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Beilage zum Diözesan-Archiv von Schwaben — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.17220#0008
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8

Zur Geschichte des Wlekkganes.

(Aus dem Nachlaß des rastlosen Lokalgeschichtsforschers Pfarrer
Joh. Ev. Schüttle in Scekirch.)

(Fortsetzung statt Schluß.)

34) in Schazholdesheim, 38) Stenenesweiler, 36) die Zellen
Luchesheim mit Zngehörde, 37) das Gut Megenhelmesweiler,
wo die Zelle St. Johannis ist, 38) die Zelle in Frieden-
weiler, 39) die Zelle in Amtenhausen, 40) die Kirche im Orte
Vockhenhausen, und was an Wald und Zehnten zu dieser
Zelle gehört. Chrysma, hl. Oele, Ordinationen, Consecra-
tionen der Kirchen und Altäre und anderer Heiligthümer be-
sorgt der Bischof von Coustauz. III, 72—74. 48 Urkd.

Der 8. Abt war wiederum Friederich, von 1141
bis 1154. Diesem folgte als

9. Abt Guuthramuus a. 1154; auf ihn kam als

10. Abt Werner II., a. 1168—1170, worauf dann
folgte als

11. Abt Man eg old II., a. 1170—1187.

Dieser Manegold erhielt a. 1178 von Pabst Alexander III.
eine Bulle, welche alle Güter seines Klosters in Schutz nimmt.
Unter den bisherigen Zellen, nämmlich der von Amtenhausen,
welche a. 1111, dem Kloster Urspring bei Blaubeuren, das
a. 1127 zur Seelsorge des Abtes von St. Georg kam, .und
der von Friedenweiler seit 1123, auch die Zelle Margavilla,
die in Crouchthal oder Kraftthal, die St. Marci und die Zelle
im Elsaß, welche Theoger a. 1087 gegründet hatte. I, 459.

Im Jahre 1126 schenkte Peter von Lutzelnburg dem
Abte Werner von St. Georg ein Gut in Megenhclmsweiler
(Magenhem-Wilare). I, 257.

Manegold resignirte a. 1187 und an seine Stelle trat
izt als

12. Abt Albert a. 1187, wurde aber schon nach
4 Jahren abgesezt und

Manegold wieder gewählt als 13. Abt a. 1191,
wurde aber 1206 Bischof von Passau, wo er auch starb
a. 1215. Sein Nachfolger wurde als

14. Abt Theodorich, der aber a. 1208 oder 1209
schon starb.

Im Jahre 1184, 31. Oktober gestattete Pabst Lucius III.
den Aebten von St. Georg den Gebrauch der Pontifikalien,
nämmlich der Mitra, Handschuhe und Sandalien bei feierlichen
Gelegenheiten. Gegeben zu Verona. I, 109—110. 69. Urkd.

Theodorichs Nachfolger ward als

15. Abt Burkhard I., a. 1298 ob. 1209 bis 1220.
Nach ihm wurde gewählt zum

16. Abt Heinrich II. a. 1220—1258 ob. 1259,
8. Kal. Aprilis, wo er starb. Unter diesem Abte ist a. 1224,
am Feste St. Ursula durch Gottes Verhängniß das Kloster
ganz abgebrannt; seine Wiederherstellung brauchte viele Jahre.
Der Neubau brachte das Kloster in drückenden Schuldeustand.
Pabst Innozenz III. gestattete daher dem Abte, die Einkünfte
der 10 Pfarreien, auf die er das Patronatsrecht hatte, zur
Deckung der Schulden verwenden zu dürfen und ertheilte zu-
gleich einen Jndulgenzbrief von 40 Tagen für alle, welche
zum Neubau hilfreiche Hand leisten. Abt Heinrich war so
glücklich, a. 1255 sein Kloster wieder ganz hergestellt zu sehen
und Bischof Eberhard von Coustauz weihte es im Juni 1255 ein.

