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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 1.1856

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https://doi.org/10.11588/diglit.15339#0033
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daillons eine andere Verwendung gegeben. Es erschte s Prinzen am
große Medaille zur Erinnerung an die Gebur ^ Unem Adler

Palmsonntage. Auf demselben bilden Palmzwetge, > .. ^ bet:

getragen werden, einen Spitzbogen der dw Büdmffe ^ «^^glieder
Karserm emschließt. Rund herum sind dw Medmllo ungewöhn-

angebracht. Diese wahrhaft künstlerische Leistung crf t s , ^unststudium

liehen Erfolges. Die Kritik hebt hervor, daß Herr Dman ! >. ..

sis^n"angelchrt hat und mehr der dortigen Schule als der franzö-

welche die P'"? beschäftigt sich eben mit der künstlerischen Ausschmückung,
22 Stiirfpn.v er der jüngsten der in Paris über die Seine führenden
die Statu' * »Dlma-Brücke", erhalten sollen. Auf jedem derselben soll

Schlacht Soldaten der Nationen aufgestellt werden, welche diese

von Kunstt "ner gestern allhier abgehaltencn zahlreichen Versammlung

und Erön industriellen Künstlern und Fabrikanten wurde nach Verlesung
der erun9 si»er darauf bezüglichen Denkschrift einmüthig beschlossen, bei
.^gerung eine im Jahre 1857 im Industrie - Palaste zu veranstaltende

ein^^ Ausstellung, so wie die Gründung eines Museums und
Schule industrieller Kunst zu beantragen.

luneH^s ®,aS Staatsministerium hat die unter der Bezeichnung „Samm-
g.^iadi" bekannte Sammlung bedeutender Zeichnungen zu Mailand

für ocrannie. öamramng oeoeurenoer Aeicyi

berfellt * ^-r 4,08 Museum des Louvre angekauft. Es befinden sich in

" iechsZeichnungen von Leonardo da Vi-nci und viele fchätzenswerthe
. er Florentiner und Bologneser Meister.

ten ~u-v~ französische Blätter melden, daß die Originalskizze der berühm-
, "yerllgen Familie" Raphaels aufgefunden sch welche dieser für Franz I.
ist -av'"ch welche bekanntlich eine der Hauptzierden der Galerie des Louvre
^)le Regierung steht wegen des Ankaufs der Skizze in Unterhandlung.

Britin0?^01?* — Als neueste Preisaufgabe hat das „Royal Institute of
@d)Dttr "'"chitects“ die Aufnahme und. Beschreibung von alten Baudenkmalen
stircn auf' st^st^ ^°von noch keine Stiche oder Zeichnungen exi-

toi>U »T Der Bauplan für die nächstjährige Ausstellung von Manchester,

vertb ckt ble reichen Kunstschätze ans Tageslicht fördern soll, die in England
QänM'rf rWi5 f^bil in Privathänden, dem Publikum wenig oder gar nicht zu-
^".d"ch smd, ist vom Architekten Aoung entworfen, demselben, der das neue
Flä/^l-Museum in der Hauptstadt bauen wird. Das Gebäude wird einen
>«n?bnraum von drei englischen Acres Landes einnehmen, somit im Vergleich
auöfr/*11 ^"sstellungsgebäude von 1851, das 19 Acres bedeckte, ziemlich klein
Blo es jedoch an Raum fehlen sollte, wird durch Galerien nach-
die lKo^en können. Dem Grundriß, der jetzt vorliegt, zufolge, wird

fast ^-»nge des Baues 704, seine Breite 200 Fuß betragen. Es wird
tverden^s""8 Eisen aufgeführt, und Glas nur zum Oberlicht verwendet
geschükt l>aß die Mauern vollkommen vor Feuersgefahr und Feuchtigkeit
etwa ihi *lu^' Auch die Stelle, auf der das Gebäude zu stehen kommt -
bahn . englische Meilen vom Mittelpunkt der Stadt, hart an der Eisen-
Betbei?^ vortrefflich gewählt sein, und wenn, wie zu erwarten steht, die
von &V®ftfi*..e*ne großartige ist, dann dürfte in Manchester eine Sammlung
Gleim- e -ätzen zu Stande kommen, die in Quantität und Qualität ihres
— ,.f " suchen wird. Die hiesige Presse — darunter die „ Times" obenan
rrdet dem Plane sehr eifrig das Wort.

