgesimse der
Mauer bildete.
Von der vierten bis zur fünften Treppe ähnelt der Cha-
rakter der Mauer wieder mehr dem der siidlichen Teile:
Erst zwei Blockschichten von 0,48 m und 0,75 m Höhe,
dann an Stelle der letzteren Schicht zwei niedrigere
Schichten von 0,40 m und 0,30 m Dicke, die dann wieder
ihre Fortsetzung in der einfachen Blockschicht von
0,72 m Höhe finden.
Da die Krümmungen im Verhältnis zu ihrer Länge flach
sind, so hat man es, soviel sidi beurteilen läßt, nicht für
nötig gehalten, die Vorderflächen derQuader den Kurven
entsprechend zu hilden, sondern hat sie einfach gerade
gearbeitet, so daß die Mauerkurve, genau genommen,
durch einen vielgliederigen Polygonzug ersetzt ist. Nur
bei dem stumpfen Winkel, den die Mauer zwischen der
vierten und fünften Treppe bildet, zeigen die an der
Stelle dieser Richtungsänderung liegenden Quader eine
entsprechende flachwinkelige, ausgerundete Knickung
ilirer Vorderfläclie. östlich neben der ersten Treppe —
von Süden gezählt — fanden sich auf oder nahe über dem
antiken Niveau noch in offenbar unberiihrter Sturzlage
eine Anzalil von Mauerblöcken der zweiten bis sechsten
Schicht und bei dem Stein der sechsten Schicht das Stück
eines großen archaischen Eierstabes aus demselben Kalk-
stein wie die Mauerblöcke (F 624, 625 Tf. 225). Von
diesem Eierstab kamen im Laufe der Freilegung eine
Anzahl weiterer, zum Teil sehr langer Platten zu Tage,
und zwar alle dicht vor der Stützmauer, teils — wie das
vorher genannte Stück — auf dem antiken Niveau, teils
auf einer bereits um etwa 1,00 m angewachsenen Ver-
schüttung liegend (F 623 Tf. 226; F 630 Tf. 227), so daß
an der Zugehörigkeit derselben zur Mauer und daran,
daß dieses prachtvolle, kräftige Glied das Bekrönungs-
gesimse derselben bildete, nicht zu zweifeln ist. Nach
der eben besprochenen Fundlage bei der Treppe Nr. 1 —
von Süden — ist es, wenn auch nicht durchaus sicher, so
doch im höchsten Grade wahrscheinlich, daß die sechste
Quaderschicht die letzte war und auf dieser das abschlie-
ßende Gesimse aufruhte. Danach würde sich als Gesamt-
höhe der Stützmauer ergeben: 0,124 + 0,526 + 0,516
+ 0,520 + 0,600 + 0,470 + 0,545 + 0,186 = 3,487 m
(Z620, 621 Tf. 81; F 626 Tf. 55), ein Maß, das der
Höhenlage der oberen Terrainfläche gut entspricht.
Der an der Vorderkante einer 0,64 m tiefen Platte an-
gearbeitete Eierstab (F 628 Tf. 224; Z 629 Tf. 82) mit
seinen breitlappigen, seitlich senkrechten, nur unten
in flachem Bogen abgerundeten, wulstigen und von
Randrundstäben eingefaßten Blättern hat eine Gesamt-
höhe von 0,346 m bei einer stark vorgewölbten, sich
einem Halbkreis nähernden Querschnittprofillinie. In
die unteren Zwickel der Randrundstäbe legen sich die
Hülsenblätter als kleine, scharfkantige Spitzblättchen
auf die Fläche des Reliefgrundes, der in einer horizon-
talen Kante in der Flucht der Spitzen dieser Blättchen
endigend, rückwärts als 30 mm hohe Leiste erscheint,
von der aus die tief eingewölbte, segmentförmige Unter-
schneidung des Eierstabes ihren Anfang nimmt. Diese
rückwärtige Aushöhlung hat eine Gesamthöhe von
0,184 m, so daß über derselben nur mehr eine Platten-
dicke von 0,162 m verhleiht. In einem horizontal von der
tiefsten Einziehung der Hintersclineidung gemessenen
Abstand von 0,162 m zeigt die Unterseite der Platte
einen kleinen, stufenförmigen Absatz, von dem ab die
rückwärtige Plattendicke 0,186 m beträgt. Dieser Absatz
stellt also die Flucht der Mauervorderkante dar, von der
ab das Profil frei vortrat, während der 0,186 m starke
Plattenteil auf der Mauer auflag. Das Oberlager der
Platten ist einfach glatt bearbeitet und trug jedenfalls,
entsprechend dem allgemeinen Gesetz, nach dem ein
Eierstab keine freie Endigung bildet, noch eine vor-
ragende Deckplatte, von der Reste nicht gefunden sind
und mit deren Hinzurechnung die angegebene Gesamt-
mauerhöhe sich noch etwas vergrößert. An den seitlichen
Stoßfugen zeigen die fünfeinhalh und mehr Blattachsen
Steinbearbeitung
u. Schichtung
der Stützmauer
Höhe der
Slützmauer.
