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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 3.1898-1899

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0260

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Bücherschau.

22Q

König Ludwigs Medaille für Kunst
und Wissenschaft, die österr. kleine
goldene Staatsmedaille, sowie Aus-
zeichnungen in Paris, Berlin, Chicago.
Aber Tina Blau-Lang ist eine echte,
tiefe Künstlernatur, die ihren Werth
nicht nach äusserer Anerkennung allein
abmisst, sondern die immer schaffend
lernt — und lernend schafft. Auch als
lehrende Kraft weiss sie ihre reiche
Erfahrung in den Dienst der Ausbildung
jüngerer Kräfte zu stellen. In einer
unlängst in Wien neugegründeten
Kunstschule für Frauen und Mädchen
leitet sie einen Tages- und einen
Abendkurs im Zeichnen und Malen
nach der Natur, mit besonderem Hin-
blick auf kunstgewerbliche Zwecke.
Diese Schule verfolgt ernste Ziele und
will begabte Frauen in erster Linie
für den kunstgewerblichen Beruf heran-
ziehen, auch den besseren Dilettantis-
mus fördern, den oberflächlichen da-
gegen nach Kräften unterdrücken.

So wirkt unsere Künstlerin för-
dernd und aufmunternd im besten
Sinne des Wortes, einmal durch ihren
Unterricht, am meisten aber durch ihr
eigenes künstlerisches Beispiel.

W. SCH.—W.

BÜCHEßSCHAU.

Das schönste moderne deutsche
Buch. — »Der Schatz der Armen«,
das denkwürdige, tiefe und poesievolle
Buch des niederländischen Dichters
und Mystikers Maurice Maeterlinck
ist in deutscher Uebersetzung des
Herrn von Oppeln-Bronikowski in Leipzig
bei Eugen Diederichs erschienen. Die Aus-
stattung ist von Melchior Lechter entworfen,
der auch die Drucklegung, welche bei O.
von Holten in Berlin erfolgte, geleitet hat.
Lechter, dessen Grundsätze in der Buch-
ausstattung von uns im »Lechterhefte«
(i Jahrg. 6.) ausführlich dargelegt wurden,
hat hier ein Buch geschaffen, das in jeder
Hinsicht als bahnbrechend anzusehen ist.

Wanduhr. Entworfen von H. LEFLER und JOS. URBAN.

Relief »Ave Maria« von C. RATHAUSKY.

Er hat die Schrift des Umschlages, die Zier-
leisten , Seitenzahlen, Initialen, sowie ein
ganzseitiges Titelbild gezeichnet. In diesen
entfaltet sich seine von der Gothik aus-
gehende aber ganz individuell und modern
umgedeutete Formensprache zu einer Kraft,
Eigenart und Schönheit, die wohl auch viele
von denen gewinnen wird, welche bisher
auf seinen Stil nicht einzugehen im Stande
waren. Es sind zwei Ausgaben von dem

99. v. 5.
 
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