®ntliiirr,C“^eI' — Am 6. Juli fand in Aalst a. d. Dende in Ostflandern die
'drucket ehernen „Standbildes" für Thierry Maertins, dem Buch-

ten wi'rv E' Welchem die Einführung der Typographie in Belgien zngeschrie-
Modellirt Statue ist von dem Bildhauer I. Geefs in Antwerpen

gebildet ' .I?at sich hier eine Gesellschaft von Aquarellmalern
Sie bestem^ eine solche schon seit vielen Jahren in London vorhanden ist.
^»Rai-t ausgezeichnetsten Künstlern des Landes, an ihrer Spitze

Auslande' „ d,oui Leys und einige andere, und hat bereits aus dem
Zeit eine j^lreiche Beitritte erhalten. Die Mitglieder wollen von Zeit zu
halten um s.Pf^ore Ausstellung ihrer Werke veranstalten und Versammlungen
man bers-peM- gegenseitig die Fortschritte in ihrer Kunst mitzuthetlen. Wenn
dernswertu ^ daß dieses Genre in Belgien bis jetzt, trotz feiner bewun-
nur als sed" Hsssssmittel, etwas unbeachtet blieb, so kann man diese Idee
daß aus h willkommen begrüßen. Denn cs ist eine auffallende Erscheinung,
wird und Kosten Ausstellungen die Aquarelle von dem Oelbilde erdrückt
erst getan ngewöhnlich in einem der letzten Säle befindet, wohin man
stellunq [ff ' ö>etttt man schon ermüdet und abgespannt ist. Die erste Aus-
des Palai« aKt 2uli, in' einem der Salons des Hotel d'Assche, Place
’ eröffnet worden. Die Mitglieder der Gesellschaft sind überein-

gekommen, zu ihren Ausstellungen nur bedeutende Werke zuzulassen, Werke,
welche die Aquarellmalerei für eine ernste Erscheinung im Gebiete der Kunst
halten lassen, und die ihr einen gleichen Rang wie den, welchen sie in Eng-
land einnimmt, erwerben können. Hoffentlich werden uns bei diesen Ausstel-
lungen auch deutsche Meisterwerke nicht fehlen.

— — Zu dem am 21. Juli stattgefundenen feierlichen Einzuge des Kö-
nigs haben großartige und auch in künstlerischer Rücksicht bedeutende Vorbe-
reitungen stattgefunden. Unter denselben erwähnen wir besonders den Triumph-
bogen an der Porte de Laeken, durch welche der König seinen Einzug in
die Stadt gehaltene Derselbe ist in Form eines viereckigen, nach allen vier
Seiten durch Bogen-Eingänge geöffneten Tempels erbaut. An den Ecken
befinden sich acht mit natürlichen Draperieen bedeckte, vom Bildhauer Os eis
ausgeführte Gips-Statuen, welche die „Kraft", die „Gerechtigkeit", die '„Un-
abhängigkeit", die „Vorsicht", den „Frieden", den „Fortschritt", die „Weis-
heit" und die „Eintracht" darstellen. Die innere Decke ist mit Malereien
geziert, welche die Genien der Poesie, Kunst, Wissenschaft u. s, w. zum Ge-
genstände haben. Unter diesem Bogen wurde der König von dem Bürger-
meister und den Schöffen der Stadt empfangen und begrüßt. Zu beiden
Seiten erheben sich terrassenförmig ansteigende Estraden, welche ausschließlich
für Damen bestimmt sind. Von da ab begab sich der Königliche Zug auf
demselben Wege, der beim Empfange des Königs im Jahre 1831 cingeschla-
gen ward, nach dem St. Josephs-Platze. Besondere Erwähnung verdient
außerdem der zum Andenken der verewigten Gemahlin des Königs auf der
Place Royale errichtete prächtige Ehrenbogen, dessen großartigen Verhält-
nisse, so wie die Ausschmückung in ernsten, dunkeln Farben einen wahrhaft
erhabenem Eindruck machten. Auf demselben Platze standen außerdem zwei
andere Triumphbogen, auf deren einem sich zwei Gemälde befanden, welche
„das Anerbieten der belgischen Krone an den damaligen Prinzen Leopold
durch die Abgesandten des Congresses" und den „Empfang desselben in der
Stadt" vorstellen. Der ganze Park war mit beflaggten Mastbäumen umgeben,
an denen sich Schilder befanden, welche die bedeutendsten Thatsachen der Ge-
schichte und Gesetzgebung während der fünfundzwanzigjährigen Regierungs-
zeit des Königs Leopold in Erinnerung bringen sollten.

