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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 3.1898-1899

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Schölermann, Wilhelm: Neuere Wiener Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0243
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212

Wilhelm Schölcrmann :

hat, z. B. die Glasdächer. Schön sind sie ja
nicht, gewiss nicht. Schön ist die Aussen-
ansicht des Frontportals, mit dem massiven
Aufbau. Was an Schmuck und Zierformen
vorhanden ist, wird durch die Mittel der
dekorativen Plastik (stilisirte Thierkörper und
symbolische Masken) oder der rhythmischen
Linie (goldene Arabesken und Inschriftenj
zum Ausdruck gebracht. Die Architektur
bleibt im Wesentlichen konstruktiv. Ueber
dem Eingang, zu dem eine kurze Treppe
hinaufführt, leuchtet dem Eintretenden die
Inschrift in goldenen Lettern entgegen:
»Der Zeit ihre Kunst.
Der Kunst ihre Freiheit«.

Das ganze PVontgebäude wird gekrönt
durch eine zwischen vier stumpfen Eckpfeilern
ruhende, grün-goldene Kuppel aus durch-
brochenen Lorbeerblättern.

Tritt man hinein, so ist man zunächst in

Skizzen zu Grab-Denkmälern.

der Vorhalle, wo die Kassen- und Garderobe-
räume sich befinden. Rechts und links zwei
in vergoldetem Stuck gearbeitete Lünetten
nach Entwürfen von Adolf Böhm, und ein
buntes Glasfenster »die Kunst«, von K. Aloser
entworfen. Unsere Reproduktion gibt die
Halle wieder. (Seite 206.) Unter dem Glas-
fenster ist die Eingangsthür zum mittleren
Haupt-Ausstellungssaal, der zu beiden Seiten
von kleinen Räumen flankirt wird, jeder
durch Stoffbekleidung an den Wänden in
einem andern Farbenton gehalten. Die Ge-
mälde hängen selbstverständlich nur in Augen-
höhe. Jede Ueberfüllung ist vermieden.

Auf die von den österreichischen Künstlern
neben den ersten Meistern des Auslandes
zur Ansicht gebrachten Kunstwerke ist
hier nicht der Ort, näher einzugehen. Es
wird sich Gelegenheit finden, auf die einzelnen
Künstler zurückzukommen, wenn die Maler

ARCHITEKT JOS. M. OLBRICH-WIEN.
 
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