DOI Heft:
Der Bund und seine neuen Ziele
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0080
mm
e. r. weiss — karlsruhe.
Kopfleiste.
Per bunp unp seine Neuen ziele.
"~Ki5H5TLERBi'M
der Heimath zu gelten haben, dass sie ein
schweres Gegengewicht gegen das unser
Kunstschaffen so lange beeinträchtigende
internationale Virtuosenthum bilden.
Der Künstlerbund wurde im April 1896
gegründet, äusserlich veranlasst durch die
Angriffe gegen die Jury der Karlsruher für
die Berliner Ausstellung. Infolge dieser
Angriffe traten die Jurymitglieder mit ihren
Freunden und Gesinnungsgenossen aus der
»Kunstgenossenschal1« aus und schlössen
bgleich der »Künstlerbund
Karlsruhe« , welcher im
Wesen denjenigen Ver-
einigungen entspricht, die
sich anderwärts unter
dem Namen »Sezession«
aus einer grösseren, all-
gemeineren Künstler-
Vereinigung ausschieden,
die jüngere Künstlerschaft der badischen
Hauptstadt umfasst, so haben wir ihm doch
das erste unserer Karlsruher Sonderhefte
zugeeignet. Hierzu veranlasste uns vor allem
die Erwägung, dass die hervorragenden
älteren Künstler, denen unser zweites Karls-
ruher Heft zugedacht ist, keine besondere
Fürsprache mehr nöthig haben. Ihr Werth
und ihre Wirksamkeit ist bekannt, während
sich innerhalb des »Bundes« eine Reihe
von hochwichtigen Bestrebungen geltend
machen, die für unser ganzes deutsches Kunst-
leben eine Fülle fruchtbarer Anregungen
enthalten, und nicht hinreichend bekannt
sind. Hierzu rechnen wir vorzugsweise das
stilistische Schaffen dieser Künstler, welches
vornehmlich ihre Landschaftsmalerei, Litho-
graphie , Radirung und FTolzschnitt aus-
zeichnet, und auch in jüngster Zeit in Ver-
suchen auf dem Gebiete der angewandten
Kunst in Vertrauen und Hoffnung er-
weckender Weise zutage tritt. Es kommt
hinzu, dass die Künstler des Karlsruher
Bundes eine echt deutsche Kunstübung an-
streben, dass sie als Entdecker der Schönheit pkof. l. gr. v. kalckreuth. Selbstporträt, Radirung.
99.11.1.
e. r. weiss — karlsruhe.
Kopfleiste.
Per bunp unp seine Neuen ziele.
"~Ki5H5TLERBi'M
der Heimath zu gelten haben, dass sie ein
schweres Gegengewicht gegen das unser
Kunstschaffen so lange beeinträchtigende
internationale Virtuosenthum bilden.
Der Künstlerbund wurde im April 1896
gegründet, äusserlich veranlasst durch die
Angriffe gegen die Jury der Karlsruher für
die Berliner Ausstellung. Infolge dieser
Angriffe traten die Jurymitglieder mit ihren
Freunden und Gesinnungsgenossen aus der
»Kunstgenossenschal1« aus und schlössen
bgleich der »Künstlerbund
Karlsruhe« , welcher im
Wesen denjenigen Ver-
einigungen entspricht, die
sich anderwärts unter
dem Namen »Sezession«
aus einer grösseren, all-
gemeineren Künstler-
Vereinigung ausschieden,
die jüngere Künstlerschaft der badischen
Hauptstadt umfasst, so haben wir ihm doch
das erste unserer Karlsruher Sonderhefte
zugeeignet. Hierzu veranlasste uns vor allem
die Erwägung, dass die hervorragenden
älteren Künstler, denen unser zweites Karls-
ruher Heft zugedacht ist, keine besondere
Fürsprache mehr nöthig haben. Ihr Werth
und ihre Wirksamkeit ist bekannt, während
sich innerhalb des »Bundes« eine Reihe
von hochwichtigen Bestrebungen geltend
machen, die für unser ganzes deutsches Kunst-
leben eine Fülle fruchtbarer Anregungen
enthalten, und nicht hinreichend bekannt
sind. Hierzu rechnen wir vorzugsweise das
stilistische Schaffen dieser Künstler, welches
vornehmlich ihre Landschaftsmalerei, Litho-
graphie , Radirung und FTolzschnitt aus-
zeichnet, und auch in jüngster Zeit in Ver-
suchen auf dem Gebiete der angewandten
Kunst in Vertrauen und Hoffnung er-
weckender Weise zutage tritt. Es kommt
hinzu, dass die Künstler des Karlsruher
Bundes eine echt deutsche Kunstübung an-
streben, dass sie als Entdecker der Schönheit pkof. l. gr. v. kalckreuth. Selbstporträt, Radirung.
99.11.1.