Nach Abt Burkhard hatte a. 1220 von Ulrich, Baronen
v. Gundelfingen, OA. Münsingen, dessen Gut mit der Kapelle
in Tintenhofen und Herbetshofens OA. Ehingen, angekauft;

aber auch Heinrich erhielt Schenkungen; so gab Graf Egino
von Freiburg und Urach, Herr in Sindelstein, a. 1231 das
Gut in Eidringen zum Geschenke. Kaiser Heinrich V. hatte
die Privilegien des Klosters bestättiget gehabt, welche schon
a. 1245 König Friederich II. auch bestättigte, und schon a. 1225,
gleich nach dem Brande hatte Konrad, Sohn Egons, Grafen
von Urach und dessen Gemahlin Agnes, einer Schwester Bert-
holdö V., des letzten ans dem Zähringer Stamme, aus einem
Cistersienser Mönch und Abte Legat des apostolischen Stuhles
geworden und Kardinal St. Rnfinae, Beiträge aus den Ein-
künften der dem Kloster unterworfenen Kirchen gestattet.

Auf Heinrich II. folgte als 17. Abt D ietm arus, 1258
od. 1259 bis 1280, in welchem Jahre er starb. Im An-
fänge seiner Regierung erfolgte zwischen seinem Kloster und
Abt Albert von Reichenau ein Lehentausch „in deine Dürren-
holz". a. 1267 wurde dieser Abt von einem Ritter v. Wer-
binwaag (Weerwaag oberhalb der Donau) gesanglich einge-
legt , der Ritter aber wurde bald darauf mit dem Aussatze
heimgesucht.

Nach dem Berichte des Abtes Georg Geister wurde Diet-
mars Nachfolger

Bertholdus als 18. Abt. Der Bericht der »Gallia
christiana« schiebt zwischen Dittmar und Berthold 3 Aebte
ein, Eberhard, Walter und Burkhard; allein die Chronik von
St. Georg weiß nichts um diese. Berthold ging a. 1283 mit
Abt Ulrich und Convent Zwiefalten eine Confraternität ein.
a. 1281 stiftet ein Priester, genannt von Hausen, ein ewiges
Licht nach St. Georg, a. 1282 bestättiget Kaiser Rudolph I.
die Privilegien des Klosters, a. 1291 geht Berthold einen
Vertrag mit der Stadt Villingen ein. Pabst Martin IV. ge-
stattete dem Kloster unterm 13. Februar 1285, die Güterder
eintretenden Mönche anzunehmen und zu behalten. III, 207.
Die v. Halkensteinische Familie, verwandt mit Fürstenberg und
Zimmern, hatte in hiesigem Kloster ihre Begräbnißstätte.

Im Jahr 1295 verkauft Heinrich v..Kurneck an Kloster
St. Georg seine Besitzungen um die Burg Kurneck herum mit
Cvnsens seiner Söhne Heinrich und Burkhard durch Vermitt-
lung Eginos v. Fürstenberg. Im Jahr 1295 wird ein In-
strument über Fnndation einer Kapelle nahe bei St. Georg
ansgestellt; a. 1296 vertauscht Abt Berthold Leibeigene an
Abt Berthold von Stein und a. 1297 mit der Kathedral-
kirche Coustauz.

Am Schlüsse dieses 13. Jahrhunderts wären folgende
Zellen mit St. Georg unirt:

1) Die zum hl. Sebastian zu Amtenhausen, welche Graf
Rudolph v. Habsburg ans ihrer Verödung unter Abt Diet-
mar wieder herstellte und ihm, dem Abte, das Eigenthums-
Recht zuerkannte;

- 2) die- von St. Johann Baptist in Megensalmenswüller
(Megenheimsweiler);

3) die zu St. Nikolaus in Ripoldsau;

4) die zu St. Ulrich in Urspring;

5) die zu St. Maria in Friedenweiler;

6) die Zelle Luckesheim,

7) die zu St. Markus; 8) die zu St. Gangolf; 9) die
vom hl. Eustasius in Margavilla. Die meisten derselben lagen
im Elsaß, daher der Bischof von Straßburg die Advokazie
über dieselben hatte. II, 58—61.

Da Abt Berthold a. 1397 noch lebte, so hat er immer-
hin von 1280 bis 1297 regirt.

(Fortsetzung folgt.)

(Stuttgart, Buchdruckerci der Aktiengesellschaft „Deutsches Vvlksblatt".
 
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