Abschlußglieder
131
wahrscheinlich einer jüngeren Wiederherstellung an-
gehörigen Blöcken ist der Randschlag durch stärkere
Glättung deutlicher hervorgehoben. Die fundament-
artige Unterlage der Mauer wird anscheinend durch
ein bis zwei etwas niedrigere Quaderschichten ge-
bildet, von denen es bei der nicht genau zu bestimmen-
den Höhenlage des antiken Niveaus zweifelhaft bleibt,
wie weit sie der aufgehenden, sichtbaren Wand zuzu-
rechnen sind. Darüber sind je nach der Quaderhöhe zwei
bis drei, auch fünf Lagen erhalten. Im südlichen Teil
zeigen die aufgehenden Schiditen von unten nach oben
Höhen von 0,526 m, 0,488 m bis 0,516 m, 0,467 m bis
0,520 m. Im weiteren Verlauf der Mauer stehen zwischen
den anderen Quadern zwei, die heiden oberen der er-
haltenen Schichten zusammenfassende, große Haken-
blöcke von etwa 0,95 m Höhe. Es folgt eine Strecke, bei
der über der durchlaufenden unteren, etwa 0,50 m hohen
Schicht eine solche aus verschieden hohen und stellen-
weise auf den Oberlagern Ausklinkungen für die Blöcke
der dritten Schicht zeigenden, orthostatenartigen Qua-
dern von 0,75 m bis 0,90 m Höhe liegt, über der 0,60 m
hohe Teile der dritten Schicht erhalten sind. Nördlich
von der zweiten Treppe — von Süden gezählt — ändert
sich die Bauweise der Mauer wiederum: Über der hier
etwas höher hinaufreichenden, unteren Lage folgen drei
Schichten von 0,42 m, 0,30 m und 0,41 m Höhe, so daß
die Oberkante der letzten derselben ungefähr in der
Flucht der Oberkante der zweiten Schicht südlich der
Treppe liegt; darüber folgt eine Fortsetzung der dor-
tigen, dritten, höheren Schicht, deren Blöcke auf dem
Oberlager wiederum Ausklinkungen für die folgende
Lage zeigen. Im weiteren Verlauf tritt ein noch mannig-
faltigerer Wechsel durch Ausklinkungen und Einschaltung
niedrigerer Doppelschichten in Erscheinung.
Von der dritten bis zur vierten Treppe folgt eine lange
Strecke, die sich durch die gleichmäßige Durchführung
der Horizontalfugen, das Felilen von Ausklinkungen und
die Art des Schichtwechsels von den anderen Mauerzügen
unterscheidet. Über der untersten, hier etwas deutlicher
als Fundamentschicht erscheinenden, niedrigenLage folgt
eine 0,30 m hohe Schicht, darüber die etwa 0,54 m hohe
Orthostatenschiclit, auf der eine 0,31 m starke Band-
schicht liegt, über der bei der dritten Treppe noch einige
Quader der zweiten, 0,42 m hohen Blockschicht und der
dritten, einer 0,25 m starken Bandschicht, erhalten ge-
blieben sind. In der Fundamentschicht dieses Mauerteiles
zwischen der dritten und vierten Treppe sind mehrere
Stücke des großen archaischen Eierstabes verbaut (F 622
Tf. 224), der das ursprüngliche Abschlußgesimse der
Mauer bildete.
Von der vierten bis zur fünften Treppe ähnelt der Cha-
rakter der Mauer wieder mehr dem der siidlichen Teile:
Erst zwei Blockschichten von 0,48 m und 0,75 m Höhe,
dann an Stelle der letzteren Schicht zwei niedrigere
Schichten von 0,40 m und 0,30 m Dicke, die dann wieder
ihre Fortsetzung in der einfachen Blockschicht von
0,72 m Höhe finden.
