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https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0332
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0.5
1 cm
2Q2
Wettbewerb-Entscheidung. A breiss-Kalender.
»Herbst«, der zwar eine elegante Linien-
führung aufweist, indess ohne jede direkte
Andeutung oder Allegorie, aber für das
Auge von wohlthuendem Reiz.
Es wurde ferner zum Ankauf empfohlen
der Entwurf mit Motto »Zukunft«, eine
sehr sympathische Arbeit des Herrn Edmund
Edel—Charlottenburg, Grohlmannstrasse 36.
An einem Telephon, das die Aufschrift »1900«
trägt, sehen wir eine weibliche Figur, welche
gespannt in den Apparat hineinhorcht, um
zu hören, was das neue Jahrhundert bringt.
In einem oberen Felde sehen wir die Er-
rungenschaften der letzten Dezennien: elek-
trische Bahnen, Fahrräder etc. Leider fehlte
auf diesem Entwurf die künstlerische Er-
findungsgabe, er enthielt lediglich eine ge-
schickte Zusammentragung wichtiger und
passender Ereignisse.
Lobende Erwähnung erhielten: Herr
Hans Anker—Berlin, Katzlerstrasse 13, für
seinen Entwurf »Kreisende Welten«; Herr
Burkhard Mangold für seinen Entwurf
»Spute Dich, Chronos«, ein zwar fein aus-
gedachtes Problem, welches der Künstler
dadurch löste, dass er die Sternbilder durch
stilisirte Wolken darstellte, aber in farbiger
Beziehung nicht den gestellten Ansprüchen
entsprach; Herr Hans Völker— Wiesbaden,
Dambachthal 9, für seinen Entwurf »Export«,
der eine sehr glückliche Idee für die An-
bringung des Blockes hatte. Der Block
wird nämlich von einer gewaltigen eisernen
Klammer, die an einem Krahn befestigt ist,
gehalten und ist hier im Gegensatz zu allen
übrigen Kalendern die ziemlich unmotivirte
Art der Anbringung des Blockes durch
diesen Kunstgriff vermieden. Doch war
auch hier die Farbe störend und wirkte als
Bild zu monoton. —
Die Sitzung schloss gegen 3 Uhr und
sprach sich die Kommission dahin aus, dass
man mit dem Resultat — wenn auch nicht
übermässig — so doch einigermassen zu-
frieden sein könnte.
Die besseren Entwürfe werden — ausser
deren Veröffentlichung in der Zeitschrift:
»Deutsche Kunst und Dekoration« — vor-
aussichtlich auch im Museum für Kunst und
Gewerbe in Hamburg zur Ausstellung ge-
langen und wird sich dann auch die Frage
der Ausführung erledigen.
Hamburg, den 1. Februar li
km
CD
oö
Wettbewerb-Entscheidung. A breiss-Kalender.
»Herbst«, der zwar eine elegante Linien-
führung aufweist, indess ohne jede direkte
Andeutung oder Allegorie, aber für das
Auge von wohlthuendem Reiz.
Es wurde ferner zum Ankauf empfohlen
der Entwurf mit Motto »Zukunft«, eine
sehr sympathische Arbeit des Herrn Edmund
Edel—Charlottenburg, Grohlmannstrasse 36.
An einem Telephon, das die Aufschrift »1900«
trägt, sehen wir eine weibliche Figur, welche
gespannt in den Apparat hineinhorcht, um
zu hören, was das neue Jahrhundert bringt.
In einem oberen Felde sehen wir die Er-
rungenschaften der letzten Dezennien: elek-
trische Bahnen, Fahrräder etc. Leider fehlte
auf diesem Entwurf die künstlerische Er-
findungsgabe, er enthielt lediglich eine ge-
schickte Zusammentragung wichtiger und
passender Ereignisse.
Lobende Erwähnung erhielten: Herr
Hans Anker—Berlin, Katzlerstrasse 13, für
seinen Entwurf »Kreisende Welten«; Herr
Burkhard Mangold für seinen Entwurf
»Spute Dich, Chronos«, ein zwar fein aus-
gedachtes Problem, welches der Künstler
dadurch löste, dass er die Sternbilder durch
stilisirte Wolken darstellte, aber in farbiger
Beziehung nicht den gestellten Ansprüchen
entsprach; Herr Hans Völker— Wiesbaden,
Dambachthal 9, für seinen Entwurf »Export«,
der eine sehr glückliche Idee für die An-
bringung des Blockes hatte. Der Block
wird nämlich von einer gewaltigen eisernen
Klammer, die an einem Krahn befestigt ist,
gehalten und ist hier im Gegensatz zu allen
übrigen Kalendern die ziemlich unmotivirte
Art der Anbringung des Blockes durch
diesen Kunstgriff vermieden. Doch war
auch hier die Farbe störend und wirkte als
Bild zu monoton. —
Die Sitzung schloss gegen 3 Uhr und
sprach sich die Kommission dahin aus, dass
man mit dem Resultat — wenn auch nicht
übermässig — so doch einigermassen zu-
frieden sein könnte.
Die besseren Entwürfe werden — ausser
deren Veröffentlichung in der Zeitschrift:
»Deutsche Kunst und Dekoration« — vor-
aussichtlich auch im Museum für Kunst und
Gewerbe in Hamburg zur Ausstellung ge-
langen und wird sich dann auch die Frage
der Ausführung erledigen.
Hamburg, den 1. Februar li
km
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