-Am 21. Juli fand hier auch die Inauguration der Büste

Peters des Großen Statt, die Fürst Demidow der Stadt, zum Anden-
ken an die Anwesenheit des Czaaren im Jahre 1717, zum Geschenk ge-
macht hat.

Löwen. — Das altberühmte Cäsarschloß in unserer Nähe soll im
Wege öffentlicher Subhastation an den Meistbietenden' versteigert werden.
Bekanntlich war dies merkwürdige Schloß, dessen Ursprung sich in das Dun-
kel der Vergangenheit verliert, früher die Residenz der ehemaligen Herzöge
von Brabant, auch brachte Karl V. darin einen Theil seiner Jugendzeit zu.
Es ist allgemeiner Wunsch, daß schon mit Rücksicht auf dies sich darau
knüpfende Interesse die Regierung es an sich kaufe, um es als Denkmal einer
grauen Vergangenheit zu konserviren.

Kopenhagen. — Durch den heute Morgen plötzlich erfolgten Tod
des Bauinspektors Pvof. Bindesböll hat die Kunst einen herben Verlust
erlitten. Bindesböll wurde im besten Mannesalter hinweggerafst. - Er hatte
sich vom einfachen Handwerker zu einem ausgezeichnet tüchtigen Architekten
aufgeschwnngen. So viel uns bekannt, hat er vor einer Reihe von Jahren
die Kunstschätze, namentlich die Bauwerke des alten Griechenlands und ihre
Trümmer, an Ort und Stelle studirt. Er war ein äußerst schlichter Mensch
von großer Liebenswürdigkeit und in seinem Fache ein wahrhaft genialer
Künstler. — Sein Verlust trifft Dänemark um so härter, da gegenwärtig
wenige bedeutende Architekten in unserem Lande zu finden sind. Dagegen
hat kürzlich ein dänischer Architekt im Auslände sich einen hohen Ruf erwor-
ben, es ist dies Herr Theophilus Hansen, der Erbauer des neuen Wiener
Arsenals. Demselben soll auch der Bau des Gebäudes für die-Akademie der
Wissenschaften, welches auf Baron Sina's Kosten in Athen errichtet werden
soll, übertragen worden sein.

Petersburg. — Man ist jetzt eifrig mit den Vorarbeiten zur Errich-
tung eines Monuments für den Kaiser Nikolaus auf dem Platze der
blauen Brücke zwischen der Isaaks-Kirche und dem Palaste der Großfürstin
Maria beschäftigt. Die Reiter-Statue, welche sich auf einem Piedestal erhe-
ben wird, auf dessen-vier Seiten in Basreliefs die vier denkwürdigsten Er-
eignisse au-S der Regieruugszeit des Czaaren dargestellt werden sollen, wird
von Baron Klodt gearbeitet, von dem Petersburg bereits die Basreliefs an
der Isaaks-Kirche und die „Statue des Fabeldichters Kryloff" im Sommer-
garten, so wie die vier Bronze-Rosse auf der Anifchkow-Brücke an der
Newsky-Perspective besitzt. Von Klodt sind bekanntlich auch die Pferde-
Gruppen, welche der Czaar Nikolaus dem Könige von Preußen und dem
Könige von Neapel schenkte. Die preußischen stehen bekanntlich vor dem Lust-
gartcnportal des Königlichen Schlosses in Berlin.

® eö Denkmals zur Erinnerungsfeier der 4i00jähri-
Dieses ^iftung der Universität Greifswald.

Wälder UniversjM^lge Architekturwerk, welches vor dem Gebäude der Greifs-
wärtig zum Best^ ktober dieses Jahres errichtet werden soll, t|t gegen-
durfttger Mitglied „ m^Ereins Berliner Künstler zur Unterstützung hülfsbe-
beren Hinterbliebenen" im Hofe der Zinkgießerei von

Kritik.

Geiß (Behrenstraße 32), in welcher dasselbe ausgeführt wurde, zur öffent-
lichen Ansicht gestellt. Diese Ausstellung ist von um so größerer Bedeutung,
als hier zum ersten Male ein ornamentales Bauwerk bedegteuder Dimension,
welches in sick selbst ein Ganzes bildet, aus Zinkguß ausgeführt erscheint,
und zwar in einer so trefflichen Weise, daß damit die großen Portheile, welche
der Z,nk wenigstens für unser nordisches Klima vor anderen Metallen, nament-
lich aber vor Stein darbietet, praktisch dargetha» werden. — Das Denkmal
 
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