Da die Krümmungen im Verhältnis zu ihrer Länge flach
sind, so hat man es, soviel sidi beurteilen läßt, nicht für
nötig gehalten, die Vorderflächen derQuader den Kurven
entsprechend zu hilden, sondern hat sie einfach gerade
gearbeitet, so daß die Mauerkurve, genau genommen,
durch einen vielgliederigen Polygonzug ersetzt ist. Nur
bei dem stumpfen Winkel, den die Mauer zwischen der
vierten und fünften Treppe bildet, zeigen die an der
Stelle dieser Richtungsänderung liegenden Quader eine
entsprechende flachwinkelige, ausgerundete Knickung
ilirer Vorderfläclie. östlich neben der ersten Treppe —
von Süden gezählt — fanden sich auf oder nahe über dem
antiken Niveau noch in offenbar unberiihrter Sturzlage
eine Anzalil von Mauerblöcken der zweiten bis sechsten
Schicht und bei dem Stein der sechsten Schicht das Stück
eines großen archaischen Eierstabes aus demselben Kalk-
stein wie die Mauerblöcke (F 624, 625 Tf. 225). Von
diesem Eierstab kamen im Laufe der Freilegung eine
Anzahl weiterer, zum Teil sehr langer Platten zu Tage,
und zwar alle dicht vor der Stützmauer, teils — wie das
vorher genannte Stück — auf dem antiken Niveau, teils
auf einer bereits um etwa 1,00 m angewachsenen Ver-
schüttung liegend (F 623 Tf. 226; F 630 Tf. 227), so daß
an der Zugehörigkeit derselben zur Mauer und daran,
daß dieses prachtvolle, kräftige Glied das Bekrönungs-
gesimse derselben bildete, nicht zu zweifeln ist. Nach
der eben besprochenen Fundlage bei der Treppe Nr. 1 —
von Süden — ist es, wenn auch nicht durchaus sicher, so
doch im höchsten Grade wahrscheinlich, daß die sechste
Quaderschicht die letzte war und auf dieser das abschlie-
ßende Gesimse aufruhte. Danach würde sich als Gesamt-
höhe der Stützmauer ergeben: 0,124 + 0,526 + 0,516
+ 0,520 + 0,600 + 0,470 + 0,545 + 0,186 = 3,487 m
(Z620, 621 Tf. 81; F 626 Tf. 55), ein Maß, das der
Höhenlage der oberen Terrainfläche gut entspricht.
Der an der Vorderkante einer 0,64 m tiefen Platte an-
gearbeitete Eierstab (F 628 Tf. 224; Z 629 Tf. 82) mit
seinen breitlappigen, seitlich senkrechten, nur unten
in flachem Bogen abgerundeten, wulstigen und von
Randrundstäben eingefaßten Blättern hat eine Gesamt-
höhe von 0,346 m bei einer stark vorgewölbten, sich
einem Halbkreis nähernden Querschnittprofillinie. In
die unteren Zwickel der Randrundstäbe legen sich die
Hülsenblätter als kleine, scharfkantige Spitzblättchen
auf die Fläche des Reliefgrundes, der in einer horizon-
talen Kante in der Flucht der Spitzen dieser Blättchen
endigend, rückwärts als 30 mm hohe Leiste erscheint,
von der aus die tief eingewölbte, segmentförmige Unter-
schneidung des Eierstabes ihren Anfang nimmt. Diese
rückwärtige Aushöhlung hat eine Gesamthöhe von
0,184 m, so daß über derselben nur mehr eine Platten-
dicke von 0,162 m verhleiht. In einem horizontal von der
tiefsten Einziehung der Hintersclineidung gemessenen
Abstand von 0,162 m zeigt die Unterseite der Platte
einen kleinen, stufenförmigen Absatz, von dem ab die
rückwärtige Plattendicke 0,186 m beträgt. Dieser Absatz
stellt also die Flucht der Mauervorderkante dar, von der
ab das Profil frei vortrat, während der 0,186 m starke
Plattenteil auf der Mauer auflag. Das Oberlager der
Platten ist einfach glatt bearbeitet und trug jedenfalls,
entsprechend dem allgemeinen Gesetz, nach dem ein
Eierstab keine freie Endigung bildet, noch eine vor-
ragende Deckplatte, von der Reste nicht gefunden sind
und mit deren Hinzurechnung die angegebene Gesamt-
mauerhöhe sich noch etwas vergrößert. An den seitlichen
Stoßfugen zeigen die fünfeinhalh und mehr Blattachsen
Steinbearbeitung
u. Schichtung
der Stützmauer
Höhe der
Slützmauer.
Abschlußglieder
131